Batterieforschung in Münster feiert Jubiläum: Das MEET Batterieforschungszentrum und Helmholtz-Institut Münster werden für langjährige Arbeit gewürdigt.

Hochrangige Wissenschaftler und Politiker feierten am Montag die Erfolge der Batterieforschung in Münster – Foto Helmholtz-Institut Münster / Wiegel
Doppelter Grund zur Freude für die Batterieforschung: Das MEET Batterieforschungszentrum der Universität Münster und das Helmholtz-Institut Münster (HI MS) des Forschungszentrums Jülich feiern ihr langjähriges Bestehen. Vor fünfzehn Jahren fiel der Startschuss für das MEET Batterieforschungszentrum. Nur fünf Jahre später wurde das Helmholtz-Institut Münster in direkter Nachbarschaft gegründet.
Wissenschaftlich geleitet werden beide Einrichtungen zur Batterieforschung von dem Chemiker Prof. Dr. Martin Winter. Mit einem Festakt im Schloss Münster feierten das MEET und das HI MS am 7. Juli 2025 ihr fünfzehn- und zehnjähriges Bestehen. Zu den Gästen und Gratulanten zählten unter anderem Dr. Rolf-Dieter Jungk, Staatssekretär im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Mona Neubaur, Wirtschafts- und Klimaschutzministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andrea Kienle vom nordrhein-westfälischen Kultur- und Wissenschaftsministerium sowie Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe. Ein besonderes Highlight: der Festvortrag des Nobelpreisträgers Prof. Dr. Stanley Whittingham von der Binghamton Universität zur Erfolgsgeschichte der Lithium-Ionen-Batterie.
Bundesforschungsministerin Dorothee Bär: „Nur mit einer starken Batterieforschung können wir in Deutschland und Europa ein wettbewerbsfähiges Batterieökosystem aufbauen. Die Batterie ist eine Schlüsseltechnologie und zukünftig fest in unserer Hightech Agenda verankert. Mit der Forschung am MEET Batterieforschungszentrum und dem Helmholtz-Institut Münster fördert der Bund über die Projektförderung sowie die institutionelle Förderung zwei Leuchttürme der deutschen Batterieforschung.
Außerdem funktioniert hier eine großartige Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Industrie und Fachkräftebildung. Ich freue mich, dass das MEET Batterieforschungszentrum und das Helmholz-Institut Münster einen exzellenten Forschungsstandort geformt haben, an dem auch die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB ihren Platz findet.“
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Smarte Batterien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Deshalb brauchen wir kontinuierliche Fortschritte in der Batterieforschung – auch um unsere ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen und zugleich wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben. Das MEET an der Universität Münster und das Helmholtz-Institut Münster des Forschungszentrums Jülich stehen für internationale Spitzenforschung ‚made in NRW‘. Hier werden junge Forscherinnen und Forscher zu Fachkräften in einer Zukunftstechnologie ausgebildet, die wir dringend brauchen.“
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Was hier in Münster passiert, betrifft uns alle – ganz konkret. Denn die Batterieforschung am MEET Batterieforschungszentrum und am Helmholtz-Institut Münster sorgt dafür, dass Batterien leistungsfähiger, langlebiger und umweltfreundlicher werden. Das bedeutet zum Beispiel: Elektroautos, die weiter fahren, Häuser, die Energie effizient speichern – und das zu geringeren Kosten.
Genau solche Innovationen brauchen wir, um den Klimaschutz voranzubringen und gleichzeitig Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Nordrhein-Westfalen zu sichern. Unsere Stärke liegt in der Zusammenarbeit: Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Industrie und Fachkräftebildung greifen hier perfekt ineinander. So entsteht aus guter Forschung ganz praktische Zukunft – für ein klimafreundliches, wirtschaftlich starkes NRW. Und das Beste: Alle profitieren davon.“
Oberbürgermeister Markus Lewe: „15 Jahre MEET Batterieforschungszentrum, 10 Jahre Helmholtz-Institut Münster – dieses Doppeljubiläum steht für exzellente Wissenschaft, die weit über Münster hinausstrahlt und unseren Weg zur Battery City entscheidend mitgestaltet. Ihr Erfolg ist ein Gemeinschaftswerk – und ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Forschung aus Münster Impulse für eine nachhaltige Welt von morgen setzt.“
Martin Winter: „Forschungsinstitute wie das MEET und das HI MS sind das Fundament für eine unabhängige Batteriezellfertigung in Europa. Durch Mut, Leidenschaft und intensive Forschung an der Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterie, neuen Technologien wie Natrium-Ionen-, Lithium-Metall- und Feststoffbatterien, sowie Energiespeichern, die ohne kritische Materialien auskommen, haben wir entscheidende Impulse für die Energie- und Mobilitätswende gesetzt und uns als Wegbereiter für zukünftige Einsatzgebiete von Batterien positioniert. Besonders stolz sind wir auf unsere Ausbildungsleistung: In den vergangenen 15 Jahren haben das MEET und das HI MS rund 500 Doktor-, Master- und Bachelorarbeiten erfolgreich betreut und damit eine neue Generation hochtalentierter Fachkräfte hervorgebracht.“
Batterieforschung: Wegbereiter für ein europäisches Batterie-Ökosystem
Mit einem Team aus rund 150 Wissenschaftlern forscht das MEET seit 2010 entlang des gesamten Wertschöpfungskreislaufs von Batterien: von der Analytik, der Entwicklung neuer oder verbesserter Materialien über die Batteriezellfertigung bis zum Recycling von Energiespeichern. Im Jahr 2012 kürte das Land Nordrhein-Westfalen das MEET zum „Ort des Fortschritts” & „Germany at its Best“. Mit der E-Lyte Innovations GmbH feierte das MEET 2019 seine erste Firmenausgründung.
Am HI MS, das vom Forschungszentrum Jülich, der Universität Münster und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen gegründet wurde, arbeitet das rund 90-köpfige Team am Lebenselixier einer jeden Batteriezelle, dem Elektrolyten. Seit 2015 erhält es die programmorientierte Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft. Das Institut fokussiert sich auf nationale und internationale strategische Kooperationen zwischen Helmholtz-Zentren und relevanten Universitäten. Im kommenden Jahr beziehen die Mitarbeitenden einen Neubau in der Corrensstraße in Münster.
Münster als Hotspot der Batterieforschung
Seit den Anfängen beider Einrichtungen hat sich Münster dank intensiver Forschung und starken Kooperationen zur Battery City entwickelt. Neben dem MEET und dem HI MS arbeiten weitere universitäre Arbeitsgruppen, die internationale Forschungsschule BACCARA der Universität Münster, die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB sowie internationale Industrieunternehmen in Münster in der Batterieforschung und -entwicklung. Rund 500 Wissenschaftler*innen forschen vor Ort an der nachhaltigen Produktion von Batteriesystemen. Kontinuierlich unterstützt wird dieser Weg von lokalen Institutionen wie der Technologieförderung Münster und der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen.
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