Popkultur in Gronau erleben

Größte Hits, große Gefühle – auch an den kommenden Feiertagen! Das rock’n’popmuseum in Gronau schafft es die Popkultur – vor allem die Musikscene – wieder lebendig zu machen. Ein Besuch an Pfingsten und an Fronleichnam lohnt sich. Man kann natürlich Jimi Hendrix und Udo Lindenberg und viele viele andere treffen.

Popkultur in Gronau erleben

Musik aus allen Rohren – direkt auf die Ohren im rock’n’pop-Museum in Gronau – Foto Frank Schürmann

Was hier an der Grenze zu den Niederlanden in Gronau aufgebaut wurde, ist alles andere als provinziell. Das rock’n’popmuseum Gronau ist kein angestaubtes Heiligtum für Nostalgiker, sondern ein energiegeladener Ort, der die Geschichte der Popkultur lebendig macht und einen Blick auf ihre Ikonen erlaubt.

Die Stadt Gronau selbst verdankt ihre internationale Bekanntheit vor allem einem Namen: Udo Lindenberg, geboren 1946, Schlagzeuger, Rockpoet, Gesamtkunstwerk. Ihm ist ein eigenes, liebevoll inszeniertes Kapitel im Museum gewidmet – inklusive Panik-Tresen und Original-Klamotten. Aber das Museum geht deutlich weiter: Es erzählt vom Aufbegehren und Aufdrehen, vom Soundtrack des 20. Jahrhunderts – von den Beatles bis Tupac, von Madonna bis Kraftwerk.

Popkultur in Gronau erleben

Ein tolles Museum im Westmünsterland – Foto Chantal Lambers

Schon beim Eintritt wird klar: Hier geht es nicht um stille Betrachtung. Sondern ums Eintauchen. Ein intelligentes Audio- und Lichtkonzept führt die Besucher durch die Ausstellung – individuell über Kopfhörer, die sich automatisch auf die jeweiligen Themeninseln einstellen. So wandert man nicht nur durch Räume, sondern durch Stimmungen und erinnern an die großen Erlebnisse. Wer plötzlich inmitten eines virtuellen Konzerts steht, glaubt für einen Moment wirklich, die Boxen würden beben.

Inhaltlich spannt das Museum den Bogen weit – es geht um das Ganze der Popkultur. Die Ursprünge im Blues und Jazz, der gesellschaftliche Aufruhr der 1960er, Glamrock, Punk, Hip-Hop, Techno: All das wird nicht nur chronologisch sortiert, sondern dramaturgisch geschickt erzählt. Man begegnet Gitarrenikonen, Protestbewegungen und Plattencovern, sieht Originalinstrumente, private Briefe, obskure Fanartikel – und versteht: Musik war nie bloß Klang. Sie war Haltung, Mode, Bewegung. Museumsdirektorin Dr. Julia Cloot beschreibt das Ziel so: „Wir wollen Musikgeschichte erzählen, aber nicht nur aus der Perspektive der Stars. Uns interessieren auch die Fans, die Medien, die Moden, die sozialen Kontexte.“

Genau diese Offenheit macht den Reiz aus. Hier wird nicht museal auf Sockel gestellt, sondern inszeniert – mit Ironie, mit Lust am Detail, manchmal mit Augenzwinkern.

Der Standort Gronau spielt dabei keine Nebenrolle, sondern ist Teil der Erzählung. Dass eine Stadt mit nicht einmal 50.000 Einwohnern ein bundesweit einmaliges Museum zur Popkultur beherbergt, ist selbst ein Statement. Es zeigt, wie eng Musik und Herkunft, Aufbruch und Provinz, Außenseitertum und Bühne miteinander verwoben sind. Gerade im Kleinen klingt das Große oft lauter.

Wer Gronau verlässt, nimmt mehr mit als ein bisschen Musikgeschichte. Man nimmt ein Gefühl mit und vielleicht wehmütige Nostalgie.

Das rock’n’popmuseum öffnet auch an den kommenden Feiertagen im Juni für Musikbegeisterte wie gewohnt zwischen 10:00 und 18:00 Uhr die Türen. Besucherinnen und Besucher haben an Pfingstsonntag und Pfingstmontag (8. und 9. Juni) und an Fronleichnam am Donnerstag, den 19. Juni die Möglichkeit, die faszinierende Welt der Rock- und Popgeschichte in entspannter Atmosphäre zu entdecken.

Das Museum lädt zu einem abwechslungsreichen Erlebnis für die ganze Familie ein – mit interaktiven Klangräumen, eindrucksvollen Originalexponaten und multimedialen Highlights. Auch an den Feiertagen bietet das rock’n’popmuseum beste Unterhaltung und eine musikalische Zeitreise durch Jahrzehnte der Popkultur.

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