Klostertradition zum Anfassen

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Blökende Klostertradition in Lichtenau: Im historischen Kloster Dalheim gibt es wieder Schafe. Neun Schwarzkopf-Shropshire-Lämmer weiden ab sofort auf den weitläufigen Dalheimer Wiesen im Schatten der Klostermauer. Gemeinsam mit der Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur knüpft der in Dalheim ansässige Schäfer Roland Brand damit an eine lange Tradition an.

Klostertradition

Gemeinsame Sache: Schäfer Roland Brand und Museumsdirektor Dr. Ingo Grabowsky (v.l.) freuen sich über den tierischen Neuzugang im Kloster Dalheim – Foto LWL/Maria Tillmann

Museumsdirektor Dr. Ingo Grabowsky: „Die Dalheimer Augustiner-Chorherren waren wie viele Konvente im Mittelalter und im Barock Selbstversorger. Dazu gehörte auch eine Schafherde, deren Haltung den Ordensleuten nicht nur Fleisch und Wolle, sondern auch Pergament sicherte.“ Seit dem 17. Jahrhundert ist für das Kloster Dalheim eine eigene Schäferei belegt. Und auch in der nachfolgenden Domänenzeit spielte sie eine große Rolle für das ehemalige Kloster.

Das Kloster Dalheim ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift bei Lichtenau im Kreis Paderborn. Im 15. Jahrhundert gegründet und im Barock prachtvoll erweitert, wurde die fast vollständig erhaltene Klosteranlage nach der Säkularisation (1803) als Gutshof genutzt. Seit 2007 beherbergt das ehemalige Kloster die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, eines der 18 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). In den neu gestalteten Ausstellungsräumen präsentiert das Museum Dauer- und Sonderausstellungen zur klösterlichen Kulturgeschichte. Zum Museum gehören neben der spätgotischen Klosterkirche und der Klausur das 7,5 Hektar große Außengelände mit barockem Wirtschaftshof, Mühle, Schmiede und Stellmacherei sowie die wiederhergestellten Klostergärten und eine eigene Brauerei innerhalb des heutigen Klosterwirtshauses.Das Museum wird gemeinsam vom LWL und der Stiftung Kloster Dalheim betrieben.

1829, rund 25 Jahre nach Auflösung des Klosters, wurde die heutige Theaterscheune erbaut, deren Name „Neuer Schafstall“ noch immer an die einstige Nutzung erinnert. Schäfer Brand schätzt die Geschichte seines neuen Standorts: „Ich freue mich, diesen Teil der Dalheimer Klostertradition wieder mit Leben füllen zu können.“ Dass dabei auch der einzigartige Blick auf die fast vollständig erhaltene Klosteranlage nicht unerheblich ist, versteht sich von selbst. Und da passen eben auch die Schafe perfekt ins Bild.

Aktuell stehen die neun Lämmer im unteren Bereich des Klostergeländes, dem ehemaligen Wirtschaftshof. Weitere Standorte werden eine Fläche unterhalb des Konventgartens und der Eichgarten oberhalb des heutigen Museumseingangs sein. Solange es die Witterung zulässt, freuen sich die Schafe im Garten hinter der Meiereischeune auf Besuch von den Museumsgästen. Bei Schneefall geht‘s dann aber zurück in den Stall.

PS: Informationen zum Klostermarkt 2022 in Dalheim gibt es hier.

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