Das Eintopftheater Münster zeigt eine neue Produktion: Beim Abenteuer-Parcours übers Gelände der LWL-Klinik Münster geht es auf die Suche nach der geheimen Zutat für das verlorene Miteinander.

(v.l.): André Voss und Frank Röpke-Kolar freuen sich auf die Premiere des Eintopftheaters in der LWL-Klinik Münster am 13. Februar – Foto LWL
Das inklusive Ensemble vom Eintopftheater Münster präsentiert seine neueste Produktion. Unter dem Titel “Die geheime Zutat” begeben sich die Zuschauer mit den Schauspielern gemeinsam auf die Suche danach, was Menschen für das verlorene Miteinander fehlt. Wer dabei sein will, hat im Februar drei Mal Gelegenheit: Die Premiere findet am Donnerstag (13.2.) um 19 Uhr statt, weitere Aufführungen gibt es 15.2. (19 Uhr) und am 16.2. (16 Uhr). Karten sind auf der Website https://eintopftheater.de/die-geheime-zutat kostenfrei reservierbar.
Das Projekt Eintopftheater leiten die Theaterpädagogen André Voss und Frank Röpke-Kolar. Unterstützt werden sie in der Regieassistenz durch Marina Benkner. André Voss, der Mitarbeiter in der LWL-Klinik Münster ist, hatte die Theaterunternehmung im Mai 2017 in Zusammenarbeit mit der Klinik ins Leben gerufen und erarbeitet seither regelmäßig Stücke mit einem Ensemble, das für alle Personen, insbesondere auch für Patienten der Klinik, offen ist.
Für das aktuelle Stück hat sich das Eintopftheater im vergangenen Jahr intensiv mit der offenen Kommunikation von sogenannten Schwächen und Defiziten auseinandergesetzt. Was verbergen wir im alltäglichen Miteinander, um nicht vom Gegenüber abgelehnt zu werden? Wie verläuft eine Begegnung oder ein Date, wenn wir uns von unserer verletzlichen Seite zeigen, indem wir Abgründe und vermeintliche Unzulänglichkeiten offenbaren? Wie erleichternd, ehrlich, zugewandt oder seltsam ist das Kennenlernen, wenn wir nicht performen müssen, wie toll oder liebenswert wir sind? Heraus gekommen ist ein szenischer, humorvoller, interaktiver Abenteuer-Parcours.
Bei dem Parcours erobert das zehnköpfige Ensemble ausgehend von der ehemals geschlossenen, akutpsychiatrischen Abteilung der LWL-Klinik Münster gemeinsam mit dem Publikum im Klinikgelände geheime Zutaten, um das verloren gegangene Miteinander wiederherzustellen. Das Ensemble empfiehlt festes Schuhwerk und warme, wetterfeste Kleidung für das optimale Schnitzeljagd-Erlebnis. Die Vorstellung hält eine barrierefreie Version bereit.
Es spielen: Angie, Anja, Anna, Edith, Jasmin, Kathi, Lisa, Marina, Ralf und Wilfried
Spielort: Haus 26 auf dem Gelände der LWL-Klinik Münster, Friedrich-Wilhelm-Weber-Str. 30, 48147 Münster
Das Eintopftheater Münster
Als inklusives Angebot lädt das “Eintopftheater” alle Menschen unabhängig von ihrem Alter, Aussehen, ihrer Religion, Herkunft, Kultur, Geschlechtsidentität oder Form der körperlichen oder geistigen Einschränkung dazu ein, an Theaterprozessen teilzuhaben. In diesem Rahmen entwickelt die Gruppe eigene Stücke und führt sie öffentlich auf. Entstanden ist das Eintopftheater aus dem Angebot theaterpädagogischer Workshops auf drei Stationen der LWL-Klinik.
Aufgrund der positiven Resonanz von Seiten der Ärzte- und Pflegeteams und der steigenden Teilnehmenden-Zahlen wurde das Programm verstetigt. Zudem fanden erste stationsinterne Improvisationstheater-Shows statt.
Ab November 2017 kristallisierte sich ein Ensemble heraus, mit dem die erste Produktion “Bananensorbet im Sommer” erarbeitet wurde. Die Premiere fand im Juli 2018 im ausverkauften LWL-Festsaal statt. Aufgrund der zahlreichen Anfragen von Zuschauern im Anschluss, die bei Folgeprojekten auf der Bühne mitwirken wollten, wurde das Ensemble nach außen geöffnet und das Eintopftheater erhielt seinen inklusiven Charakter, der die Arbeiten bis heute prägt.
Seit November 2020 verstärkt Frank Röpke-Kolar das Team des Eintopftheaters. Ab dem 1. Januar 2024 fusioniert die Unternehmung mit “StopFoodWaste for Peace” von Verena Meyer und Yvonne Elling und es entsteht der gemeinnützige Verein “Eintopf e.V.”. Ziel ist Know-how aus den Bereichen Theater, Ernährung und soziale Teilhabe zu bündeln und gemeinsam nachhaltige, integrative bzw. inklusive Projekte in sozialen Kontexten zu initiieren.
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