Gelsenkirchen: Denkmal wird Kulturzentrum

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Gelsenkirchen – Die Landesregierung fördert den Umbau der Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen mit rund 9,7 Millionen Euro aus dem Programm “Starke Quartiere – starke Menschen”.

Die Landesregierung fördert den Umbau zum Kulturzentrum: Den Bewilligungsbescheid überreichte Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke (r.) an Dr. Christopher Schmitt (l.) – Foto: Bezirksregierung Münster

In einer neuen Funktion als Kultur- und Veranstaltungszentrum soll das entwidmete Gotteshaus in den kommenden Jahren Impulse für den Wandel in Gelsenkirchen-Ückendorf setzen. Geplant sind dort unter anderem ein Multifunktionssaal für bis zu 700 Personen sowie Seminar- und Ausstellungsräume.

Die Heilig-Kreuz-Kirche gilt als einzigartiges Denkmal der expressionistischen Backsteinarchitektur im Ruhrgebiet. Der Gelsenkirchener Architekt Josef Franke baute sie von 1927 bis 1929 als Parabelkirche; so ist in die mächtige blockhafte Fassade ein großes Fenster in Form einer Parabel eingeschnitten, das den gesamten Kirchenraum prägt und an einen Bergbaustollen erinnert.

Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen wird zum Kulturzentrum – Foto: Pedro Malinowski/Stadt Gelsenkirchen

Die frühere katholische Kirche ist ein Hauptwerk der expressionistischen Backsteinarchitektur. Sie liegt zurückgesetzt an einem ruhigen Vorplatz. Das rechte Flanken­gebäude wurde ebenfalls von Franke entworfen. Das linke Gebäude ist ein maßstäblich gut eingepasster Nachkriegs­bau. Die Fassade ist ein hoher blockhafter Riegel, in den ein großes Fenster in Form einer Parabel eingeschnitten ist. Die für den Fassadenschmuck vorgesehenen Apostelfiguren sind als rohe Steinblöcke belassen worden.

Der Umbau des seit 2007 weitgehend leer stehenden Kirchengebäudes symbolisiert den Wandel an der Bochumer Straße. Die einstige Prachtstraße mit zahlreichen Gründerzeitbauten war in den vergangenen Jahren zunehmend verwahrlost und leidet unter starkem Verkehr. Die Sanierung bzw. der Abriss von Immobilien, eine Neugestaltung von Grünflächen sowie das neue Justizzentrum sollen das Viertel in Zukunft aufwerten und beleben.

Bereits 2015 wurden der Stadt Gelsenkirchen für die ersten Planungen sowie Abrissarbeiten Städtebaufördermittel in Höhe von 738.000 Euro bewilligt.

Bis 2020 will die Stadt Gelsenkirchen das Multifunktionshaus vollständig realisieren.

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