Schloss Brake zeigt Ausstellung “Weyhnacht”

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Gelungene Ausstellungseröffnung: Im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake vor den Toren von Lemgo stimmte am vergangenen Sonntag einfach alles – angefangen beim weihnachtlichen Ausstellungsthema, den zahlreichen Gästen, der tollen Stimmung bis hin zum Apfelpunsch und den köstlichen Keksen. Ein besonderer Dank geht an die Erstklässler der Ostschule Lemgo, die eine märchenhafte Aufführung zu Tschaikowskis „Nussknacker“ präsentiert haben. Ein absoluter Hingucker war auch der niederländische Nikolaus mit seinen sechs Assistenten, den „zwarten Pieten“, die die Besucher mit Süßigkeiten beglückten.

Schloss Brake

Bei der Ausstellungsearöffnung traten Kinder der Ostschule Lemgo auf – Fotos Weserrenaiccancemuseum Schloss Brake

Bei der Vernissage mit von der Partie waren natürlich das Lemgoer Sammlerehepaar Dr. Brockhaus, der Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, Kerstin Vieregge, Abgeordnete im Bundestag, zahlreiche Kulturinteressierte und Mitglieder des Freundeskreises des Museums sowie die Eltern, Großeltern und Geschwister der aufführenden Kinder.

Mit der neuen Sonderausstellung „Weyhnacht – Bergmänner, Lichterengel und Kinderspielzeug aus dem Erzgebirge“ trifft das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake offenbar voll ins Schwarze. Zu sehen sind mehr als 1000 kunstvoll geschnitzte und gedrechselte Objekte aus dem Erzgebirge. Einige von ihnen sind so klein, dass sie sogar in eine Streichholzschachtel passen wie beispielsweise drei Sternsinger. Andere wiederum sind einen Meter groß. Die Rede ist von einer fünfstöckigen, drehbaren Pyramide aus dem 19. Jahrhundert. Maria mit dem Kind ist darin zu sehen, die Heiligen drei Könige ebenfalls, eine gebückte Holzsammlerin, ein fröhlicher Vogelhändler und jede Menge Tiere – allesamt von Kerzen umstellt, versteht sich.

Schloss Brake

Ausstellungstücke: Eien Pyramide, die begeistert

Zum Hintergrund: Im 19. Jahrhundert erfuhr der Bergbau im Erzgebirge einen konjunkturellen Einbruch. Die Bergleute mussten sich einen Nebenerwerb suchen. Was lag da näher, als das Holz des waldreichen Gebirges nicht mehr nur als Grubenholz zu nutzen? Seitdem entstehen im Erzgebirge auch heute noch vielfach in Heimarbeit zauberhafte Weihnachtsfiguren und die berühmten Weihnachtpyramiden, die in alle Welt exportiert werden und wunderbar weihnachtliche Stimmung verbreiten.

Der Bergbau und die christliche Symbolik hängen dabei eng miteinander zusammen. So gehören Bergmann und Engel als Lichterträger wie Zwillinge zueinander. Lichter und Glocken spielten im Bergbau eine lebenswichtige Rolle. Ohne Kerzen hätten die Bergleute im Stollen nichts gesehen und die Bergglocke zeigte den Stand des Grundwassers an. Einer dieser Stollen hieß sogar „Weyhnacht“ – und wurde somit Namensgeber für die neue Sonderausstellung im Weserrenaissance-Museum.

Schloss Brake

Viele Besucher drängelten sich bei der Ausstellungseröffnung

Ein echter Hingucker während der gesamten Ausstellungsdauer ist sicherlich auch ein drei Meter großer Tannenbaum, der den Raum mit seinem unwiderstehlichen, weihnachtlichen Duft erfüllt. Dank der freundlichen Unterstützung des Lemgoer Einzelhandels Doerfert ist der Baum über und über geschmückt mit den liebreizenden Dekorationen aus dem Hause Wendt & Kühn.  Diese können auch im Museumsshop gekauft werden.

Ausstellungsstücke für Alt und Jung

Die Stiftung Eben-Ezer stellt Kindermöbel für die Kinderspielecke zur Verfügung. Dort liegt das berühmte Fröbel-Spielzeug, das noch immer hergestellt und weltweit exportiert wird. Hier ist ausprobieren, knobeln und Spaßhaben angesagt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Januar dienstags bis sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr zu bestaunen. Am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar ist das Museum geschlossen. Zwischen den Feiertagen bietet sich dafür aber der zweite Weihnachtstag hervorragend für einen Besuch an.

Sonntag, 16. und 30. Dezember sowie am 6. Januar, von 12:00 bis 17:00 Uhr: Dem Drechsler über die Schulter schauen. Wie aufwändig die Fertigung der erzgebirgische Volkskunst ist, kann man anhand der Ausstellungsstücke zwar erahnen, aber am Sonntag, 16. und 30. Dezember sowie am 6. Januar, können die Besucher live miterleben, wie die Späne fliegen. Jeweils von 12 bis 17 Uhr darf man dem Drechsler Bastian von Goetz bei seiner Arbeit über die Schulter schauen.

Museumspädagogisches Angebot (für Gruppen zum Wunschtermin buchbar): Für Kindergärten und Schulklassen gibt es ein museumspädagogisches Angebot. Nach einer Kurzführung durch die Ausstellung kann man beispielsweise Glücksschweinchen – wie im Erzgebirge – selbst schnitzen oder köstliches Marzipan selbst herstellen.

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