Merz zu Gast bei Sauerland Initiativ

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Friedrich Merz war am Montag (23.5.2022) zu Gast bei der Unternehmervereinigung »Sauerland Initiativ«. Bei einer Gesprächsrunde in Meschede/Hennesee wartete ein breites und schwieriges Themenspektrum aus Wirtschaft und Politik auf den CDU-Bundesvorsitzenden und CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag. Ebenfalls auf dem Podium: Gudrun Winner-Athens, Geschäftsführende Gesellschafterin der Winner Spedition GmbH & Co. KG mit Sitz in Iserlohn. Moderiert wurde das Gespräch von Jörg Bartmann, journalistischer Berater von »Sauerland Initiativ«. Unter den emotionalen Eindrücken der Schreckensnachrichten der letzten Tage und Wochen diskutierten rund 60 Mitglieder und Gäste, so die Mitteilung der Vereinigung zur Veranstaltung im »H1 am See«.

Gesprächsrunde mit brisanten Themen bei »Sauerland Initiativ« (von links): Gudrun Winner-Athens, Jörg Bartmann und Friedrich Merz – Foto Nougrigat

Gesprächsrunde mit breitem Themenspektrum bei »Sauerland Initiativ« (von links): Gudrun Winner-Athens, Jörg Bartmann und Friedrich Merz – Foto Nougrigat

Das Weltbild hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten dramatisch verändert. Der Einmarsch der russischen Armee in den souveränen Staat Ukraine löste weltweit tiefgreifende Veränderungen aus. Sowohl in den politischen Strukturen der betroffenen Länder, als auch in der globalen Wirtschaft. Das von der neuen Berliner Regierung angekündigte 100-Milliarden-Euro-Programm für die Modernisierung der Bundeswehr wird zwangsläufig schmerzhafte Auswirkungen haben auf viele andere Etats des Bundeshaushaltes – von der Verkehrsinfrastruktur (Straßenbau, Bahnstrecken usw.) bis hin zum Gesundheitswesen.

Schon seit langem fordert die größtenteils mittelständisch geprägte Wirtschaft im Sauerland den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in der Region. Darunter hochinnovative Branchen wie die Elektro- und die Sanitärindustrie, die immerhin zwischen 60 und 70 Prozent der gesamten deutschen Produktion stellen. Und auch die Leuchtenhersteller sind hier eine »starke Bank«: Jede zweite Leuchte wird in Deutschland hergestellt.

Zudem mehren sich die Stimmen aus der Wirtschaft, Investitionen in Spitzenforschung im Bereich Sauer- und Siegerland dauerhaft zu etablieren. In diese Richtung zielt bereits ein mit öffentlichen Mitteln gefördertes Kompetenzzentrum 4.0 mit Sitz in Siegen.

Infrastrukturprobleme sind für viele Unternehmen aus der Region ein Dauerthema. Die Lieferketten sind enorm belastet, Engpässe nicht ausgeschlossen, weil marode Straßen und Brücken erhebliche Mehrkosten und Zeitverzug verursachen. Die Sperrung der Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid macht Tag für Tag deutlich, wie dramatisch die Situation für den Güterfernverkehr und die eng verzahnte mittelständische Wirtschaft ist. Die international engagierte „Winner-Spedition“ mit Sitz in Iserlohn-Letmathe schätzt den täglichen Mehraufwand im Nahverkehr durch versperrte und marode Verkehrswege auf rund 5.000 Euro. Überbordende Bürokratie, Fachkräftemangel und Frühverrentung sind weitere enorme Posten, die den heimischen Spediteuren und der Industrie die Bilanzen „verhageln“.

Viel Nachholbedarf gibt es aber auch immer noch in anderen Bereichen – die nicht weniger wichtig sind. Zum Beispiel im Gesundheitswesen. Oder bei dem großen Thema Digitalisierung/schnelles Internet. Letzteres eine Aufgabe, die eng verknüpft ist mit dem Bildungsauftrag.

Alles in allem ein breites Spektrum, das die Unternehmer dem prominenten Podiumsgast mit auf den Weg gaben. Die Region steht vor großen Herausforderungen.

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