Kein Witz: freier Eintritt in die Otto-Ausstellung

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Rietberg – Gemeinsam mit der Stadt feiert die Stiftung der Sparkasse Rietberg ihr 20-jähriges Bestehen mit einer ganz besonderen Ausstellung im Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch. Seit Ende Mai sind dort mehr als 70 Bilder des beliebten Fernseh-, Film- und Bühnenkomikers Otto Waalkes zu sehen und damit eine große Auswahl aus dessen bisherigem Gesamtwerk. Dass der „Friesenjung“ auch als gestaltender Künstler aktiv ist, ist allgemein eher weniger bekannt, wenngleich die lustigen Ottifanten sein Markenzeichen und Maskottchen wurden. Diese Comic-Elefanten – laut Otto der gescheiterte Versuch eines Selbstportraits – hatte er schon in der Schulzeit erfunden.

Otto Gerhard Waalkes wurde am 22. Juli 1948 in Emden in Ostfriesland geboren und gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Komiker. Sein Humor beruht maßgeblich auf Kalauern und Wortspielen sowie albern-witziger Sprache, Geräuschen und Körpersprache. Ein stilistisches Mittel seiner Vorträge sind Parodien, beispielsweise Überarbeitungen bekannter Lieder, die er mit der Gitarre begleitet. In die humoristischen Vorträge bettet er Satire, politische Anspielungen, Zeit- und Gesellschaftskritik ein. Otto gehört zu jenen Unterhaltungskünstlern, die den allgemeinen Sprachgebrauch nachhaltig beeinflusst haben. Viele seiner Sketche, Lieder, Reime und Geräusche gehören längst zum kollektiven Gedächtnis.

Otto - die andere Ausstellung

Sittin´ in the Morning Sun: Otto mal in einem Moment nachdenklicher Stille – Abbildung Kunsthaus Rietberg

Aber auch in anderer Hinsicht wurde Otto ikonisch. So ist der Ottifant die bekannteste von ihm gezeichnete Comicfigur, welche ab 1973 zunächst nur für die Schallplattencover genutzt wurde. Mit der Zeit entwickelte sich der Ottifant zu einer eigenständigen Comicstripfigur mit Familienanhang, deren Geschichten in diversen Zeitungen sowie in Büchern veröffentlicht wurden. Aus den Comics entstand 1993 die 13-teilige Zeichentrickserie „Ottos Ottifanten“, 2001 folgte der Zeichentrick-Kinofilm „Kommando Störtebeker mit den Ottifanten“. Während das ursprüngliche Design der Ottifanten stark an realen Elefanten orientiert war, waren die Ottifanten in den Comics und der Fernsehserie deutlich humanoider und traten als Zweibeiner auf.

Otto - die andere Ausstellung

Be different! Etwas, was man Otto ganz gewiss nicht absprechen kann – Abbildung Kunsthaus Rietberg

Otto fügt seine Ottifanten gern in Werke bekannter Künstler wie Leonardo da Vinci, Edward Hopper, Pablo Picasso, Edvard Munch oder Andy Warhol ein. Hierzu betont er, dass eine solche Aneignung sowohl in kritischer Absicht wie auch als Parodie oder Hommage erfolgen könne. Dabei behandelt er seine Vorbilder stets mit Respekt. Für Otto ist die Parodie die höchste Form der Anerkennung, die er nur bei jenen Meistern anwende, die er selbst verehrt. Über seinen Malstil sagt Otto: „Was ich mache, nennt man wohl Appropriation Art, zu Deutsch etwa die Kunst der Aneignung – eine heitere Kunst.“ Mit rund 1.600 Besuchern in zwei Monaten ist „Otto – die andere Ausstellung“ die bislang erfolgreichste Schau im Rietberger Kunsthaus.

Otto - die andere Ausstellung

Ebbi Rot: eine Anspielung auf das weltbekannte Plattencover der Beatles – Abbildung Kunsthaus Rietberg

Zum 20-jährigen Bestehen der Stiftung der Sparkasse Rietberg, die das Kunsthaus Rietberg und die dortigen Ausstellungen stets unterstützt, ist das ein beachtlicher Erfolg in der Publikumsresonanz. Und weil Otto am Samstag, den 22. Juli, 75 Jahre alt wird, haben Besucher am kommenden Wochenende freien Eintritt in die Ausstellung, die am Samstag und Sonntag jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet ist. Weitere Informationen zu „Otto – die andere Ausstellung“, die regulär noch bis zum 30. September läuft, gibt es auf der Website der Veranstalter vom Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch oder unter der Telefonnummer 05244 986-373.

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