POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe startet mit diversen Ausstellungen, Performances, Podcasts und Veranstaltungen zu Postkolonialismus.Von der Dortmunder Nordstadt bis zum Bismarcktor in Bielefeld, von Westfalen bis nach Mali – das Themenjahr “POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe” soll 2024 in die Region und darüber hinaus wirken. Mit Gesprächsrunden und künstlerischen Interventionen stellten die LWL-Kulturstiftung, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und weitere Mitwirkende in Münster das Programm vor.
22 Projekte bündelt das Themenjahr unter dem Titel “POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe”, der in diesem Jahr auf den Förderschwerpunkt der LWL-Kulturstiftung hinweist. “POWR! Das steht für Kraft und Aktion”, sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL und Vorstandsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung. “Das Jahr bietet die Chance, das Bewusstsein für unsere Kolonialgeschichte und ihre Auswirkungen bis in unsere heutige Gesellschaft hinein zu schärfen und neue Wege für den Umgang damit aus verschiedenen Perspektiven zu diskutieren”, so Lunemann weiter.
“POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe” startet mit Ausstellungen, Performances, Theater, Musical, Podcasts, Veranstaltungsreihen und Forschungsvorhaben: An mehr als 30 Orten in Westfalen-Lippe wollen die Kulturprojekte einzelne Aspekte des Kolonialismus und seine bis heute währenden Auswirkungen beleuchten. Dabei geht es nicht um einen Abriss der Kolonialgeschichte, sondern zum Beispiel um Konsumgüter, die im heutigen Alltag selbstverständlich sind. Es geht um den Umgang mit Denkmälern und Straßennamen, die an ehemalige Kolonisten erinnern und um das heutige und künftige Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft.
“Kulturförderung beinhaltet, offen für gesellschaftsrelevante Themen zu sein, die Vielfalt von Stimmen sicht- und hörbar zu machen und Dialogräume für ein respektvolles Miteinander zu schaffen”, erläuterte Alexander Arens, Kuratoriumsmitglied der LWL-Kulturstiftung und Mitglied in der LWL-Landschaftsversammlung. Rund 1,5 Millionen Euro fließen an kulturschaffende Vereine und gemeinnützige Institutionen sowie an Bildungs- und Forschungseinrichtungen, die das Themenfeld im Zusammenhang von POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe bespielen.
Warum das Thema nicht nur in großen Metropolen, sondern auch für Westfalen-Lippe wichtig ist, erläuterte die LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: “Kolonialismus wirkt nach – auf alle Menschen, in urbanen wie in ländlichen Räumen, weshalb wir die Auseinandersetzung damit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen, zu der wir mit dem Förderschwerpunkt einen Teil beitragen wollen. Es geht dabei auch um die Frage, wie wir künftig zusammenleben wollen”.
“POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe”: Ausstellungen
Die Museen des LWL greifen in Ausstellungen koloniale Geschichte und ihre Auswirkungen auf. Das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund ist mit der Ausstellung “Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe” ein Zentrum des Themenjahres. Aufbauend auf Kooperationen und Ergebnissen einer partizipativen Ausstellungswerkstatt aus dem Jahr 2023 eröffnet die Ausstellung mit Interviews, Themensetzungen, künstlerischen Arbeiten und Filmen neue Perspektiven und soll deutlich machen, wie Geschichte und Gegenwart miteinander verknüpft sind.
