August-Macke-Preis 2022 geht an Toulu Hassani

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Toulu Hassani erhält den August-Macke-Preis des Hochsauerlandkreises 2022. Diese Entscheidung gab die Jury jetzt bekannt. Der Preis wird seit 2008 als Auszeichnung des Hochsauerlandkreises verliehen. Nach Leiko Ikemura, Corinne Wasmuht, Kerstin Brätsch und Michael Sailstorfer ist Toulu Hassani die mittlerweile fünfte Preisträgerin.

Die in Hannover lebende und arbeitende Künstlerin Toulu Hassani ist Trägerin des August-Macke-Preises 2022 - Foto Volker Crone

Die in Hannover lebende und arbeitende Künstlerin Toulu Hassani ist Trägerin des August-Macke-Preises 2022 – Foto Volker Crone

Toulu Hassani, 1984 in Ahwaz im Iran geboren, lebt und arbeitet in Hannover. In der Begründung für die Verleihung des August-Macke Preises 2022 schreibt die Jury unter anderem: “Die Bilder von Toulu Hassani sind minutiös ausgearbeitete abstrakte Werke. Die Konzentration und Ruhe, die sie beim Zeichnen und Malen dieser Werke aufbringt, vermitteln sich dem Betrachter, der angeregt wird, sich meditativ in die Oberflächen und Strukturen der Werke hineinzusehen. Toulu Hassani bereitet oft zunächst ein Raster vor, welches sie dann zeichnend und malend ausarbeitet. Dabei variiert sie die Formen und Bewegungen im Laufe der Arbeit, so dass das Ergebnis sich erst im Prozess herausbildet. Sie experimentiert auch mit Materialien, so z.B. Gips, Holz oder Stoff, so dass nicht nur die Oberfläche von Papier oder Leinwand gestaltet wird, sondern mitunter ein Bildobjekt entsteht, das von allen Seiten bearbeitet ist. Toulu Hassanis intensive Arbeiten demonstrieren die Kraft des individuellen Kunstwerks, mithin das, worum es auch August Macke wesentlich in seiner Kunst ging.”

Toulu Hassani - Sammlung Ültzen, Ausstellungsansicht “Geordnete Verhältnisse” (2022), Kunsthalle Nürnberg

Toulu Hassani – Sammlung Ültzen, Ausstellungsansicht “Geordnete Verhältnisse” (2022), Kunsthalle Nürnberg

Über die Preisträgerin 2022

Toulu Hassani studierte von 2005 bis 2011 Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Hartmut Neumann, Thomas Rentmeister und Walter Dahn. In den Jahren 2008 und 2009 ging Hassani zu Auslandssemestern an die Facultad de Bellas Artes in Valencia/Spanien. 2011 und 2012 war sie Meisterschülerin von Professor Walter Dahn. 2013 erhielt Hassani den Preis des Kunstvereins Hannover, Atelierstipendium Villa Minimo, und 2016 den Sprengel-Preis für Bildende Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Für den Kunstpreis Böttcherstraße 2020 Bremen war sie nominiert und hat in diesem Kontext in der Kunsthalle Bremen ihre Werke ausgestellt.
Die Künstlerin absolvierte bereits viele Stipendien, unter anderem das New York-Stipendium der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und des Landes Niedersachsen in der Künstlerresidenz am International Studio & Curatorial Program New York. Zuletzt erhielt sie das Marianne-Defet-Malerei-Stipendium in Kombination mit einer Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg.

Über den August-Macke-Preis

Die Wurzeln des August-Macke-Preises reichen ins Jahr 1959 zurück. Für junge Künstlerinnen und Künstler wurde der von den Landkreisen Arnsberg, Brilon, Meschede und Olpe gestiftete Preis vom “Kulturring für das kurkölnische Sauerland” 1959, 1964 und 1969 vergeben. In Folge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen – unter anderem mit neuen Zuschnitten der Landkreise – endete vorerst die Preis-Vergabe. 1974 beschloss der Rat der Stadt Meschede den “August Macke-Preis der Stadt Meschede” zu vergeben – mit neuen Vergabekriterien. Der Preis sollte nicht nur Gesamtwerke, sondern auch eigenständige Beiträge zur Vielfalt und Entwicklung der Bildenden Künste auszeichnen. Er wurde vorwiegend für Leistungen vergeben, die einen besonderen Bezug zum Land Nordrhein-Westfalen haben. Auch Eigenbewerbungen von Künstlerinnen und Künstlern, die in NRW geboren oder seit mindestens einem Jahr wohnhaft sind, waren möglich. Für die Preisvergabe berief der Mescheder Stadtrat das “Kuratorium August Macke-Preis”. Das organisierte den Wettbewerb und entschied eigenständig über alle Einzelheiten der Preisvergabe. Dazu gehörte die Berufung einer Jury. Sie allein war maßgebend für die Entscheidung der jeweiligen Preisvergabe.
Meschede engagierte sich besonders für einen solchen Preis, weil Künstler August Macke – einer der bekanntesten deutschen Maler des Expressionismus – ein Sohn der Stadt ist. Hier wurde er am 3. Januar 1887 geboren.
Seit 2008 wird der August-Macke-Preis neu durch den Hochsauerlandkreis verliehen und soll im regelmäßigem Turnus alle drei Jahre vergeben werden. Diese neu institutionalisierte Form des August-Macke-Preises entstand aus der Zusammenführung des Kulturpreis Hochsauerlandkreis und des August-Macke-Preis der Stadt Meschede. Der Preis ist mit 20.000 € dotiert. Wegen der Corona-Pandemie musste von der üblichen Verleihung im Dreijahresrhythmus abgewichen werden.

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