Denkfabriken Münsterland gehen in zweite Runde

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Denkfabriken Münsterland gehen in zweite Runde: Ideen sammeln, Entwicklungen anstoßen, Kooperationen starten. Mitglieder aus Unternehmen, der Wissenschaft und Netzwerken erarbeiteten erste Ideen und Initiativen

Denkfabriken Münsterland entwickeln Ideen

Der Geschäftsführende Gesellschafter Florian Klostermann während der Teilnahme an der Denkfabrik „Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft“. – Foto: Detlef Muckel

Virtual Reality, auf KI basierte Geschäftsmodelle, ein immerwährender Produktkreislauf, der nachhaltige Einsatz von Kunststoffen: Die fünf Denkfabriken Münsterland innerhalb des Projekts Enabling Networks Münsterland sind wieder zusammengekommen und haben über zahlreiche zukunftsträchtige Themen für die Region diskutiert.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr trafen sich in den Denkfabriken Münsterland die Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, der Forschung und regionalen Netzwerken und erarbeiteten für spezifische Themenkomplexe erste Ideen und Initiativen. „Zwar aufgrund der Corona-Pandemie digital, doch das tat dem Austausch keinen Abbruch“, betont Bernd Büdding, Leiter des Projekts Enabling Networks Münsterland beim Münsterland e.V. „Ganz im Gegenteil: An allen Ecken und Enden vernetzen sich die Mitglieder auch untereinander, tauschen sich vertrauensvoll über die eigene wirtschaftliche Entwicklung aus und stoßen Kooperationen an. Und das sogar zwischen den Denkfabriken“, ergänzt Büdding. „Die Runden sind nicht nur hochspannend, sondern auch ein Beleg für den innovativen Münsterländer Unternehmergeist.“

Bei ihrem zweiten Treffen der Denkfabriken Münsterland in diesem Jahr ging es für die Denkfabrik-Mitglieder um konkrete Ideen für regionale Entwicklungsperspektiven. In Projektschmieden entwickelten sie erste Maßnahmen und Lösungsansätze und nahmen mögliche Kooperationen und Innovationsstrukturen in den Fokus.

Denkfabriken Münsterland arbeiten digital

Gotthard Walter vom IWARU der FH Münster gehörte zum Moderationsteam des zweiten Treffens der Denkfabrik „Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft“. Foto: Detlef Muckel

Denkfabrik: Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Die Mitglieder der Denkfabrik „Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft“ haben sich eine auf dem ersten Blick simple, auf dem zweiten Blick aber hochkomplexe Frage gestellt: Wie gelingt es, ein Produkt und seine Herstellung so zu designen, dass es Bestandteil eines Kreislaufes wird? Ein Produkt also, das später wieder zur Herstellerfirma zurückkommt, dort recycelt oder auch upcycelt wird und dann wieder in den Verkauf gelangt. Hierzu gibt es unterschiedliche Ansätze, Ideen und auch konkrete Geschäftsmodelle. Einige davon nahmen die Mitglieder in ihren Projektschmieden und späteren Austauschrunden verstärkt in den Blick.

Denkfabrik „Der Weg zur vernetzten Produktion“

In der Denkfabrik „Der Weg zur vernetzten Produktion“ tauschten sich die Mitglieder über regionale Ansätze von Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und „Digitaler Zwilling“ aus – Themen, die insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie nochmal einen enormen Schub bekommen haben. Denn wenn Monteure zum Beispiel nicht mehr die Maschinen bei Firmen selbst in Betrieb nehmen können, müssen sie sich digitale Wege suchen, um dies dennoch möglich zu machen. Während ihres Austausches stellten die Denkfabrik-Mitglieder unter anderem fest: Bei diesen Innovationen muss nicht nur die Technik stimmen, auch die Menschen müssen mitgenommen werden. Um mögliche Vorbehalte noch weiter abzubauen, regt die Denkfabrik unter anderem eine Sensibilisierungsoffensive mit Blick auf VR und AR an.