Die Ausstellung will Westfalens Berührungspunkte mit dem Kolonialismus aufzeigen: Menschen aus der Region, die als Missionare, Farmer oder Soldaten in die Kolonien zogen, Unternehmer und Industrielle, die deutsche Kolonialpolitik vorantrieben, und Bürgerinnen und Bürger, die sich in Kolonial- und Missionsvereinen engagierten, zu Völkerschauen gingen, für Denkmäler spendeten oder Straßen nach kolonialen Akteuren benannten. Aber auch anti-kolonialer Widerstand und ein künstlerischer Zugang zum postkolonialen Erbe der Region ist in der Ausstellung zentral. Die Ausstellung eröffnet im Juni 2024. Weitere Informationen unter https://zeche-zollern.lwl.org/de/ausstellungen/das-ist-kolonial/
Im LWL-Preußenmuseum Minden (Kreis Minden-Lübbecke) lädt die Ausstellung “Preußen auf See” seit November 2023 dazu ein, die “schwankenden Planken” der preußischen Seefahrtgeschichte zu erkunden: Wer machte sich aus Preußen übers Meer in die Welt auf? In welchen Gegenden knüpften sie Beziehungen? Welche Einflüsse kamen über das Meer nach Preußen? Auf welche Weise stand preußische Seefahrt in Verbindung mit Kolonialpolitik und -gewalt und hatte Auswirkungen auf Menschen weltweit? Die Ausstellung nähert sich bis Anfang 2025 diesen Fragen aus globaler und aus ganz persönlicher Perspektive und erzählt beinahe vergessene maritime Geschichten. https://www.lwl-preussenmuseum.de
Im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) tauchen ab Herbst 2024 Schülerinnen und Schüler in der App-gestützten Ausstellung “Rohstoffe, Ressourcen, Reichtum?” in die komplexen Strukturen des Rohstoffhandels ein. Es gilt, spielerisch Lösungen für einen gerechten und nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen und Ressourcen zu finden. Dabei wird auch die koloniale Geschichte des heutigen Rohstoffhandels beleuchtet. Rohstoffvorkommen auf der Erde sind zwar auf natürliche Weise ungleich verteilt, aber es ist vor allem die Organisation des Abbaus und des Handels, die globale Abhängigkeiten schafft. Weitere Informationen: https://www.zeche-nachtigall.lwl.org
Den postkolonialen Strukturen in Handwerk und Gewerbe widmet sich die Ausstellung “Macheten, Tabak, Edelsteine” (5. Mai bis 31. Oktober) im LWL-Freilichtmuseum Hagen. An 15 Stationen auf dem Museumsgelände und im Sonderausstellungshaus begibt sich die Ausstellung auf Spurensuche. Die Präsentation beleuchtet unterschiedliche Facetten des Themas und stellt bislang weithin unbekannte Produkte vor wie Spaten, die speziell für Abnehmer in Afrika hergestellt wurden. Die Ausstellung will damit neue Perspektiven auf die Betriebe des Museums eröffnen und auch eine Brücke in die Gegenwart schlagen. https://www.lwl-freilichtmuseum-hagen.de
In der kleinen Wanderausstellung “Ganzheitliches postkoloniales Bild von Afrika in der deutschen Öffentlichkeit” von Yes Afrika e.V. aus Hamm möchte der Verein einen einseitigen und von Stereotypen und Kolonialgeschichte geprägten Blick von Medien auf den afrikanischen Kontinent herausfordern.
