Picasso-Museum: Chagall als wacher Träumer

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Münster – In der Ausstellung „Marc Chagall – Der wache Träumer“ widmet sich das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster ab dem 13. Oktober 2018 einem der größten Träumer der Kunstgeschichte (bis 20. Januar 2019). Mit rund 120 Gemälden, kolorierten Zeichnungen und farbigen Grafiken, darunter Leihgaben aus dem Centre Pompidou in Paris, dem Musée Cantini in Marseille sowie zahlreiche selten gezeigte Werke aus Privatbesitz, taucht die Ausstellung tief in Chagalls fantastische Traumwelt ein und spürt zugleich seinen Inspirationsquellen in der realen Welt nach.

Das Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster eröffnet Chagall-Ausstellung – Fotos: Jürgen Peperhowe

„Die Bilder von Marc Chagall haben Weltgeltung. Ich freue mich, dass die Sparkassen in Westfalen-Lippe in diesem Jahr dazu beigetragen haben, diese hochkarätige Ausstellung in die Region zu holen.“, so Prof. Dr. Liane Buchholz, Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe. „Es zeigt, dass international renommierte Kreise aus Kunst und Kultur dem Picasso-Museum hohe Anerkennung und Vertrauen schenken. Die Sparkassen in Westfalen-Lippe sind stolz darauf, das Museum federführend errichtet zu haben.“

Marc Chagall wird als wacher Träumer vorgestellt

„Marc Chagall hat sich zeitlebens gegen das ihm verliehene Etikett des Träumers und wirklichkeitsfernen Fantasten gewehrt“, so Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller. „Die Ausstellung nimmt ihn beim Wort und geht den Quellen seiner Bildwelt auf den Grund.“ Die Spurensuche führt den Ausstellungsbesucher in das kulturelle Milieu des jüdischen Schtetl im weißrussischen Witebsk, in dem Chagall aufgewachsen ist. Viele der im Picasso-Museum ausgestellten Bilder finden hier ihren Ursprung. Auch seine jiddische Muttersprache mit ihren Sprachbildern und Redensarten prägte das Bilddenken des Künstlers.

Zur Ausstellung mit Arbeiten von Marc Chagall wird auch ein Katalog erscheinen

Chagalls Glaube spielte eine weitere zentrale Rolle für seine Kunst. Er gehörte dem Chassidismus an, einer jüdischen Erweckungsbewegung. Sie besagt, Gott ist in allem, auch im kleinsten und banalsten Detail des Alltags. Bei Chagall herrscht keine Trennung zwischen Weltlichem und Profanem, die Bibel ist ein weltliches Werk voller Tragik, der Alltag hingegen kann religiös und von Wundern geprägt sein.

Inspiration fand Chagall auch in der Ikonenkunst. Die Ausstellung illustriert mit sieben Ikonen des 17. bis 19 Jahrhunderts aus dem Ikonen-Museum Recklinghausen, dem größten Ikonen-Museum Westeuropas, welchen Einfluss sie auf Chagalls Kunst ausübten.

Andrea Hagemann, kaufmännischer Vorstand des Picasso-Museums, kündigt für die Chagall-Ausstellung ein umfangreiches Begleitprogramm an: „Wir freuen uns auf zwei wissenschaftliche Vorträge in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg. Und wir bieten ein buntes Ferien- und Adventsprogramm sowie zahlreiche Kreativveranstaltungen für Familien, Schulen und Einzelbesucher an.“ Zur Ausstellung erscheint außerdem ein Katalog im Wienand Verlag.

Katalog

Zur Chagall-Ausstellung erscheint ein Katalog im Wienand Verlag. 232 Seiten, 160 farbige Abbildungen, Preis im Museum: 29,80 €, Preis im Buchhandel: 39,80 €

 

Erweiterte Öffnungszeiten

Montag bis Sonntag: 10-18 Uhr, Freitag: 10-20 Uhr

 

Öffentliche Führungen & Audioguide

Samstag, Sonntag und Feiertag 15 Uhr und 16:30 Uhr

Ein Audioguide ist für 3 Euro an der Museumskasse erhältlich (Deutsch und Englisch)

 

Vorträge zu Ausstellung „Marc Chagall – Der wache Träumer“

  1. November 2018: Prof. Dr. Annette Weber, Professorin für Jüdische Kunst an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, stellt ihr Buch „Chagall. Die Sprache der Bilder“ (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) vor.
  2. Januar 2019: Prof. Dr. Roland Gruschka, Professor für Jüdische Literaturen und Jiddisch / Jiddistik an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, hält einen Vortrag zum Thema „Die Chagalls und die Jiddische Literatur“.

 

www.kunstmuseum-picasso-muenster.de

 

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