Weltbilder auf Schloss Cappenberg

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Weltbilder auf dem Schloss des Freiherrn vom Stein: Noch bis zum 6. Oktober zeigt das Museum Schloss Cappenberg bei Selm Werke der Künstler Edgar Ende und Herbert Rolf Schlegel in einer einzigartigen Gemeinschaftsausstellung. „Damit würdigen wir nicht diese beiden herausragenden Künstler, sondern auch die großzügige Leihgabe der Sammlung Axel Hinrich Murken an den Kunstbesitz des Kreises Unna“, erklärt dazu Marina Lünemann von der Unnaer Kreisverwaltung.

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Edgar Ende: “Der verödete Laden” (1951) – Foto Thomas Kersten/Kreis Unna

Edgar Ende (1901-1965), Vater des berühmten Märchenerzählers Michael Ende, prägte mit seinem visionären und surrealistischen Blick auf die Welt nachhaltig folgende Generationen. Herbert Rolf Schlegel (1889-1972) hingegen, mit seinem romantischen und neusachlichen Stil, thematisierte in seinen Werken die sich wandelnden Geschlechterverhältnisse sowie die Gegenüberstellung von menschlichem Körper und Landschaft.

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Herbert Rolf Schlegel: Badende, zwei Ochsen zum Ufer führend (1920) – Bild Thomas Kersten/Kreis Unna

Die Ausstellung mit dem Titel WELTENSICHTEN vereint die einzigartigen künstlerischen Perspektiven dieser beiden Meister. Im Rahmen der Ausstellung werden zwei Bestandskataloge der Sammlung Axel Hinrich Murken mit den Dauerleihgaben von Edgar Ende und H.R. Schlegel veröffentlicht. Darüber hinaus bietet das Museum Schloss Cappenberg ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm zur Ausstellung, darunter Führungen und Workshops, die Besuchenden aller Altersgruppen ein umfassendes Verständnis für die Werke von Edgar Ende und Herbert Rolf Schlegel vermitteln sollen.

Das Schloss Cappenberg (früher Kloster Cappenberg) ist ein ehemaliges Prämonstratenser-Chorherrenstift im Ortsteil Cappenberg der Stadt Selm. Es liegt am südlichen Rande des Münsterlandes auf einer Anhöhe, dem Cappenberg, umgeben von ausgedehnten Buchenwäldern, und ist ein Aussichtspunkt mit Blick über die Lippeauen auf das östliche Ruhrgebiet von Hamm bis nach Dortmund. Cappenberg war das erste Prämonstratenserkloster im deutschen Raum. Der Zutritt war dem Adel vorbehalten. Ende des 17. Jahrhunderts kam es zum Neubau der Klostergebäude.

Schloss Cappenberg war der Alterssitz des preußischen Reformers Freiherr vom Stein – Foto Kreis Unna/Blossey

Nach der Säkularisation im Zuge der Napoleonischen Kriege wurde es 1803 zu einer Gutsdomäne. Das Abteigebäude wurde zum Schloss umgewandelt. Im Jahr 1816 wurde es von dem preußischen Staatsmann Freiherr vom Stein käuflich erworben und diente ihm als Altersruhesitz. Cappenberg wurde zusammen mit den Gütern des Klosters Scheda zu einer Standesherrschaft erhoben und ging später durch Erbfolge in den Besitz der Grafen von Kanitz über. Die ehemalige Stiftskirche (Baubeginn 1122) ist seit 1832 Pfarrkirche der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Evangelist.

Ein Teil von Schloss Cappenberg wird heute vom Kreis Unna als Museum genutzt; dort werden jetzt die außergewöhnlichen Weltbilder von Edgar Ende und Herbert Rolf Schlegel gezeigt.

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