Baumberge locken zu viele Besucher an

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Die Baumberge sind besonders attraktiv: Viele Wege führen durch die Baumberge. Für das Waldgebiet sind es leider zu viele.

Baumberge locken zu viele Besucher an

Ortstermin mit Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde, des Forstbetriebes und der Jägerschaft in den Baumbergen – Foto Kreis Coesfeld)

Die Baumberge gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen im Münsterland und bieten mit einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete in der Region einen hohen Freizeitwert. Jedoch treffen im Naturschutzgebiet zunehmend widerstreitende Interessen aufeinander, sodass der Kreis Coesfeld an die Besucherinnen und Besucher appelliert, die ausgewiesenen Wege nicht zu verlassen und die bestehenden Regeln zu beachten.

Vor allem bei schönem Wetter unterliegen die Baumberge in den letzten Jahren einem immer stärkeren Nutzungsdruck durch Spaziergänger, Reiter, Fahrradfahrer bis hin zu Offroad-Fahrten per Geländemotorrad oder Quad. Insbesondere die Offroad-Aktivitäten – ob zu Fuß oder per Mountainbike – stellen für die Natur und auch andere Erholungssuchende ein Problem dar. Ein Großteil der Wege vor Ort gehört nicht zum ausgewiesenen Wegesystem, sondern ist durch unerlaubtes Verlassen der Wege entstanden.

Um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen, trafen sich am 6. Juni 2023 Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer sowie Vertreterinnen und Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde, des Forstbetriebes und der Jägerschaft vor Ort.

Die Problematik war allen Anwesenden aus der Vergangenheit bestens bekannt. Thomas Knoll, Vertreter des Hegerings Nottuln-Havixbeck, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und freute sich besonders über das rege Interesse: „Dies zeigt, dass uns Waldbesitzer, Jäger, Förster und Naturschutzvertreter das Thema der übermäßigen Freizeitnutzung in den Wäldern weiterhin sorgt.“ Die Wälder in den Baumbergen seien immerhin nahezu ausschließlich in Privatbesitz, so dass die Eigentümerinnen und Eigentümer neben wirtschaftlichen Beeinträchtigungen auch die Besorgnis eventueller Haftungsfragen bei Freizeitunfällen abseits der ausgewiesenen Wegerouten beschäftigt.

„In der Zwischenzeit konnten wir bereits einige der auf früheren Treffen angedachten Verbesserungsmaßnahmen durchführen“, brachte Christoph Steinhoff von der Unteren Naturschutzbehörde eine positive Nachricht mit. Die Beschilderung an der alten Landwehr sei überarbeitet und ausgebessert worden, vor Ort wurden unter anderem in Zusammenarbeit mit der Polizei einzelne Aktionen zur Information der Erholungssuchenden und Sporttreibenden durchgeführt.

Wichtigste Maßnahme für die Baumberge sei jedoch die Unterstützung durch den Ranger Martin Schönfelder, welcher seit Anfang dieses Jahres als Gemeinschaftsprojekt des Landesbetriebs Wald und Holz und des Kreises Coesfeld in den Naturschutzgebieten Präsenz zeigt. „Meine Hauptaufgabe wird zunächst darin bestehen, die Besucherinnen und Besucher der Schutzgebiete im Kreis Coesfeld regelmäßig auf die geltenden Regeln im Gebiet aufmerksam zu machen und bei Verstößen zu ermahnen“, erläuterte Martin Schönfelder den Anwesenden seine Aufgaben. Seine Erfahrungen aus den ersten Monaten seien überwiegend positiv im Hinblick auf die Einsichtigkeit der angesprochenen Personen: „Vielen war oft gar nicht bewusst, dass sie sich in einem Naturschutzgebiet aufhalten und welche Regeln dort gelten.“ Der Aufklärungsarbeit vor Ort komme daher eine zentrale Aufgabe bei der Besucherlenkung zu.

Das Waldgebiet der Baumberge ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete des Münsterlandes und unter anderem aufgrund des vorhandenen Waldmeister-Buchenwald-Waldes als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Diese Ausweisung soll den Wald als Lebensraum vieler seltener Tiere sichern. Durch den massiven Nutzungsdruck ist diese wichtige Aufgabe jedoch gefährdet. Gemäß des vom Kreis aufgestellten Landschaftsplans “Baumberge Süd” ist das Betreten, Befahren und Reiten der als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Baumberge abseits hierfür ausgewiesener Wege nicht gestattet.

Die Benutzung motorgetriebener Fahrzeuge, also beispielsweise Elektrofahrräder (ab 25 km/h), Motocross- und Quadmaschinen, ist im Naturschutzgebiet der Baumberge generell verboten. Verstöße können mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden. Der Kreisverwaltung geht es um einen Interessenausgleich verschiedener Nutzergruppen bei gleichzeitiger Wahrung des Naturschutzes, sie appelliert daher an alle Freizeitsportler, sich an die Regeln des Landschaftsplanes “Baumberge Süd” zu halten. Das dafür erstellte Wegekonzept ist auf großflächigen Informationstafeln an den Parkplätzen an den Rändern der Baumberge einsehbar. „Würden sich alle Nutzer und Erholungssuchende an das Wegekonzept halten, wäre bereits eine solide Grundlage gefunden“, resümiert Schönfelder.

 

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