Henri Matisse: Faszination Orient

Westfalen – Osmanische Haremsdamen, arabeske Linien und islamische Textilien – die Welt des berühmten französischen Künstlers Henri Matisse (1869-1954) ist geprägt von den faszinierenden Eindrücken des Orients. Auf seinen Reisen und in den Maghreb – Algerien und Marokko – ließ er sich von den fremden Bildern der orientalischen Welt verführen und inspirieren. Neben den sinnlichen Erfahrungen sind es vor allem islamische Teppiche, ornamentale Stoffe und Keramiken, die er nach seiner Rückkehr nach Südfrankreich immer wieder in seine Kunst einfließen lässt.

Henri Matisse, Odaliske mit rotem Schmuckkästchen, 1926, Öl auf Leinwand, Musée Matisse, Nizza. Foto Ville de Nice - Service photographique © © Succession H. Matisse, VG Bild-Kunst, Bonn 2013

Henri Matisse, Odaliske mit rotem Schmuckkästchen, 1926, Öl auf Leinwand, Musée Matisse, Nizza. Foto Ville de Nice – Service photographique © © Succession H. Matisse, VG Bild-Kunst, Bonn 2013

Mit der Sonderausstellung über Henri Matisse (24.11.2013 – 16.2.2014) widmet sich das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster einem grundlegenden Aspekt im Werk des französischen Künstlers: dem Zusammenspiel zwischen Figur und Ornament. „Ich wollte immer zwei Dinge gleichzeitig machen“, sagte der Franzose selbst einmal über sein kreatives Schaffen. Das ist ihm vor allem mit seinen Darstellungen der Odalisken, der vorderorientalischen Damen in ihren Gemächern, gelungen. Hier kreiert Matisse immer wieder aufs Neue sein meisterhaftes Zusammenspiel aus figürlicher Darstellung und ornamentaler Verzierung.

Henri Matisse, Der Messerwerfer, Blatt aus Jazz, 1947, Schablonendruck (nach Papiers découpés), Stiftung Classen im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster © © Succession H. Matisse, VG Bild-Kunst, Bonn 2013

Henri Matisse, Der Messerwerfer, Blatt aus Jazz, 1947, Schablonendruck (nach Papiers découpés), Stiftung Classen im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster © © Succession H. Matisse, VG Bild-Kunst, Bonn 2013

Matisse zeigt großes Interesse an Stoffen und Mustern außereuropäischer Kulturen. Er baute eine eigene Sammlung islamischer Textilien auf, die ihm als künstlerische Inspirationsquelle diente und mit denen er seine Modelle in seinem französischen Atelier regelmäßig inszenierte.

Sein erstes orientalisches Werk schuf Henri Matisse 1917. Die Ausstellung nimmt dieses Jahr zum Ausgangspunkt und führt mit rund 100 Gemälden, Zeichnungen, Grafiken, Skulpturen und Textilien bis in die 1940er Jahre. Ergänzt werden die Arbeiten durch ausgewählte Fotografien, die den Künstler mit seinen Modellen bei der Arbeit zeigen. Die hochkarätigen Leihgaben, stammen aus amerikanischen und europäischen Museen und Sammlungen, darunter u.a. das Musée Matisse in Nizza, das Columbus Art Museum in Ohio, das Pariser Musée d’Orangerie und die Matisse-Erbengemeinschaft.

Öffnungszeiten: Mo – So 10-18 Uhr, Freitag 10-20 Uhr

Eintritt: 10,00 Euro/erm. 8,00 Euro

Kunstmuseum Pablo Picasso Münster / Picassoplatz 1 / 48143 Münster
www.kunstmuseum-picasso-muenster.de

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