Stellwände informieren zum Beispiel über den hohen Frauenanteil im ruandischen Parlament oder über die Herkunft wichtiger Rohstoffe für moderne Kommunikationstechnologien und alternative Energiegewinnung. Mit Details und ausgewählten Blicken auf Afrika will der Verein an verschiedenen Orten der Region Bilder über den Kontinent und das Leben in afrikanischen Ländern hinterfragen und um neue Perspektiven ergänzen. Bis zum 26. Januar ist Schau im LWL-Landeshaus in Münster zu sehen. http://www.yes-afrika.de
“POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe”: Vor Ort zum Mitmachen
In Mitmach-Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen lädt “jetztzeit e.V.” aus Bielefeld Interessierte im Zusammenhang mit POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe ein, koloniale Spuren und Orte in Ostwestfalen-Lippe zu entdecken und einen Umgang mit ihnen zu erarbeiten. Unter dem Titel “Decolonize Ostwestfalen-Lippe” überführen die Teilnehmenden ihre Ideen im Rahmen von Workshops in kreative Formate, die abschließend in einer digitalen Karte veröffentlicht werden. Alle Informationen zur Teilnahme unter: http://www.kollektiv-jetztzeit.de
Mit “how to decolonize heimat” beleuchtet GrünBau gGmbH in Dortmund in und um den “Heimathafen Nordstadt”, geplant als integratives Beratungs- und Bildungshaus in einem ehemaligen Kolonialwarenhandel, die Auswirkungen des Kolonialismus im Dortmunder Hafen. In partizipativen Angeboten können Teilnehmende sich zu fünf thematischen Modulen austauschen und gemeinsam Präsentationen erarbeiten. Dabei geht es unter anderem um Migrationsgeschichten, Kaffeekonsum und Erinnerungskultur. Auch ein dekoloniales Denkmal soll entstehen. Alle Informationen unter: http://www.gruenbau-dortmund.de
Auch im Kreis Lippe bieten Vorträge, Workshops und Lesungen sowie Stadtführungen in mehreren Städten eine Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit an. “Kolonialismuskritik in Lippe” bindet in die Erarbeitung der Angebote Schulgruppen ein, die in Exkursionen zu unterschiedlichen Einrichtungen wie Museen, Archive oder der lippischen Landeskirche Fragen zu Objekten aus kolonialen Kontexten bearbeiten. Ein Podcast mit Interviews aus den Formaten bündelt die Aktivitäten und macht sie allen zugänglich.
“POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe”: Performances, Theater, Musical, Festivals
Das Projekt “Folklore, die es nicht gab!” von dem Verein “Labor für sensorische Annehmlichkeiten e.V.” aus Dortmund untersucht durch Performances die (post)kolonialen Bezüge von Stoffen und Näherei als sichtbaren Ausdruck von Identität und will sie kritisch neu denken. Neben der Auseinandersetzung mit Wirkungs- und Kommunikationsformen sowie Handelsstrukturen des Textilmarktes, der Geschichte des Stoffhandels und der Rolle von Kleidung für Identitäten sollen Künstler und Künstlerinnen selbst Stoffbahnen erstellen, die die eigene Migrationsgeschichte sichtbar machen. In Verbindung zu Improvisationspraxis, Folklore, Musikalität und Heilungsritualen wollen sie neue Zeremonien mit eigenen Stoffen schaffen. http://www.labsa.de
Die Geschichte einer Kartoffel inszenieren “Physical Theatre Netzwerk e.V.” aus Essen und das Performancekollektiv “notsopretty” aus Bochum im Musical “GEMUSICAL”. Darin erfährt eine Kartoffel seltsame Dinge in ihrem Alltag, die ihre Welt – oder sie selbst? – ins Wanken zu bringen scheint. Aus dieser Identitätskrise heraus wagt sie eine Reise in ihre eigene Vergangenheit. Ausgehend von der kolonialen Migrationsgeschichte des Gemüses präsentieren die Veranstalter an verschiedenen Orten der Region und darüber hinaus ein Musical mit ohrwurmfähigen Songs, witzigen Videos, Choreografien und absurden Spielszenen.
