Der Kiepenkerl: Management by Reorganisation

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Die Hobbyjäger Hubertus und Joachim unterhalten sich bei einer Revierbegehung über moderne Methoden der Unternehmensführung. Nach Ansicht von Hubertus verleihen Reorganisationsmaßnahmen dem Unternehmen eine gewisse schöpferische Unruhe. Die wiederum verhindert die institutionelle Erstarrung der Zuständigkeiten und sorgt für notwendige Anpassungen an die Dynamik im Markt.

 

Als Beweis für die These, hebt Hubertus seine Schrotflinte und gibt einen Schuss auf einen Baum in der Nähe ab, der dicht mit Spatzen besetzt ist. Die Spatzen flattern aufgeschreckt auf, einige fallen von Schrotkugeln getroffen auf den Boden.

Nach wenigen Minuten kehrt wieder Ruhe ein, und die Spatzen setzen sich erneut auf die Äste ihres Baums. Daraufhin fragt Joachim: „Und was hat sich durch Deinen Schuss nun geändert?“ „Ich bitte Dich“, sagt Hubertus, „jeder Spatz sitzt jetzt auf einem anderen Ast und einige sind auf der Strecke geblieben – wie nach einer Reorganisation.“

Aus Erfahrung weiß Hubertus, dass für Reorganisationsmaßnahmen häufig Unternehmensberater engagiert werden. Die gelangten zu hohem Ansehen, seit Joseph von seinen Brüdern in biblischen Zeiten als erfolgreicher Traumdeuter nach Ägypten verkauft wurde. Doch die Gurus der Neuzeit zielen in der Regel auf die Seele der Unternehmen und damit auf die innere Organisation der Opfer. Ihre Beutezüge erzeugen Chaos in den Betrieben, wie der Schuss in den Spatzenbaum.

 

 

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