Tschechow-Premiere in Hagen

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Auch in dieser Spielzeit bringt das Theater Hagen eine Schauspiel-Eigenproduktion heraus: „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow feiert am 15. April 2023 um 19.30 Uhr im Großen Haus Premiere. Weitere Vorstellungen sind am 20.4.(19.30 Uhr), 29.4. (19.30 Uhr), 21.5. (15.00 Uhr) und 14.6.2023 (19.30 Uhr). Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de. Für den Besuch dieser Vorstellungen können auch Karten über das 3 x 9-Euro-Ticket erworben werden.

Szene aus der Theater Hagen Eigenproduktion „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow. Das Besondere an dieser Neuinszenierung: Sie verbindet zwei Genres - Tschechows Drama mit Dmitri Schostakowitschs Streichquartett c-Moll op. 110 - Foto Jörg Landsberg

Szene aus der Theater Hagen Eigenproduktion „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow. Das Besondere an dieser Neuinszenierung: Sie verbindet zwei Genres – Tschechows Drama mit Dmitri Schostakowitschs Streichquartett c-Moll op. 110 – Foto Jörg Landsberg

Das Besondere an dieser Neuinszenierung ist, so die weitere Miteilung aus Hagen, dass sie zwei Genres miteinander verbindet: Unter dem Titel „Schauspiel trifft Kammermusik trifft Schauspiel“ – einem Förderprojekt der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung – werden hier klassisch-moderne Schauspielkunst und hochexpressive Kammermusik kombiniert, nämlich Tschechows Drama mit Dmitri Schostakowitschs Streichquartett c-Moll op. 110.

Die Musikerinnen und Musiker werden in das Geschehen integriert, die Musik wird als Ausdruck geheimer Sehnsüchte thematisiert und begleitet die amourösen Verstrickungen des Personals. Was wird erzählt? Die Geschwister Prosorow, Irina, Mascha, Olga und Andrej, bleiben nach dem Tod der Eltern in der Provinzstadt, wo ihr Vater zuletzt als General stationiert war. „Nach Moskau“, auf das sich all ihre Sehnsüchte richten, kommen sie nicht. Sie langweilen sich, ringen aber tatsächlich um ihre Lebensperspektiven. Statt Professor zu werden, gründet Andrej schnell eine Familie, Olga wirft sich in den Beruf als Lehrerin, die jung verheiratete Mascha lässt sich auf eine Affäre mit dem neuen Kommandeur der Militärbrigade ein und Irina sucht vergeblich sinnvolle Arbeit und träumt von der wahren Liebe … Allein Natascha, die junge Frau Andrejs, lebt offenbar in der Wirklichkeit, wo alle anderen sich an ihre Lebenslügen klammern. Mit dem Abzug des Militärs und der Ermordung von Irinas Bräutigam in einem unsinnigen Duell werden schließlich die inneren Katastrophen in der äußeren Handlung greifbar.

Zur Inszenierung heißt es aus Hagen: Durch die Verwendung eines besonderen Kunstobjektes von Swen Erik Scheuerling im Zentrum des Bühnenbildes, den eigenwillig mit Blick auf die Figurenpsychologie von Karina Liutaia gestalteten Kostümen, die auf kreative Art als mögliche Verortung die 1960er Jahre einer westdeutschen Provinzstadt assoziieren lassen, betont die Inszenierung von Francis Hüsers einerseits den Kunstanspruch von Tschechows Drama, das zurecht als Beginn der (klassischen) Moderne gewertet werden kann, gewährt andererseits aber den Figuren einen konzeptionellen Rahmen, der erlaubt, ihre Fragestellungen auf uns heute zu beziehen.

Es spielen: Friedemann Eckert, Lucia Schulz, Kristina Günther, Caroline Betz, Vanessa Stoll, Klaus Nicola Holderbaum, Urban Luig, Matthias Knaab, Rudi Grieser, Ralf Grobel und Musikerinnen und Musiker des Philharmonischen Orchesters Hagen (alternierend): Shotaro Kageyama, Evgeny Selitsky, Kalina Kolarova, Yang Zhin (Violine), Aleks Jordanovski, Ursina Staub (Viola), Yan Vaigot, Reinis Apsitis (Violoncello)

Die Produktion gehört zum Projekt „Jede Schülerin, jeder Schüler ins Theater Hagen“, innerhalb dessen, finanziert vom Theaterförderverein Hagen e.V., (Schul-)Gruppen ein kostenloser Besuch einer der Vorstellungen ermöglicht wird. Zur Werkstatt-Probe am 13.4.2023, 18.00 Uhr im Theatercafé, Großes Haus, ist der Eintritt frei. Die Stunde der Kritik findet am 21.5.2023 statt, im Anschluss an die Vorstellung um ca. 18.00 Uhr im Theatercafé.

Tschechows „Drei Schwestern“ wird derzeit auch in der Opern-Vertonung von Peter Eötvös „Tri Sestry“ im Theater Hagen präsentiert. Als zusätzliche Besonderheit werden an zwei Wochenenden (29., 30. April und 20., 21. Mai 2023) jeweils beide Werke aufgeführt.

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