Lutherbibel wird in Münster gezeigt

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500 Jahren Lutherbibel: Ab dem 3. Mai zeigt das Bibelmuseum der Universität Münster in einer Sonderausstellung Exponate bis 13. November.

Lutherbibel wird in Münster gezeigt

Das Bibelmuseum der Universität Münster widmet sich in einer Sonderausstellung der deutschen Übersetzung des Neuen Testaments von Martin Luther – Foto Bibelmuseum – Jan Graefe

Im September 2022 jährt sich die Veröffentlichung der deutschen Übersetzung des Neuen Testaments von Martin Luther zum 500. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Bibelmuseum der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster vom 3. Mai bis 13. November die Sonderausstellung „dass man Deutsch mit ihnen redet – 500 Jahre Lutherbibel“. Die Ausstellung wird am 3. Mai (Dienstag) um 18 Uhr eröffnet. Es ist eine digitale Veranstaltung, die Zoom-Zugangsdaten sind unter www.uni-muenster.de/Bibelmuseum einsehbar.

Unter den Exponaten befinden sich unter anderem ein Reiselöffel aus Silber sowie Haushaltsobjekte von Martin Luther, deutsche Handschriften aus dem 15. Jahrhundert, eine Bibel von 1475 und die Grafik „Junker Jörg“, die den Reformator in einfacher Kleidung und mit Vollbart darstellt. Die zahlreichen Leihgaben stammen von der Wartburg, vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, der Universitäts- und Landesbibliothek Münster, der Diözesanbibliothek Münster, dem LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster sowie aus Privatsammlungen.

Die Lutherbibel (Abkürzung LB) aus dem 16. Jahrhundert ist eine Übersetzung des Alten Testaments aus der althebräischen und der aramäischen Sprache und des Neuen Testaments aus der altgriechischen Sprache in die frühneuhochdeutsche Sprache. Diese Bibelübersetzung wurde von Martin Luther unter Mitarbeit weiterer Theologen angefertigt. Im September 1522 war eine erste Auflage des Neuen Testaments fertig; ab 1534 lag eine deutsche Vollbibel vor, an der Luther zeitlebens weiter Verbesserungen vornahm. 1545 erfolgten die letzten Korrekturen der Biblia Deudsch von Luthers eigener Hand.

Unter Lutherbibel versteht man heute einerseits ein Buch des 16. Jahrhunderts mit der Bibelübersetzung Luthers (Biblia Deudsch), das in sehr hohen Auflagen gedruckt wurde und von dem es Prachtausgaben mit handkolorierten Holzschnitten gibt, und andererseits das aus dieser Biblia Deudsch hervorgegangene, bis in die Gegenwart weiterentwickelte Buch, das für den deutschsprachigen Protestantismus nach wie vor eine zentrale Rolle spielt, wobei der Pietismus und die moderne Bibelwissenschaft verändernd und bewahrend ihre Anliegen in die Textgestalt einbrachten.

Zur Ausstellung, die dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr im Bibelmuseum (Pferdegasse 1) zu sehen ist, erscheint ein Katalog. Jeden Sonntag um 15 Uhr bieten die Organisatoren eine öffentliche Führung an. Der Eintritt ist frei.

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