100 Jahre Mähdrescher und mehr

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Westfalen – Vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum international aufgestellten Unternehmen mit Standorten und Vertriebsgesellschaften in über 100 Ländern: CLAAS, der Marktführer in Sachen Erntetechnik, hat es weit gebracht. In diesem Jahr feiert das Unternehmen aus Harsewinkel, das nach wie vor familiengeführt ist, 100. Jubiläum.

Aus dem westfälischen Harsewinkel auf die Felder der Welt: Die Erntemaschinen von Clans sind weltweit im Einsatz. In diesem Jahr feiert der Hersteller 100. Geburtstag.
Foto: Claas

Im Jahr 1913 von August Claas zur Fertigung von Strohbindern gegründet, überzeugte ein gewisser Professor Vormfelde, der als Vorkämpfer des Mähdreschers für europäische Verhältnisse gilt, die Brüder, die Entwicklung eines solchen Mähdreschers aufzunehmen. Doch für den Schritt zur Marktreife des ersten Prototypen ließen sich einfach keine Partner finden … Also haben die Brüder Claas das einfach allein in Angriff genommen – mit Erfolg. Der erste von einem Traktor gezogene Mähdresch-Binder fuhr 1936 in Sachsen über die Felder, ein Jahr später ging das Erntefahrzeug Typ MDB in Serienproduktion. Die Reparationsleistungen nach dem 1. Weltkrieg führten zu Exportgeschäften insbesondere mit Frankreich und Belgien, bis der 2. Weltkrieg den Exportgeschäften wieder ein Ende setzte. Doch ein von en Engländern beschlagnahmter SUPER Mähdrescher überzeugte 1946 das britische Agrarministerium so sehr, dass in den Folgejahren mehrere hundert davon exportiert wurden. Der Export lief wieder an; 1952 war das Unternehmen mit seinen Produktion in rund 30 Ländern präsent, darunter alle wichtigen Märkte in Europa, Südamerika, Teilen Afrika und dem nahen Osten. Der nordamerikanische Markt folgte und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden auch Märkte im Osten erschlossen werden. Der jüngste Markt, den CLAAS bedient, ist der asiatische. Für diesen hat das Unternehmen Ende der 1980er Jahre eine Reis-Erntemaschine mit Allfrucht-Eignung entwickelt.

1936 erlebt die verblüffte Fachwelt auf Gut Zschernitz, etwa 150 Kilometer von Berlin entfernt, den ersten voll funktionsfähigen Mähdrescher Europas, eine CLAAS Maschine in der Getreideernte. Das Jahr markiert auch den Beginn der Serienfertigung des Mäh-Dresch-Binders.
Foto: Claas

Die Erforschung neuer Ernte-Technologien ist angesichts der rasch wachsenden Weltbevölkerung und knapper werdenden Ressourcen geradezu überlebenswichtig. Aus diesem Grund investiert CLAAS jeher in die Forschung. Das Unternehmen fördert mit seiner 1999 gegründeten CLAAS Stiftung sowie mit dem Helmut-Claas-Stipendium den wissenschaftlichen Nachwuchs und kooperiert mit mehreren nationalen wie internationalen Hochschulen.

Die Maschinen von CLAAS sind heute auf den Feldern der Welt zu Hause. Im März dieses Jahr wurde am Hauptsitz in Harsewinkel der 450.000 Mähdrescher gebaut. Die Maschine des Typs LEXION kommt in Nordamerika zum Einsatz. Ein verwandtes Modell hat 2011 mit einer Leistung von bis zu 120 Tonnen pro Stunde den Weltrekord im Mähdreschen aufgestellt.

 

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