Klimakleber machen jetzt anders weiter: Die sogenannten “Klimakleber” der Gruppe Letzte Generation sind weiterhin aktiv, haben jedoch ihre Proteststrategie geändert. Anfang 2024 kündigte die Gruppe an, keine Klebeaktionen mehr durchzuführen, die zuvor für große Aufmerksamkeit, aber auch heftige Kritik sorgten. Stattdessen setzen die “Klimakleber” nun auf andere Formen des zivilen Ungehorsams, wie ungehorsame Versammlungen, gezielte Störungen von Politikern und Proteste an Orten mit hohen Emissionen, wie Flughäfen oder Pipelines.
Diese Änderung wurde als strategischer Schritt begründet. Die Bewegung hat inzwischen mehr Unterstützer gewonnen, wodurch größere Aktionen möglich sind. Ziel ist es nun, durch Massenmobilisierung und direkte Konfrontation mit Entscheidungsträgern mehr Aufmerksamkeit für ihre Klimaschutzforderungen zu erzeugen. Die Gruppe bleibt also aktiv, hat sich jedoch von der Symbolik des “Klebens” verabschiedet.
Gleichwohl: Weitgehend unbemerkt haben sich die „Klimakleber“ im Windschatten der 3000 neuen Wörter im Duden festgeklebt. Damit trägt das Wörterverzeichnis den jüngsten Entwicklungen im Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache Rechnung.
Der Begriff „Klimakleber“ bezieht sich auf Klima-Aktivisten, die sich auf Straßen, Startbahnen von Flughäfen oder in öffentlichen Gebäuden festkleben, um für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren und vor der Klimakatastrophe zu warnen. „Klimakleber“ sind also Demonstranten, die sich an verschiedenen Orten festkleben, um die Bundesregierung zu effektivem Klimaschutz zu zwingen.
Die Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen der „Letzten Generation” sorgen inzwischen für Aufsehen, vor allem durch Festklebeaktionen im Straßen- und Flugverkehr. Da sie ihre Hände mit Sekundenkleber, Zwei-Komponenten-Kleber oder Schnellzement am Boden befestigen, können sie von der Polizei nicht einfach weggetragen werden.
Nur mithilfe spezieller Lösungsmittel lassen sich die festgeklebten Hände vom Untergrund lösen. Dazu hat sich Speiseöl oder eine Mischung aus Speiseöl und Aceton für die Polizei als wirksam erwiesen. Dieses Lösungsmittel wird über die festgeklebte Hand geschüttet und anschließend mit einem Spachtel, einem Wattestäbchen oder Pinsel gelöst. Bei besonders hartnäckigem Klebstoff kommt Wasser mit Geschirrspülmittel und Ammoniak zum Einsatz.
Die Protestbewegung begann im Jahr 2015, als die 16-Jährige Greta Thunberg, immer freitags vor dem schwedischen Reichstag in Stockholm mehr Klimaschutz forderte. Schnell wurde Greta Thunberg zur Galionsfigur der Bewegung „Fridays for Future”. Vor allem in Deutschland und Belgien fanden und finden die Aktionen viele Anhängerinnen und Anhänger.
Sie fordern, dass die Politikerinnen und Politiker der Länder sich den drängenden Herausforderungen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz stellen und endlich wirkungsvolle Schritte einleiten, um eine lebenswerte Zukunft für die nächsten Generationen zu sichern. Für diese Ziel die Schule gelegentlich zu schwänzen, ist völlig legitim.
Greta Thunberg hörte im Alter von acht Jahren erstmals von dem Problem der Erderwärmung und änderte daraufhin ihren eigenen Lebensstil und den ihre Familie. Sie sparten Energie, lebten vegan und fuhren mit dem Zug, statt mit dem Flugzeug zu reisen.
Besonders bekannt wurde die Schülerin durch ihren Auftritt 2018 auf der UN-Klimakonferenz in Katowice. Dort betonte sie, dass es die Aufgabe der Jugend sei, zu verstehen, was ihr die ältere Generation mit dem Klimawandel angetan hat. Nun habe sie die Pflicht, ein Chaos abzuwenden, das dadurch entstanden sei.
Man muss nicht Klimawissenschaftlerin oder Klimawissenschaftler werden, um die Klimakrise lösen zu können, denn die Klimakrise ist in der Theorie bereits gelöst. Sämtlich Fakten und Lösungen sind bekannt. Alles, was getan werden muss, ist dokumentiert. Allein der Mut zur weltweiten Umsetzung fehlt.
Am 16.9.2023 hat die Klimaprotestgruppe „Letzte Generation“ den Flugbetrieb am Flughafen Düsseldorf zeitweise lahmgelegt. Sieben Aktivistinnen und Aktivisten haben sich als “Klimakleber” auf einem Rollfeld festgeklebt, was zu Flugumleitungen, Ausfällen und Verspätungen führte. Die Aktion sorgte für Aufsehen, aber sie hat auch rechtliche Konsequenzen.
Allein für den gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr sieht das Gesetz eine Haftstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor. Selbst bei einem minderschweren Fall beträgt die Strafe immerhin noch drei Monate bis zu fünf Jahren.
In vergleichbaren Fällen von Straßenblockaden wurden Geldstrafen verhängt, doch es gab auch Fälle, wie beispielsweise in Heilbronn im April 2023, in denen mehrmonatige Haftstrafen ohne Bewährung verhängt wurden.
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