Saisonstart fürs erste heimische Gemüse

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Der Saisonstart für das erste heimische Gemüse steht kurz bevor: Nun gibt es bald Frühlingsgefühle pur mit Spargelgenuss.

Saisonstart fürs erste heimische Gemüse

Saisonstarrt für die diesjährige Spargelernte steht bevor – Foto VSSE/Christoph Göckel

Mit dem Frühlingsanfang ist auch der Start der Spargelsaison nicht mehr weit. Aktuell erwarten Spargelanbauer und Spargelanbauerinnen in warmen Regionen Deutschlands zum Saisonstart Ende März größere Mengen an Spargel, der durch Minitunnel verfrüht wurde.

Saisonstart fürs erste heimische Gemüse

Bald geht der frisch gestochene Spargel in die Märkte – Foto VSSE/Jürgen Rösner

Spargelexperte Dr. Ludger Aldenhoff resümiert mit Blick auf das Spargelwachstum: „Nach dem guten Vegetationsjahr 2022 mit dem trockenen Herbst und der Kälte im Winter sind die Spargelpflanzen sehr wüchsig und kraftvoll. Bereits Ende Februar sind sie angetrieben, aber durch die dunkle Kältephase im März im Wachstum ausgebremst worden. Wenn es mit es mit dem Saisonstart losgeht, dann werden wir mit starken, äußerlich wie innerlich qualitativ guten Spargelstangen rechnen können.“

Regional, nachhaltig und fair

Der Kauf von heimischem Spargel sichert nicht nur die Selbstversorgung im eigenen Land, sondern ist auch nachhaltig und fair. Die kurzen Transportwege sparen eine Menge CO2 ein. Mit 12 Euro erhalten Erntehelfer und Erntehelferinnen in Deutschland nach Luxemburg den höchsten Mindestlohn innerhalb Europas. Zum Vergleich: In Frankreich liegt der Mindestbruttostundenlohn aktuell bei 11,27 Euro, in Spanien bei 6,21 Euro, in Griechenland liegt er bei 3,83 Euro und in Italien gibt es gar keinen landesweiten Mindestlohn.

Saisonstart fürs erste heimische Gemüse

Sorgsam gestochen – Foto VSSE/Jürgen Rösner

Frühlingstage machen Lust auf Spargel

Michael Koch, Bereichsleiter Gartenbau und Spargelmarkt-Experte der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) schätzt die anstehende Spargelsaison folgendermaßen ein: „Die Konsumenten sind insgesamt weiterhin hohen Preise ausgesetzt. Sie realisieren, dass man Produkte aufgrund der gestiegenen Produktionskosten und der Warenverfügbarkeit nicht mehr zu so niedrigen Preisen wie zuvor haben kann. Der Krieg in der Ukraine, zum Start der Spargelsaison 2022 ein ganz neues Thema, wirkt sich in diesem Jahr nicht mehr so stark auf das Kaufverhalten aus. Im Endeffekt hängt viel davon ab, wie das Wetter ist. Sonnige Frühlingstage machen Lust auf Frühlingsgemüse.“

Simon Schumacher, Vorstandsvorsitzender des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V., betont: „Die Konsumenten und Konsumentinnen achten bei der Inflation stärker darauf, wie sie ihr Geld ausgeben. Genuss, Gesundheit und Geschmack sind vielen Käuferinnen und Käufern weiterhin sehr wichtig, und dafür steht regionaler Spargel. Ein weiterer Vorteil ist, dass unterschiedliche Sortierungen z.B. etwas zu dicke, dünne oder krumme Stangen auch günstiger in der Direktvermarktung zu haben sind, so dass für jeden Anlass und Geldbeutel der richtige Spargel angeboten werden kann.“

Zum Saisonstart: Tag des Spargels

Erstmals wird es am Freitag, 5. Mai 2023, bundesweit den Tag des Spargels geben. Mit diesem Aktionstag will die Branche auf das wichtige erste Gemüse in Deutschland aufmerksam machen. Kunden und Kundinnen erhalten an den Spargelständen und in den Hofläden bei ihrem Spargelkauf eine kleine Überraschung.

