Skulptur erinnert an Sternenkinder

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Die Skulptur von Maria Eggenkemper ist ein eindrucksvolles Kunstwerk, das einem unmittelbar ins Auge fällt. Die Skulptur steht seit kurzem erst auf dem Begräbnisfeld für Sternenkinder in Dülmen. Der Stein ist unübersehbar, ein besonderes Mahnmal mit einem persönlichen Ausdruck. “Ihre Kunst vermag ohne Hinweise auf menschliche Figur oder Attribute auszukommen”, sagt Kunsthistorikerin Dr. Gabriele Hovestadt über die Arbeit von Maria Eggenkemper. “Sternenkinder” nennt man übrigens Babys, die vor, während oder bald nach der Geburt sterben und nicht mehr als 500 Gramm wiegen.

Skulptur erinnert an Sternenkinder

Steinskulptur soll an Sternenkinder erinnern – Foto

Das Begräbnisfeld ist einzigartig im Stadtgebiet Dülmen. Die feierliche Einsegnung  fand Anfang November dieses Jahres durch Pastor F. Hempelmann statt. Die Skulptur „convalescere III“ der Bildhauerin Maria Eggenkamp ist dort ein echter Hingucker, ein Denkmal im besten Sinne. Es war eine bewegende Veranstaltung voller Dankbarkeit, dass es ab jetzt einen Ort für Sternenkinder auf dem Friedhof in Buldern gibt, der mit der Skulptur „convalescere III“ ein universelles Zeichen der Hoffnung und des Trostes bekommen hat.

Zahlreiche Besucher und Gäste, geladene Sponsoren und Gemeindemitglieder verfolgten die emotionale Vorstellung der parallel laufenden Ausstellung von Maria Eggenkemper zum Thema „Schmerz“.  Die Kunsthistorikerin Dr. Gabriele Hovestadt stellte bei dieser Gelegenheit die Skulptur „convalescere III“ vor.

“Die Kunst von Maria Eggenkemper widmet sich der Emotion”, erklärte Gabriele Hovestadt, “Heilung darf geschehen und sich seine Zeit nehmen, doch die Wunde bleibt. Dass die Künstlerin dafür nicht auf eine figurative Erzählung zurückgreift, sondern eine erhabene, ungegenständliche Werkgruppe erschafft, verdankt sich ihrem Ansatz, ein Denkmal für viele zu schaffen.”

Die Bildhauerin Maria Eggenkemper lebt und arbeitet in Dülmen. Sie arbeitet am liebsten figürlich, aber auch abstrakt mit Bronze, Holz, Metall, Ton und natürlich Stein. Die Künstlerin sagt: “Ich liebe es, mit und durch meine Kunst mit Menschen in den Dialog zu treten, zu diskutieren und Anschauungen zu hinterfragen, Blickwinkel zu ändern, Denkweisen zu wandeln – Emotionen zu wecken und zum Nachdenken anzuregen.”

Die Künstlerin ist davon überzeugt, “dass Kunst und Kultur, in jeder seiner vielfältigen Formen, eine Weltsprache ist, die die Gesellschaft zum kommunizieren einlädt und somit zur Verständigung beitragen kann. In der heutigen Zeit empfinde ich Kommunikation und Dialog mit- und untereinander fundamental.”

Zur Vorbereitung hat sich die Bildhauerin ein Jahr lang intensiv mit dem Thema „Schmerz“ auseinander gesetzt. “Schmerz ist eindringlich, durchdringend, extrem und heftig”, weiß sie. “Dabei habe ich biografisch gearbeitet und es sind verschiedene Werke aus Ton, Holz und Stein entstanden.”

Nach der Entstehung der Skulptur, „convalescere III“ (aus dem lat. Heilung – wieder stark werden) stand für die Künstlerin fest, dass ein Friedhof ein sehr guter Ort für das Werk ist. “Es ist für mich eine Ehre und ich bin sehr dankbar, dass meine Skulptur „convalescere III“ diesen besonderen Platz auf dem Begräbnisfeld für Sternenkinder in Buldern, gefunden hat.” JB

 

 

 

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