Kohle für Könner: Wege zum Stipendium

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Westfalen – Geld zum Studieren gibt es nicht nur von den Eltern oder als BAföG: Mit einem Stipendium können findige Studierende ihre finanzielle Situation mehr oder weniger stark verbessern. Neben dem Deutschlandstipendium sind es vor allem Stiftungen, die angehende Akademiker finanzielle Unterstützung bieten. Westfalium weist den Weg zum richtigen Stipendium – denn auch wer nicht nur Einsen kassiert, kann Geld kassieren.

Stipendium an der WWU

Aktuell dürfen sich an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) in Münster 221 Studierende über ein Stipendium von ProTalent, dem Stipendienprogramm der WWU, freuen – Foto: WWU/Peter Grewer

Auch wenn die Studiengebühren längst schon wieder Geschichte sind, will ein Studium erst einmal finanziert werden. UNICUM, das Magazin für Studenten mit Sitz in Bochum, rechnet in seinem Online-Lebenskostenrechner vor, dass beispielsweise für einen Studenten in der beliebten Uni-Stadt Münster monatliche Lebenskosten von 808,56 Euro entstehen – und da ist noch kein einziger Kinobesuch oder Ähnliches eingerechnet. Deswegen stellt sich vor dem Studienbeginn immer die Frage: Wie finanziere ich mich? BAföG? Unterstützung der Eltern? Ein Nebenjob? An ein Finanzierungsmittel denken allerdings die Wenigsten: Stipendien.

Das ist kaum verwunderlich, betrug der Anteil an Studierenden, die ein aus privaten oder öffentlichen Mitteln gefördertes Stipendium erhalten, laut der 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks im Jahr 2012 lediglich vier Prozent aller Befragten. Die gute Nachricht: Viele Stipendienangebote werden gar nicht genutzt. 92 Prozent der Studierenden, die sich überhaupt um ein Stipendium bewerben, bewerben sich bei nur 0,8 Prozent der Stiftungen. Das hat Mira Maier, Mitgründerin der Initiative für transparente Studienförderung, herausgefunden, als sie an der Universität Witten/Herdecke für ihre Doktorarbeit recherchierte. Maier fand diese Konzentration verbesserungswürdig: „Jede fünfte Stiftung in Deutschland findet keine Stipendiaten, weil sich alle bei den großen und bekannten bewerben, die kleinen aber nicht kennen.“ Darum hat sie das Portal www.mystipendium.de aufgebaut. Es will allen Schülern, Studierenden und Doktoranden kostenlos bei der Suche nach einer Förderung helfen.

Seit Mai 2011 ist das Portal online, es erfasst mittlerweile mehr als 2.100 Stipendien mit einem Gesamtwert von rund 610 Millionen Euro. Das Prinzip: Wer nach einem Stipendium sucht, lädt einfach seinen Lebenslauf hoch und bekommt dazu passende Ergebnisse angezeigt. Das Portal umfasst eine große Bandbreite an Fördermöglichkeiten, die von der Finanzierung der Lebenshaltungskosten über eine finanzielle Unterstützung von Auslandsaufenthalten bis hin zu Beihilfen für wissenschaftliche Arbeiten reichen.

Die Auswahlkriterien richten sich dabei nicht immer nur nach dem Notenspiegel der Bewerber. „Es gibt finanzielle Hilfe in fast jeder Lage. Und die hat auch nicht immer was mit Hochbegabung, Engagement oder Bedürftigkeit zu tun,“ schildert Mira Maier die Situation. „Die Auswahlkriterien können vom Beruf der Eltern über das Studienfach bis hin zum Geburtsort des Bewerbers reichen.“ In der langen Liste der Stipendiengeber sind auch westfälische Stiftungen zu finden, wie zum Beispiel die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen, die mit ihrer MINT-Stiftung Studierende in den MINT-Fächern und den Wirtschaftswissenschaften finanziell unterstützen, und der networker westfalen e. V., der sich mit seinen „Dortmunder Modell Mittelstands-Stipendien“ an Studierende der Fakultät Informatik an der TU Dortmund richtet.

Über 89.000 Stipendien konnten mittlerweile über die gemeinnützige Stipendienplattform und -suchmaschine vermittelt werden. Darüber hinaus liefert www.mystipendium.de zahlreiche Artikel zum Thema Stipendienbewerbung sowie Vorlagen für die eigene Bewerbung. Für dieses Engagement wurde das Projekt von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ als „Ausgewählter Ort 2012“ und als Hochschulperle des Jahres 2012 des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet.

Welche weiteren Möglichkeiten es gibt, an ein Stipendium wie etwa das Deutschlandstipendium zu kommen, lesen Sie im aktuellen Westfalium-extra „Bildung und Karriere“. Dort finden Sie auch alle wichtigen Kontakte an den westfälischen Hochschulen sowie interessante Links zur Stipendienfindung.

Das Westfalium-extra „Bildung und Karriere“ ist jetzt im gut sortierten Zeitschriftenhandel und in Bahnhofsbuchhandlungen erhältlich – oder im kostenlosen Probeabonnement direkt beim Verlag zu beziehen.

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