Aktgemälde aus London in Münster

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Aktgemälde aus London kommen gerade in Münster an: Die Ausstellung “Nudes” findet ab 10. November in Kooperation mit der Londoner Tate im LWL-Museum für Kunst und Kultur statt.

Aktgemälde aus London in Münster

Die Künstlerin Silvia Sleigh stellt sexuelle Stereotype in Frage. Gemälde von Sylvia Sleigh, Paul Rosano Reclining, 1974. Tate. Purchased with the support of the Estate of Sylvia Sleigh 2015 – Foto Tate

Mehrere Aktgemälde aus der Tate, ergänzt durch Bilder aus der münsterschen Sammlung, zeigt die Ausstellung “Nudes”, veranstaltet in Kooperation mit der Tate (London) vom 10. November bis zum 14. April 2024 im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster.

Der Akt ist ein Genre, das sich immer wieder neu erfindet, um soziale, politische und ästhetische Belange zu transportieren. “Ob privat, historisch, intim oder politisch: Eine Vielzahl an Künstlern hat den nackten Körper in ihren Werken thematisiert”, erklärt die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Tanja Pirsig-Marshall. Die Ausstellung zeige Aktgemälde als wandelnde Projektionsfläche der Gesellschaft.

“Nudes” beleuchtet unterschiedliche Interpretationsweisen des Akts vom 19. bis zum 21. Jahrhundert mit Kunstwerken aus der Tate in London. Im 19. Jahrhundert bildet der Akt einen wesentlichen Bestandteil der künstlerischen Ausbildung in den Akademien. Dabei lassen sich die Künstler:innen von Motiven aus der Mythologie und der Bibel inspirieren. Den Geschlechtern weisen sie klare Rollen zu: Der maskuline Körper wird aktiv und heroisch dargestellt, Frauen sind passiv und verletzlich.

Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Aktgemälde im privaten Raum. Betrachter werden in eine intime Situation versetzt. So wird der Akt zum eigenständigen Genre, zur Projektionsfläche für den menschlichen Körper, in dem sich Ideale, Vorstellungen und Perspektiven, Träume und Ängste spiegeln.

Der Feminismus und andere politische Bewegungen des 20. Jahrhunderts setzten sich offen und kritisch mit Nacktheit auseinander. Sie stellten die sexuellen und rassistischen Stereotype in Frage – und handelten neue Rollen aus.

Die 90 Werke aus der Tate, unter anderem von Auguste Rodin, Francis Bacon, Zanele Muholi, Marlene Dumas, Pablo Picasso, Alice Neel, Tracey Emin und den Guerilla Girls, zeigt die Ausstellung zusammen mit Kunst aus der münsterschen Sammlung von Edvard Munch, August Macke und anderen. Konzerte, Lesungen, ein Podcast und diverse Formate begleiten die Ausstellung analog und digital.

Das komplette Programm und weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Museums. Ab sofort ist der Vorverkauf für Tickets und Touren geöffnet. Informationen gibt das LWL-Museum für Kunst und Kultur unter Telefon 0251 5907-201.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Britischen Botschafterin Jill Gallard und wird gefördert von der Stiftung kunst³, vom NRW-Kulturministerium, der LWL-Kulturstiftung, und der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Die vertretenden Künstler
Francis Bacon, Willi Baumeister, Vanessa Bell, David Bomberg, Pierre Bonnard, Giorgio de Chirico, Sir William Coldstream, John Coplans, Magda Cordell, Lovis Corinth, Edgar Degas, Paul Delvaux, Paul Delvaux, Jean Dubuffet, Rineke Dijkstra, Marlene Dumas, Tracey Emin, Sir Jacob Epstein, Max Ernst, William Etty, Rotimi Fani-Kayode, Lucian Freud, Henri Gaudier-Brzeska, Francis Gruber, Guerrilla Girls, Anthea Hamilton, Erich Heckel, Jean Hélion, Barkley L. Hendricks, Craigie Horsfield, Gwen John, Bhupen Khakhar, Willem de Kooning, Alphonse Legros, Lord Frederic Leighton, Sarah Lucas, August Macke, Henri Matisse, Ludwig Meidner, Ana Mendieta, Sir John Everett Millais, Marie-Louise von Motesiczky, Otto Mueller, Zanele Muholi, William Mulready, Edvard Munch, Alice Neel, Christopher Richard Wynne Nevinson, Sir William Orpen, Grace Pailthorpe, Bernhard Pankok, Pablo Picasso, Jackson Pollock, Man Ray, Auguste Renoir, Auguste Rodin, Christian Rohlfs, Théodore Roussel, Karl Schmidt-Rottluff, Walter Richard Sickert, Sylvia Sleigh, Jo Spence, Sir Stanley Spencer, Alfred Stevens, William Strang, Sir Hamo Thornycroft, Euan Uglow, Hannah Wilke

 

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