Westfalen – Im August 2013 kündigte Wiesmann, der Hersteller für exklusive Roadster aus Dülmen, Insolvenz an, rund ein halbes Jahr später wurde die Arbeit niedergelegt – aber nicht für immer? Ein Aufkauf und eine Firmenneugründung geben jetzt Hoffnung auf einen Neustart der Kultmarke mit dem Gecko.
Wie die Dülmener Zeitung zunächst am Montag, 9. November berichtete, haben sich am ehemaligen Firmensitz, An der Lehmkuhle 87 in Dülmen, gleich drei neue Firmen gegründet, darunter die Wiesmann Automotive GmbH. Firmeninhaber sind zwei englische Investoren, Roheen Berry und Anita Tatalovic.
Der zur neuen Wiesmann Automotive GmbH gehörige Eintrag im Handelsregister vom 29. Oktober 2015 zum Gegenstand der Firma liest sich wie folgt: Zweck der Firma ist die „Konstruktion, Planung, Herstellung und Vertrieb von Sportwagen, Spezial- und Zubehörteilen, Tuning, sowie artverwandte Geschäfte und Durchführung von Veranstaltungen und Events zum Zwecke der Kundenbindung und Neukundengewinnung.“ Darüber hinaus gründeten Berry und Tatalovic am Dülmener Standort auch die Wiesmann International GmbH, zuständig für die Markenrechte, und die Wiesmann Immobilien GmbH.
Der Insolvenzverwalter Dr. Norbert Küpper sagte auf Nachfrage von Westfalium dazu: „Ich habe in der Tat am 5. November mit drei Gesellschaften mit Sitz in Dülmen einen Vertrag geschlossen über den Verkauf von allen wesentlichen Bestandteilen aus der Insolvenzmasse der Firma Wiesmann.“ Zu diesen Bestandteilen zählen die Markenrechte, das Firmengrundstück sowie alles, was noch an Fertigungsteilen vorhanden ist. Aber, so Küpper: „Dieser Vertrag wurde unter Vorbehalt geschlossen. So sieht es das übliche Prozedere vor.“ Nun wird eine außerordentliche Gläubigerversammlung einberufen, die über den Vertrag abstimmt und ihn bestenfalls genehmigen soll. Wie Küpper heute morgen mitteilte, ist der Termin dafür am Amtsgericht Münster für Mittwoch, den 2. Dezember 2015 angesetzt; ab 10 Uhr wird die Gläubigerversammlung dann tagen. Eine Prognose über das Ergebnis möchte der Insolvenzverwalter nicht wagen. Um das Schicksal des Geckos bleibt es also weiterhin spannend.
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