http://www.notsopretty.de
http://www.physicaltheatrenetzwerk.de
Impulse zu (Post)Kolonialismus aus Sicht der Urbanen Künste beschäftigt das Projekt “aware!” vom Verein pottporus e.V. aus Herne. Sechs Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Urbaner Tanz, Musikproduktion und Street-Art erarbeiten in einem fünfwöchigen Aufenthalt eine interdisziplinäre performative Arbeit zu dem Thema. Aufführungen an verschiedenen Orten präsentieren ihre künstlerische Auseinandersetzung mit der Geschichte und Wegen des Erinnerns an den Kolonialismus. Filmisch werden die Prozesse festgehalten und als Dokumentation veröffentlicht. http://www.pottporus.de
Das in Münster etablierte Outdoor-Festival “Flurstücke 024 – Internationales Festival für Theater, Tanz, Film und Performance” setzt in diesem Jahr einen inhaltlichen Schwerpunkt zu (post)kolonialen Bezügen im Stadtraum. Drei künstlerische Interventionen und Installationen widmen sich postkolonialen Strukturmerkmalen der Gegenwart wie Gedenken, Erinnerung, Flucht und Vertreibung. Besucher und Besucherinnen werden bei den Installationen in kollektiven Prozessen interaktiv einbezogen. http://www.flurstuecke.com/024
Die Kinderkulturwerkstatt “Musifratz e.V.” aus Münster präsentiert das Stück “LieferKetten BefreiungsTheater (LKBT): Nichts zu verlieren außer die Lichterketten dieser Welt” auf den kleineren und größeren Bühnen der Region. Sie lädt in Kooperation mit “foodsharing e.V.” und anderen Stadtvereinen aus Münster zu gemeinsamen Koch-Events und Workshops, Filmen und Gesprächen zum Thema Lebensmittelproduktion, Handelsabkommen und Landwirtschaft und deren (post)kolonialen Bezügen ein.
Performativ widmet sich der Verein Kreativ-Haus Münster e.V. aus Münster dem Verhältnis von Kolonialismus und Körper. In “Parkour des Erinnerns | Körper in Rebellion” fließen die Erfahrungen migrantisierter Künstlerinnen und Künstler in einer weißen Mehrheitsgesellschaft ein und sollen durch Tanz sichtbar werden. Willie Stark, Solomon Quynoo und Dean Ruddock versuchen in zwei Produktionen, Fragen von Identitätsfindung und marginalisierten Perspektiven in zeitgenössischen Tanztechniken zu verarbeiten und aus ihren persönlichen Blickwinkeln neu zu verorten. http://www.kreativ-haus.de
Kabakoo e.V. aus Paderborn hinterfragt in Highdigenous Live!” koloniale Strukturen, indem es Hightech mit indigenem Wissen zusammenbringt. Dazu bearbeiten Akteure und Akteurinnen aus Mali und Westfalen in Seminaren, Workshops, VR-Installationen und Konzerten drei Themen: Betonbauten verdrängen traditionelle Lehmbauweisen im Sahel – gibt es einen Weg zurück? Westliche Musik ist stark beeinflusst von malischer Musik – wo kann man dies heraushören? Die Lernorganisation in Afrika ist kolonial geprägt – inwiefern bietet “Kabakoo” in Mali eine Alternative? Höhepunkt des Projekts ist ein zweitägiges Festival im Juli 2024 am Campus der Universität Paderborn.
“POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe”: Podcasts
Durch das Themenjahr von POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe führt der Podcast “#Postkolonialismus”, für die Podcasterin Claudia Linzel von “Die Leichtigkeit der Kunst” mit verschiedenen Interviewpartnerinnen und -partnern aus Kultur, Wissenschaft und Initiativen spricht. Die LWL-Kulturstiftung und der LWL erläutern in diesem Projekt Hintergründe zum Themenjahr: von Annäherungen an Begrifflichkeiten, über postkoloniale Spuren in Sprache, Kunst im Expressionismus, Kirche und der Region Westfalen-Lippe. Monatlich erscheinen die Folgen auf allen bekannten Streaming-Anbietern. http://www.dieleichtigkeitderkunst.de
