“Strahlender Untergang” in Hamm

“Strahlender Untergang – Zwischen Zorn und Zuversicht”, so lautet der Titel der Ausstellung im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm, die ab Sonntag, 1. September, bis Sonntag, 23. Februar 2025, zu sehen ist.

Strahlender Untergang

Die Ausstellung “Strahlender Untergang” ist im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm vom 1. September bis 23. Februar 25 zu sehen. Dieses Bild von Irenaeus Herok trägt den Titel: Bondi Beach Australia, 2016. Foto Irenaeus Herok

Die Motivation der Macher der Ausstellung: “Tagtäglich sind wir von Nachrichten rund um die globalen Krisen und Kriege umgeben. Die Ausstellung ,Strahlender Untergang’ greift die damit einhergehenden und sich scheinbar verstärkenden Ängste auf. Gleichzeitig verweisen die gezeigten künstlerischen Strategien auch auf Potenziale und Möglichkeiten, die uns trotzdem optimistisch auf unsere Welt blicken lassen”.

Die Gegenwart ist geprägt von einem Gefühl der Zerrissenheit: Während weiterhin in Massen produziert und konsumiert wird, sind die Folgen klimatischer und gesellschaftlicher Krisen zunehmend existentiell. Mehr und mehr entwickeln wir ein Bewusstsein dafür, die globalen Missstände beseitigen zu wollen – ob klimatisch, politisch oder humanitär. Schwankend zwischen dem Eindruck vom drohenden Weltuntergang und Optimismus – von Zorn und Zuversicht –, fragt die Ausstellung danach, wie wir künftig zusammenleben wollen.

“Strahlender Untergang”: Christine & Margarete Wertheim

Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten international renommierter Künstler:innen. So ist beispielsweise das gehäkelte Korallenriff von Christine & Margarete Wertheim zwar auch ein Statement, um auf die Bedrohung maritimer Ökosysteme hinzuweisen. Gleichzeitig stehen die über 750 Beteiligten, die dieses farbenfrohe Riff in einem grenzüberschreitenden deutsch-dänischen Projekt umgesetzt haben, ebenfalls für die Macht der Kooperation.

Strahlender Untergang

“Auf das grosse Westmeer schauen” ist der Titel der Arbeit von Christine und Margaret Wertheim. Es zeigt das Föhr Satellite Reef, 2012. Foto Lukas Spörl

Auch die Arbeiten des international gefeierten und derzeit auf der Biennale in Venedig zu sehenden Künstlers Romuald Hazoumè lassen etwas von der Kraft der Kreativität erahnen. Aus Ölkanistern und Alltagsgegenständen hat er kunstvolle und formschöne Masken gestaltet – das Massenprodukt ist hier zu einem Unikat mit neuen Bedeutungsinhalten weiterentwickelt.

Hazoumé

In diesem Werk hat Romuald Hazoumè
Ayoyo 2013 einen Plastikkanister, Metall und Stoff verarbeitet. Foto Romuald Hazoumè

“Strahlender Untergang” mit Erlebnisräumen von Wasser und Wüste

Der literarische Erstling „Strahlender Untergang“ von Christoph Ransmayr dient der gleichnamigen Ausstellung in einigen Motiven als Vorlage. Seine grimmig ironische Schilderung von der Selbstabschaffung des Menschen ist brandaktuell und bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung. In einem einzigartigen Erlebnisraum werden zu den Themen “Wasser” und “Wüste” auf 500 Quadratmetern konkrete Handlungsoptionen aufgezeigt, die unseren “Möglichkeitssinn” schärfen.

“Strahlender Untergang” will Vertrauen und Optimismus schenken

Anders jedoch als die düstere Erzählung vom Untergang des Menschen bei Ransmayr richtet die Ausstellung den Blick verstärkt auf die verbindende Kraft von Vertrauen und Optimismus. “Schließlich sind WIR es, die darüber entscheiden, ob am Ende der Zorn oder die Zuversicht überwiegt”, so die Macher.

Strahlender Untergang

David LaChapelle Behold hat seine Arbeit “Behold” auf Hawaii 2017 gearbeitet. Foto David LaChapelle

Die Ausstellung wird so zu einem interaktiven Forum und zu einer Einladung, sich mit drängenden Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen: Wie können wir sozialer und kollaborativer zusammenleben? Welche Rolle spielt individuelle und kollektive Verantwortung in der Bewältigung gegenwärtiger Herausforderungen? Und schließlich ist das die Frage, was uns Halt und Zuversicht gibt, die komplexen Aufgaben meistern zu können.

“Strahlender Untergang” wird zu einem interaktiven Forum

Die Ausstellung betont die Bedeutung wie Kunst und Dialog dazu beitragen können, Wege für ein integrativeres und wertvolleres Zusammenleben zu verinnerlichen. Parallel zur Ausstellung bieten Workshops in Kooperation mit der Werkstadt für Demokratie und Toleranz in Hamm die Möglichkeit, Vielfalt und Toleranz in unserer Gesellschaft lebendig zu halten.

Gustav-Lübcke-Museum Hamm, www.museum-hamm.de

Speak Your Mind

*