Neuer Pilgerort für Droste-Fans

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Haus Krus als  Literatur-Begegnungsort eröffnet. Der Brakeler Ortsteil Bellersen hat eine berühmte literarische Vergangenheit. Er ist das „Dorf B.“ in der Novelle “Die Judenbuche” von Annette von Droste-Hülshoff. Bellersen ist aber auch der Heimatort des verstorbenen Kreisarchivars Horst-Dieter Krus, dem wohl versiertesten Heimatexperten des Jahrhunderts. Im Haus Krus, seinem Wohnhaus in Bellersen, das die Familie Krus dort 1903 errichtet hat, hat der 2018 verstorbene Archivar ein umfangreiches Privatarchiv mit rund 100.000 Medien angelegt. Das Bildarchiv umfasst 80.000 Fotos und Dias und das Schriftenarchiv mehr als 20.000 Bücher, Publikationen und Aufsatzsammlungen.

Haus Krus

Der Judenbuche-Raum im Haus Krus in Bellersen dem Dorf B. der Hülshoff-Novelle. – Foto Burkhard Battran

„Horst-Dieter Krus hat uns ein einzigartiges Vermächtnis hinterlassen“, sagte Bürgermeister Hermann Temme bei der offiziellen Eröffnung von Haus Krus, als Heimatarchiv und Literatur-Museum. Unter der ehrenamtlichen Federführung des Heimat- und Verkehrsvereins Bellersen ist aus dem historischen Gebäude ein neuer öffentlicher Kultur- und Begegnungsort geworden. Dabei wird Bellersen in besonderer Weise als literarischer Spielort lebendig. Mit dem Projekt Haus Krus ist in Bellersen ein neuer Pilgerort für Droste-Fans entstanden.

Literaturmuseum zur Judenbuche

In den Erdgeschossräumen des historischen Gebäudes ist ein Literaturmuseum zur Judenbuche und zum Leben und Schaffen der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff entstanden. Im Obergeschoss steht das umfangreiche Archiv Studierenden und Forschern zur Verfügung. „Wir sind noch immer dabei, die vielen Schriften zu erfassen und zu katalogisieren“, sagt HVV-Vorsitzende Frederik Köhler.

Haus Krus wird ehrenamtlich betrieben

Rund 800.000 Euro wurden in den Aus-und Umbau des Hauses Krus in Bellersen investiert. Mit 578.000 Euro hat das Land das Vorhaben gefördert. „Hier ist ein wirklich visionäres Vorhaben verwirklicht worden, das den örtlichen Zusammenhalt fördert und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Kulturgeschichte in Westfalen leistet“, sagte Kommunalministerin Ina Scharrenbach. Sie hob vor allem das umfangreiche ehrenamtliche Engagement der 80 beteiligten Helferinnen und Helfer hervor. Nicht nur bei der Umsetzung des Bauvorhabens ist großes Engagement gezeigt worden. Auch der Betrieb des Hauses ruht auf den ehrenamtlichen Schultern des Heimatvereins. Zum Haus Krus gehört auch ein Anbau, der als öffentlicher Versammlungsort und Begegnungsstätte betrieben wird. Dort können auch Feierlichkeiten für bis zu 50 Personen stattfinden, wie der Eröffnungsfestakt am Dienstag gezeigt hat. Künftig ist das Museum im Haus Krus dann immer sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

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