Im Podcast vom LWL-Medienzentrum für Westfalen greifen sechs Folgen unterschiedliche Themenbereiche des Kolonialismus auf. Die Lebensgeschichte des Kolonisten Heinrich Schulte-Altenroxel aus dem Münsterland bietet die Anknüpfungspunkte für “Westfalia – Koloniale Spuren in Westfalen”, worin mit szenischen Elementen und informierenden Redeparts sowie O-Tönen von Expertinnen und Experten die bis heute andauernde postkoloniale Wirkung entlang der Lebensgeschichte einer konkreten Person erläutert wird. http://www.lwl-medienzentrum.de
Veranstaltungsreihen
Das Eine-Welt-Netz NRW e.V. aus Münster (Stadt Münster) möchte mit einer Veranstaltungsreihe “Koloniale Kontinuitäten überwinden”. Theateraufführungen, Vorträge, Diskussionen, Workshops, Lesungen, Ausstellungen und Filmvorführungen schaffen an zehn Orten in Westfalen-Lippe Räume, um neue Sichtweisen auf die Kolonialgeschichte und neue Narrative zu entdecken. Der in Münster beheimatete Verein bietet Einrichtungen und Institutionen vor Ort die Möglichkeit, einzelne Veranstaltungsformate in ihre Programme zu integrieren. http://www.eine-welt-netz-nrw.de
In der Veranstaltungsreihe “Schatten des Schattens. Sprache in (post)kolonialen Zeiten” beleuchtet die Burg Hülshoff – Center for Literature in Havixbeck (Kreis Coesfeld) das Themenfeld Sprache und Kolonialismus. Was bedeuten Sprechen und Schreiben in einer Welt »nach« dem Kolonialismus? Wie stark sind Sprachen kolonial geprägt, und kann Sprache selbst Teil des großen Prozesses der Dekolonisierung sein? Wie weit reichen koloniale Muster in das Alltagssprechen und auch in Literatur hinein? Es geht darum, historische Spuren in der Gegenwart wiederzufinden – zwischen Wissenschaft und Kunst, zwischen Westfalen und der Welt. http://www.burg-huelshoff.de
Forschung
Mit sechs Veranstaltungen unter dem Titel “(Post)kolonial vor Ort: Regionale Perspektiven auf eine Problemgeschichte der Gegenwart” diskutiert das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte im Zusammenhang mit POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe sowohl übergreifende Themen als auch solche, die sich an den verschiedenen Orten mit regionalspezifischen Fragen beschäftigen. Damit soll die Auseinandersetzung mit “Westfalen-Lippe postkolonial” nicht nur als Geschichte des Kolonialismus aus der Region rekonstruiert, sondern aktuell in kritischen Debatten regional aufgenommen und weiterentwickelt werden. Die Workshop- und Diskussionsveranstaltungen werden ergänzt durch Filmvorführungen. http://www.lwl-regionalgeschichte.de
Im Projekt “Mapping the object” der Universität Münster werden Objekte aus kolonialen Kontexten in westfälisch-lippischen Museen überprüft und um Information zur Provenienz und Herkunftsgeschichte ergänzt. Ausgangslage sind Daten aus den 1980er Jahren zu Objekten aus kolonialen Kontexten in westfälisch-lippischen Museen. In Kooperation mit dem LWL-Museumsamt unterstützt das Projekt zum einen kleinere Museen in Westfalen-Lippe in der Provenienzforschung und Dokumentation ihrer Bestände. Mit Vermittlungsformaten für nicht-fachkundige Personen bietet es zum anderen Angebote, die das wissenschaftliche Themenfeld transparent und verständlich erläutern.
An der Fernuniversität Hagen entsteht mit dem Projekt “(Post)koloniale Bezüge vor Ort – Historische Materialien aus Westfalen-Lippe für die Kultur- und Bildungsarbeit” eine digitale Plattform, die historische Materialien zur Kolonialgeschichte in Westfalen-Lippe sammelt und sie für die Nutzung in der kulturellen Bildungsarbeit bereitstellt. Als Materialquellen dienen die Bestände von Stadtarchiven oder Archiven von Missionseinrichtungen, die gesichtet, transkribiert und digitalisiert werden. Lektüre- und Diskussionsveranstaltungen sowie Informationsforen an den kooperierenden Stadtarchiven geben Interessierten an verschiedenen Orten der Region Einblicke in diese Arbeit.
Alle Informationen zum Programm unter: http://www.lwl-kulturstiftung.de oder bei Instagram @lwlkulturstiftung
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