Saisonstart fürs erste heimische Gemüse

Grünspargel war im vergangenen Jahr nicht so gefragt – Foto VSSE/Christoph Göckel

Nachfrage nach Grünspargel stagniert 2022

Laut der AMI lag der Selbstversorgungsgrad in Deutschland bei Spargel im vergangenen Jahr bei knapp 86 Prozent. 2021 waren es 83 Prozent. Damit ist Bleichspargel eine der wenigen Gemüsearten, die zu diesem hohen Grad in Deutschland erzeugt und auch verzehrt werden.

Die Steigerung des Selbstversorgungsgrades ist darauf zurückzuführen, dass wegen der geringeren Nachfrage nach Spargel auch weniger Spargel importiert wurde.

Der Anteil der grünen Stangen an den Einkaufsmengen der privaten Verbraucherinnen und Verbraucher ist im vergangenen Jahr in Deutschland leicht auf 16 Prozent (zuvor: 18 Prozent) gesunken. Die Nachfrage nach weißem und grünem Spargel stand 2022 somit im Verhältnis von 84 Prozent weißem Spargel zu 16 Prozent grünem Spargel.

Zum Saisonstart: Bunter Spargel-Wrap

Diese kleine Geschmacksexplosion enthält alles, was man braucht: Ballaststoffe in Spargel, Salat und Wraps, Eiweiß in Erbsen und Lachs, der auch gesunde Fette beisteuert. Auch ist der Spargel-Wrap praktisch für unterwegs.

Zutaten für 4 Wraps: – 1 kg Spargel – 4 Handvoll krausen Kopfsalat – 250 g Tiefkühl-Erbsen – Salz – Pfeffer – gemahlener Koriander – 200 g Räucherlachs oder gekochter Schinken – 4 Wraps mit ø 25 cm

Zubereitung:  Den Spargel und Salat waschen, Spargel schälen und im Dämpfer in etwa 15 Minuten bissfest dämpfen, abkühlen lassen. Inzwischen die Erbsen auftauen.

Pro Wrap etwa 5 Spargelstangen beiseitelegen. Den restlichen Spargel mit den Erbsen pürieren. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Die Wraps mit Lachs oder Schinken belegen – vor allem in der Mitte. Alles mit der Erbsen-Spargel-Creme bestreichen, die Ränder frei lassen. Dann die Salatblätter darauf verteilen. Die Spargelstangen als Bündel in die untere Hälfte legen und den Wrap darüber eng zusammenrollen.

Jeden Wrap in Butterbrotpapier oder Frischhaltefolie wickeln, die Enden zusammenzwirbeln und kaltstellen. Zum Essen in der Mitte durchschneiden.

Tipp: Vegetarier oder Veganer ersetzen Lachs oder Schinken durch 20 g Sesamsamen oder gehackte, geröstete Walnüsse.

Rückblick auf die Saison 2022

Laut dem Statistischen Bundesamt fiel die Spargelernte 2022 deutschlandweit mit einer Erntemenge von 110 300 Tonnen um 7, 5 Prozent geringer aus als im vergangenen Jahr. In den vergangenen sieben Jahren konnten durchschnittlich rund 123 560 Tonnen Spargel pro Jahr geerntet werden. Damit liegt die Erntemenge 2022 rund 11 Prozent unter diesem Durchschnitt. Die im Ertrag stehende Spargelanbaufläche hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 22 283 Hektar um rund 15 Prozent auf 21 268 Hektar verkleinert.

Der Ertrag wies mit 5,19 Tonnen pro Hektar gegenüber 2021 einen leichten Rückgang um 3 Prozent auf. In Deutschland gab es im vergangenen Jahr insgesamt 1 502 Spargelanbaubetriebe (2021: 1 604 Betriebe), die insgesamt 25 046 Hektar Anbaufläche (inklusive Junganlagen) bewirtschafteten. Die um 2,5 Prozent kleinere Anbaufläche als 2021 und der Rückgang der Anzahl an Spargelanbauern um 6 Prozent machen bereits die Auswirkungen der hohen Produktionskosten und der Schwierigkeit, auskömmliche Preise zu erzielen, sichtbar.

 

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