Oelde-Stromberg – Der Sommer auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg steht ganz im Zeichen der Visuellen Poesie: Schon jetzt kündigt ein großes Banner an der Außenfassade des Torhauses die Ausstellung „Ich bin ein Gedicht. Visuelle Poesie und andere Experimente von Reinhard Döhl, Timm Ulrichs & S. J. Schmidt.“ an. Passend zur Jahreszeit sind die Werke der drei renommierten westfälischen Künstler-Autoren nicht nur im Innenraum des Literaturmuseums zu sehen. Auch der Außenraum wird mit einem Kunstparcours in das Ausstellungskonzept einbezogen. Großflächige Quader im Innenhof des Kulturguts laden vom 31. Juli bis zum 3. Oktober zum Flanieren und Entdecken der poetischen Werke ein.
Ideengeber und Gestalter der Außeninstallationen ist der Ausstellungsdesigner Robert Ward aus Münster, der die Projektpartner und Förderer der Ausstellung kürzlich vor Ort über den aktuellen Stand der Vorbereitungen informierte. Eröffnet wird die Präsentation am Sonntag, dem 31. Juli, um 17.00 Uhr mit einem Rundgang und einer Lesung des Autors, Künstlers und Wissenschaftlers Siegfried J. Schmidt. Der Eintritt ist frei.
Der Kunstparcours ist ein Projekt der LWL-Literaturkommission für Westfalen und des Museums für Westfälische Literatur. Gefördert von der Kunststiftung NRW, der Sparkasse Münsterland Ost und dem Verein der Freunde und Förderer des Hauses Nottbeck.
Künstler der Ausstellung
Reinhard Döhl (*1934, †2004) war gebürtiger Wattenscheider und als Germanistikprofessor, Autor und Künstler u.a. in Stuttgart, Japan und Paris tätig. Er beschäftigte sich schon früh mit Konkreter Poesie, Mailart und Internetkunst. 1965 schuf Döhl mit seinem „apfel“-Gedicht eins der bekanntesten Beispiele der Visuellen Poesie. Bereits in den 1990er Jahren widmete er sich der Verbindung von Literatur und Internet.
Timm Ulrichs (*1940) war jahrzehntelang Professor an der Kunstakademie Münster. Als „Totalkünstler“ war und ist er auf zahlreichen Gebieten wie Konzept- oder Aktionskunst aktiv. Ab den 1960er Jahren experimentierte er mit Visueller Poesie und den Bedeutungen von Wörtern. 1968 erklärte er sich in einem „egozentrischmonomanischen” Manifest zu einem lebenden Gedicht. Mit einer Serie von Buch-Objekten nahm Ulrichs 1977 an der Documenta 6 teil.
S.J. Schmidt (*1940) lebt eine Doppelexistenz als Künstler-Wissenschaftler. Ende der 1970er Jahre war er Mitinitiator des bedeutsamen „Bielefelder Colloquiums Neue Poesie“, das jährlich Dichter und Künstler zu Lesungen und Diskussionen einlud. Als Kommunikations- und Literaturwissenschaftler lehrte und forschte Schmidt in Bielefeld, Siegen und Münster. Seine künstlerischen Arbeiten sind ein Zusammenspiel von wissenschaftlichen und poetischen Reflexionen von Sprache und Schrift.
Museum für Westfälische Literatur – Kulturgut Haus Nottbeck / Landrat-Predeick-Allee 1 / 59302 Oelde-Stromberg
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag: 14.00 – 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 11.00 – 18.00 Uhr
Kultur-Café: Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 14.00 – 18.00 Uhr
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