Imkern auf dem Werksgelände

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Apropos Imkern und Arbeitsplatz: Nach Feierabend auf dem Firmengelände recht rege die Freizeit gestalten und vielleicht sogar neue Herzensangelegenheiten entdecken, das geht. Zum Beispiel da, wo Unternehmen Flächen für besonderes Freizeit-Engagement zur Verfügung stellen. So etwas gibt es im Sauerland beim Unternehmen Mennekes auf dem Firmengelände in Kirchhundem Welschen-Ennest. Da haben seit April 2022 drei Bienen-Staaten ihr Zuhause.

Das Azubi-Team, das am Mennekes-Logistikzentrum die Bienen betreut präsentiert u.a. Gläser des Honigs 2022 - MENNEKES / Foto Remo Wutta

Das Azubi-Team, das am Mennekes-Logistikzentrum in Kirchhundem Welschen-Ennest die Bienen betreut, präsentiert u.a. Gläser des Honigs 2022 – Foto MENNEKES / Remo Wutta

„Für uns stehen bei dem Projekt die Themen Arterhaltung, Artenvielfalt und Artenschutz von Bienen und Pflanzen im Vordergrund. Wir wollen einen kleinen Beitrag gegen das landesweite Bienensterben und für noch mehr Pflanzenvielfalt in der Region leisten“, erklärt Thomas Hennecke. Der Mitarbeiter des Mennekes-Messeteams ist ausgebildeter Imker, organisiert beim Kreisimkerverein Olpe. Er kümmert sich in seiner Freizeit um die Bienen unweit seines Arbeitsplatzes.

Unterstützt wird er dabei von neun Auszubildenden (Azubis) des Unternehmens. Victoria Buschmann, Auszubildende zur Industriekauffrau, berichtet: „Bienen mitten auf unserem Firmengelände – das klang für mich zunächst seltsam. Als ich das erste Mal vor Ort die Bienen in ihrem Zuhause gesehen habe, stellte ich aber schnell fest: Das passt wunderbar – denn hier haben sie einen tollen Platz im Grünen.“

Direkt neben den Bienenstöcken schlängelt sich der Rahrbach entlang. Bis zum Mai 2022 wurde er in einem Gemeinschaftsprojekt von der Gemeinde Kirchhundem und dem Sauerländer Unternehmen aufwändig renaturiert und fließt nun auf rund 520 Metern wieder natürlich durchs Firmengelände. Am neugestalteten Flussufer wachsen bienenfreundliche Pflanzen. Die Bienen sind großflächig unterwegs. Sie tragen in der gesamten Umgebung zum Erhalt und zur Fortpflanzung von Wild- und Kulturpflanzen bei – darunter auch Obstbäume und -sträucher.

Prämierten Honig ausschließlich für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Honigbienen sind nicht nur als Bestäuber unterwegs, sie sammeln fleißig Nektar und Pollen und produzieren Honig. „2022 lieferten unsere Bienen bereits den ersten Honig. Rund 60 Kilogramm kamen zusammen – das sind rund 240 Gläser mit je 250 Gramm Honig. Was uns besonders freut, ist, dass unser Honig schon die erste Auszeichnung als Goldhonig erhalten hat. Der Preis wurde vom Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker verliehen“, berichtet Jan Griese, Auszubildender zum Industriekaufmann.

Thomas Hennecke: „Der Honig wird ausschließlich an Beschäftigte und Partner unseres Unternehmens verschenkt und nicht vermarket. Uns geht es vor allem um den Schutz von Bienen und Pflanzen.“
Jetzt ist das zweite Bienenjahr beim weltweit tätigen sauerländischen Elektrotechnik-Unternehmen gestartet. Die klassischen Imkeraufgaben wie das Überprüfen der Völker nach der Winterruhe, das Aufsetzen der Honigräume und das Einlöten der Mittelwände stand dabei auch an. Aktiver Artenschutz und auch ein wenig zusätzliche Ambition: „Am Ende können wir dann hoffentlich den nächsten Honig schleudern“, sagt Victoria Buschmann.

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