Kritik gehört zum Leben, sagt der Kiepenkerl

Kritik gehört zum Leben, sagt der Kiepenkerl: Häufig sind privaten und beruflichen Entscheidungen zeitnah zu treffen. Doch in vielen Fällen ist es erst nachträglich möglich, die Zusammenhänge und die Gründe dafür zu verstehen, um sie konstruktiv kritisieren zu können. Trotzdem sollte man sich nicht in der Vergangenheit verlieren, sondern muss den Blick nach vorne richten.

Kritik gehört zum Leben, sagt der Kiepenkerl

Sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld gehört die Kritik dazu. Aber man sollte sich nicht im Vorhinein von Kritik verrückt machen lassen – Foto Pixabay

Der Philosoph Søren Kierkegaard hat es so formuliert: „Das Leben kann nur rückwärts verstanden, aber muss vorwärts gelebt werden.“ Der dänische Philosoph wusste, dass angesichts komplexer Ausgangslagen Fehler zum Alltag gehören – ob unverschuldet oder nicht. Sie sind nie vollständig zu vermeiden und lösen Kritik aus. Wichtig für die Akzeptanz von Kritik ist die Fehlerkultur.

Zeitnahe konstruktive Kritik ist eine wichtige Form des Feedbacks. Ziel sollte es sein, das Problem zu beschreiben, den Ursachen auf den Grund zu gehen und alternative Entscheidungen aufzuzeigen.

Das Gegenteil von konstruktiver Kritik ist destruktive Kritik mit einen negativen Ansatz, denn sie ist häufig unhöflich und nicht auf Lösungen ausgerichtet. Wenn jemand destruktiv kritisiert, will einfach meckern, ohne der Person zu helfen.

Destruktive Kritik bringt den Kritisierten nicht weiter, sondern wirkt nur verletzend.

Zeitnahe Kritik ist zu akzeptiert, wenn der Kritisierende über entsprechende Erfahrung verfügt, so dass er die Ursachen für einen Fehler zuverlässig einordnen kann.

Kritik gehört zum Leben, sagt der Kiepenkerl

Mancher Fehler offenbart sich erst in der rückwärtigen Perspeaktive – Foto Pixabay

Doch es gibt auch Fehler, deren Ursachen man wegen zahlreicher Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen nicht exakt einordnen kann. Solche Fehler lassen sich häufig nur aus der privilegierten Position der Retrospektive zutreffend beurteilen.

Den größten Fehler, den man machen kann ist, ständig Angst davor zu haben einen Fehler zu machen.

Als Vorstand der Westfalen AG habe ich mehr als 400 Unternehmen gekauft und zahlreiche Tochtergesellschaften im In- und Ausland gegründet. Um zu erwartenden Kritik über die expansiven Investitionen zu eliminieren, habe ich stets detaillierte Vorlagen erarbeitet, in denen der Markt, die Ziele, die Ergebnisauswirkungen, die Synergieeffekte sowie die langfristigen Erwartungen detailliert beschrieben und mit Fakten unterlegt wurden. So konnten der Aufsichtsrat meine Entscheidungen mit gestärkter Urteilskraft auf Augenhöhe an Hand der gründlich recherchierten Daten nachvollziehen.

Wichtig war, dass ich für den Fall, dass die vom Verkäufer gelieferten Basisdaten und Informationen nicht den Tatsachen entsprachen, vertraglich eindeutige Regressansprüche vorsah. Für mich war es selbstverständlich, nach der Integration eines Unternehmens Rechenschaft über die Ergebnisse ablegte. Das stärkte das Vertrauen in meine Arbeit.

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