Das Westfälische Friedensballett im Krameramtshaus

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Das Westfälische Friedensballett wird im Krameramtshaus in Münster aufgeführt und zeigt wie der 30-jährige Krieg den Tanz nach Münster brachte.

Das Westfälische Friedensballett im Krameramtshaus

Das Westfälische Friedensballett wird im Krameramtshaus in Münster aufgeführt – Foto Marina Schutte

Im Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens präsentiert das Theater Pumpenhaus in Münster ein thematisch angedocktes Sommerprogramm: Am 27. Juli feiert das WESTFÄLISCHE FRIEDENSBALLETT – die jüngste Produktion der Gruppe bodytalk – im Haus der Niederlande (ehemals Krameramtshaus) ihre Premiere (weitere Vorstellungen 28. bis 30. Juli, 3. bis 6. August, jeweils um 20 Uhr). Das Westfälische Friedensballett wurde von wahren historischen Begebenheiten inspiriert.

Nachdem sich zuletzt bereits der theatrale Parcours OXFORD SPACEBASE in der ehemaligen Oxford-Kaserne in Gievenbeck mit dem Nebeneinander von Krieg und Frieden befasst hat, setzt sich das Pumpenhaus auch nach Abschluss der regulären Spielzeit die ganz eigene Beschäftigung mit dem „Wunder von Westfalen“ und der Frage fort, auf welchem Boden der Geschichte wir heute stehen.

Bekanntlich sind ab 1645 die Delegationen aller damals am „30-jährigen Krieg“ beteiligten Parteien in Münster und Osnabrück zusammengekommen, um über den Frieden zu verhandeln. Ein damals unerprobter und beispielloser Vorgang – gewöhnlich entschieden sich Kriege auf dem Schlachtfeld, nicht am Runden Tisch, es galt das Diktat des Siegers.

Nun aber wurden Briefe, Depechen und Positionen ausgetauscht, man saß beieinander, wartete ab. Was einigen Leerlauf produzierte – und Langeweile. Um für Zerstreuung zu sorgen (und die Bürger vor Ort mit Feinsinn zu beeindrucken) lud die französische Delegation den damals neusten Schrei aus Paris nach Westfalen ein: das höfische Ballett. Eine hierzulande noch gänzlich unbekannte Spielart der Kunst.

Die Gruppe bodytalk um Yoshiko Waki und Rolf Baumgart lädt nun – nach einer Idee des verstorbenen Pumpenhaus-Leiters Ludger Schnieder – zu einer Re- und Dekonstruktion dieses Ereignisses ein. Am Originalschauplatz im Haus der Niederlande, dem ehemaligen Krameramtshaus, feiert das WESTFÄLISCHE FRIEDENSBALLETT seine spektakuläre Wiederauferstehung. Die Gelegenheit, auch im 375. Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens noch neue, beziehungsweise wenig bekannte Facetten der Geschichte zu entdecken. Das Westfälische Friedensballett ist ein Spektakel.

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