Die Darmflora ist für gesunde Verdauung sehr wichtig

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Die Darmflora ist für gesunde Verdauung sehr wichtig: Mit einfachen Tipps lässt sich die Verdauung wieder auf Vordermann bringen.

Die Darmflora ist für gesunde Verdauung sehr wichtig

Das Wohlbefinden hängt ganz eng mit der Darmgesundheit zusammen – Foto Unsplash

Die Gesundheit des Darms wird oft unterschätzt – doch tatsächlich ist sie ein wichtiges Fundament unseres Wohlbefindens. Die Vielzahl an Bakterien, die im Verdauungstrakt zu finden sind, erweisen sich als unverzichtbare Verbündete im Kampf gegen Krankheiten und sogar gegen Übergewicht. Mit mikroskopisch kleinen Helfer unterstützt die Darmflora nicht nur die Nährstoffverwertung, sondern sie ist auch ein Schlüssel zum robusten Immunsystem und schützt vor Infektionen. Doch wie lässt sich ein vielfältiges und gesundes Mikrobiom fördern?

Darmflora sanieren: Probiotika für den Darm

Gute Darmbakterien sind kleine, aber effektive Helfer, die das Immunsystem trainieren und die Balance gegen Krankheitserreger im Verdauungstrakt halten. Dabei ist insbesondere die Vielfalt der Darmflora wichtig: In einem gesunden Verdauungstrakt tummeln sich bis zu 1000 verschiedene Arten von Mikroorganismen, die eine symbiotische Beziehung mit dem Darm führen. Sie sind wahre Multitalente und unterstützen die Verdauung, indem sie kurzkettige Fettsäuren aus Ballaststoffen produzieren, die Darmmuskulatur fördern und sogar Vitamine synthetisieren, die der Körper nutzen kann. Zudem haben sie die Fähigkeit, toxische Substanzen zu neutralisieren und spielen eine Rolle bei der Aktivierung von Medikamenten.

Um die Darmgesundheit zu unterstützen, eignen sich Lebensmittel, die Präbiotika wie Inulin und Oligofruktose enthalten. Diese natürlichen Präbiotika, zu finden in Lebensmitteln wie Chicorée, Topinambur, Schwarzwurzeln und Zwiebeln, sind unverdauliche Ballaststoffe, die in den Dickdarm gelangen und dort von Darmbakterien abgebaut werden.

Auch die regelmäßige Aufnahme von fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, und Sauerkraut hilft dabei, die Diversität und Funktionalität der Darmflora zu erhalten und zu stärken. Durch die richtigen Nahrungsquellen kann so die Darmflora aufgebaut und gleichzeitig eine robuste Immunabwehr gefördert werden, die sich auch positiv auf die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt.

Tipp: Wer seine Darmflora auf Vordermann bringen möchte – beispielsweise nach einer Antibiotika-Behandlung – kann auch auf spezielle Produkte für eine Darm- und Leberreinigung zurückgreifen. Sie können dem Körper dabei helfen, den Darm von angesammelten Schadstoffen zu befreien und die Leber bei ihrer Entgiftungsfunktion zu unterstützen.

Vollkorn statt Weißmehl für die Darmflora

Auf Weißmehl zu verzichten und stattdessen auf Vollkornprodukte zu setzen, bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Vollkornvarianten von alltäglichen Lebensmitteln wie Brötchen, Nudeln oder sogar Pizzateig sind günstig, leicht verfügbar und stellen eine einfache Möglichkeit dar, die Ernährung zu verbessern. Die Vollkornalternativen punkten nicht nur mit einem höheren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen, sondern unterstützen auch eine längere Sättigung nach den Mahlzeiten. Darüber hinaus fördern sie die Aktivität der Darmmuskulatur, wodurch sie einen natürlichen Schutz gegen Verstopfungen bieten.

Aus dem Speiseplan streichen

Zum Wohle des Darms sollten bestimmte Nahrungsmittel und Genussmittel mit Bedacht konsumiert – oder besser gleich ganz aus dem Speiseplan gestrichen werden. Zu den größten Übeltätern zählt ein übermäßiger Zuckerkonsum, der durch den Genuss zuckerreicher Getränke und Süßwaren leicht in die Höhe schnellen kann. Forschungen, die zunächst an Tieren durchgeführt wurden, deuten darauf hin, dass eine hohe Zuckerzufuhr das mikrobielle Gleichgewicht im Darm stören und Entzündungsprozesse anfachen kann.

Nicht zu unterschätzen sind auch die Folgen des Konsums von Alkohol und Zigaretten. Entgegen dem verbreiteten Glauben, Alkohol würde die Verdauung fördern, zeigt sich, dass er diese tatsächlich verzögern kann, da der Körper mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt ist. Daher ist es insbesondere bei Verdauungsproblemen sinnvoll, diese Substanzen zu meiden oder ihren Konsum zumindest stark zu begrenzen, um der Darmgesundheit etwas Gutes zu tun.

Bewusst essen ist das A und O

Zu guter Letzt gilt: Neben der Auswahl der Lebensmittel spielt auch die Art und Weise, wie wir essen, eine wichtige Rolle. Im stressigen Alltag passiert es nicht selten, dass die nächste Mahlzeit schnell heruntergeschlungen wird. Doch zu schnelles Essen ohne sorgfältiges Kauen belastet den Verdauungstrakt, weshalb empfohlen wird, jedem Bissen die Zeit im Mund von 15 bis 30 Mal Kauen zu widmen – getreu dem Leitsatz: „Gut gekaut ist halb verdaut.“

Darüber hinaus verschafft die Reduzierung von Snacks zwischen den Hauptmahlzeiten dem Darm die notwendigen Ruhephasen, um sich zu erholen. Ein Intervall von drei bis vier Stunden zwischen den Mahlzeiten gilt als optimal – lediglich für Personen, die unter Beschwerden wie Sodbrennen leiden, kann eine Anpassung hin zu mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt hilfreich sein. Grundsätzlich ist es sinnvoll, den letzten Snack oder die letzte Mahlzeit idealerweise vier Stunden vor dem Zubettgehen einzunehmen.

 

 

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