Belecker Sturmtag jetzt Immaterielles Kulturerbe

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Der Belecker Sturmtag ist in das Landesinventar des Immateriellen Kulturerbes in Nordrhein-Westfalen aufgenommen worden, das auf dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beruht.

(v.r.n.l.) Hans-Jürgen Raulf (Vorsitzender des KuH), Klaus-Arthur Feller (Schriftführer des KuH), Gonca Türkeli-Dehnert (Kultus-Staatssekretärin), Dr. Thomas Schöne (Bürgermeister und 2. stv. Vorsitzender des KuH) und Adalbert Friederizi (Sprecher der Sturmtagskanoniere) bei der Urkundenverleihung in Düsseldorf - Foto: NRW-Kulturstiftung

(v.r.n.l.) Hans-Jürgen Raulf (Vorsitzender des KuH), Klaus-Arthur Feller (Schriftführer des KuH), Gonca Türkeli-Dehnert (Kultus-Staatssekretärin), Dr. Thomas Schöne (Bürgermeister und 2. stv. Vorsitzender des KuH) und Adalbert Friederizi (Sprecher der Sturmtagskanoniere) bei der Urkundenverleihung in Düsseldorf – Foto: NRW-Kulturstiftung

Eine Abordnung des KuH unter Führung seines Vorsitzenden Hans-Jürgen Raulf hat im November 2022 bei der feierlichen Auszeichnungsveranstaltung im Haus der Stiftungen in Düsseldorf die Urkunde zur Eintragung von Kultur-Staatssekretärin Gonca Türkeii-Dehnert erhalten. „Ein großer Tag für den Ortsteil Belecke und die ganze Stadt Warstein“, so Bürgermeister Thomas Schöne, gleichzeitig 2. stv. Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins Badulikum e. V. (KuH).

Der „Belecker Sturmtag“ wird mittlerweile seit 574 Jahren begangen. Er erinnert an die „Soester Fehde“ aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und die Wehrhaftigkeit der Belecker Bürgerschaft gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner aus der mächtigen Hansestadt Soest. Organisiert werden die Sturmtagsfeierlichkeiten jedes Jahr vom KuH, der im Oktober 2021 auch den Antrag zur Aufnahme des „Belecker Sturmtages“ in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes gestellt hat.

Die Landes-Jury für das Immaterielle Kulturerbe lobte den Belecker Sturmtag als eine Kombination aus überlieferten Traditionen und neuen Formen des Gedenkens, des Austauschs und der Geselligkeit. Klaus-Arthur Feller, Schriftführer des KuH und maßgeblich für die Antragstellung verantwortlich, und KuH-Vorsitzender Hans-Jürgen Raulf sagen zur Bedeutung der Auszeichnung: „Die Aufnahme in das Landesinventar wird insgesamt zu einem großen Image-Gewinn für den Ortsteil Belecke und die gesamte Stadt Warstein beitragen… Zu den Anliegen des Sturmtages zählen die Vermittlung eines zeitgemäßen Geschichtsbewusstseins, die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Zusammenhalts und die Mahnung zu Frieden und Gewaltfreiheit – zur Zeit der Antragstellung ahnte noch niemand, wie bedeutsam diese Werte noch werden würden.“ Eine Feier zur Auszeichnung ist zum 575. Sturmtag am 24. Mai 2023 in Belecke geplant.

Hintergrund: Belecker Sturmtag

Der „Belecker Sturmtag“ ereignete sich am Mittwoch vor Pfingsten im Jahr 1448: Die Belecker Bürgerschaft verteidigte sich an diesem Tag erfolgreich gegen den Angriff der ungleich größeren und mächtigeren Stadt Soest. In Belecke, einem heutigen Ortsteil der Stadt Warstein mit rd. 5.300 Einwohnern, wird jedes Jahr am Mittwoch vor Pfingsten an dieses historische Datum erinnert. Weitere umfangreiche Informationen zu Geschichte und Gegenwart des „Belecker Sturmtages“ gibt es unter anderem online: www.badulikum.de, Button „Sturmtag“. Deutschland hat sich 2013 mit dem Beitritt zum UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verpflichtet, die immateriellen Kulturgüter auf ihrem Gebiet zu inventarisieren. Nordrhein-Westfalen führt aufgrund der Vielfalt seines kulturellen Lebens zudem ein Landesinventar des Immateriellen Kulturerbes.

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