Denkfabrik „Digitales Münsterland“

Die Denkfabrik „Digitales Münsterland“ arbeitete bei ihrem digitalen Treffen unter anderem an möglichen KI-Geschäftsmodellen. Dabei versetzten sich die Mitglieder in die Rolle des Kunden. Wie sieht dieser aus, welche Wünsche hat er, aus welchem Unternehmens- oder Privatkundenbereich kommt er? Auch die Frage, wie sich der Einsatz Künstlicher Intelligenz warten – also regelmäßig prüfen und verbessern – lässt, diskutierten die Mitglieder. Was passiert zum Beispiel, wenn ein Unternehmen eine KI-gestützte Lösung nutzt, dabei aber etwas schief läuft? Wie lassen sich die Entscheidungen der KI rückverfolgen? Alles Fragen, die für die Mitglieder der Denkfabrik und die zukünftige Entwicklung in diesem Themenkomplex eine wichtige Rolle spielen.

Das Unternehmen Klostermann stellt Betonprodukte her und nahm an der Denkfabrik „Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft“ teil.
Aufnahme vor Ort bei der Firma Klostermann – Foto: Detlef Muckel

Denkfabrik „Umweltneutrale Werkstoffe der Zukunft“

Die Mitglieder der Denkfabrik „Umweltneutrale Werkstoffe der Zukunft“ erörterten gemeinsam mit den Projektpartnerinnen und -partnern des Netzwerks Oberfläche NRW, wie Kunststoffe, also Polymere, wieder in den Kreislauf gebracht werden können und so ein nachhaltiger Umgang mit ihnen möglich ist. Gemeinsam arbeiten sie an einer regionalen Initiative, die darstellt, wo vor diesem Hintergrund Polymere hergestellt und eingesetzt werden können und welche Recyclingmöglichkeiten es in diesem Zusammenhang gibt. Die Teilnehmer der Denkfabriken konnten dafür zum Teil schon erstaunliche Innovationen vorzeigen, die nun miteinander vernetzt werden.

Denkfabrik „Gesund bleiben – ein Leben lang“

Die fünfte Denkfabrik „Gesund bleiben – ein Leben lang“ befasste sich beim letzten Treffen der Denkfabriken in diesem Jahr mit der sogenannten personalisierten Diagnostik und ambulanten Pflege der Zukunft, also abgestimmt auf die individuellen Eigenschaften eines jeden Menschen. Auch hier gibt es vielversprechende Vernetzungspotenziale. Aus Sicht der Denkfabrik-Mitglieder wäre es spannend, gemeinsame Datenschnittstellen und einheitliche Datenformate zu nutzen. Die Infos eines Patienten, der vielleicht zukünftig schon zu Hause Gesundheitstests machen kann, könnten dann dafür genutzt werden, eine optimale Betreuung und Behandlung zu ermöglichen – und das im Idealfall schon vor einer ernsthaften Erkrankung.

Bis zum Jahr 2022 sollen die Denkfabriken zwei Mal pro Jahr zusammenkommen und in Workshops Zukunftsstrategien entwickeln. Geplant sind auch Exkursionen zu Orten, an denen sich diese Zukunft bereits erleben lässt. Diese Inspirationen fließen dann zurück in die Region und werden auf Veranstaltungen vorgestellt.

Einen Überblick über alle Denkfabriken und ihre Mitglieder gibt es auf enabling-networks.de.

Weitere Informationen erteilt Projektleiter Bernd Büdding, buedding@muensterland.com, 02571 949327.

Mehr zu Enabling Networks Münsterland

Als regionale Verbundinitiative und Nachfolgeprojekt von Enabling Innovation Münsterland unterstützt Enabling Networks Münsterland seit dem Projektstart im September 2019 Unternehmen und Hochschulen im Münsterland dabei, Innovationen zu entwickeln, sie umzusetzen und die richtigen Partner für das Vorhaben zu finden. Das Projekt besteht aus zwei Maßnahmenpaketen: Der zweite Baustein neben den Denkfabriken ist das Technologiescouting. Dabei entstehen fünf Technologiescouts, die Unternehmen bei der Entwicklung neuer Innovationen unterstützen.

Der Projektverbund mit dem Münsterland e.V. als Leadpartner besteht aus den Wirtschaftsförderungen der Münsterlandkreise und der Technologieförderung Münster sowie den Transferstellen der regionalen Hochschulen und fünf Facheinrichtungen, die Innovationen in ihren Branchen vorantreiben. Das Projekt wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert.

Münsterland e.V.
Airportallee 1, 48268 Greven
www.muensterland.com

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