Mitarbeiterin der Clearingstelle berät bei Tönnies

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Rheda-Wiedenbrück – Zweimal in der Woche ist Tatjana Markov direkt vor Ort: Direkt im Unternehmen Tönnies berät die Sozialarbeiterin der städtischen Clearingstelle für neu zugewanderte Menschen Mitarbeitende des Unternehmens aus Südosteuropa. „Das Angebot ist gut angelaufen“, erklärt Tatjana Markov. „Die Mitarbeitenden aus dem Werk kommen mit vielfältigen Fragestellungen. Vielfach geht es um Themen wie Familienzusammenführung, Scheidung, aber auch um Fragen rund um die Arbeit. Denn die Kommunikation aufgrund der sprachlichen Barrieren ist nicht immer leicht.“ Tatjana Markov selbst lebt seit 2014 in Deutschland und beherrscht mehrere slawische Sprachen.

Tatjana Markov (vorne Mitte) berät direkt vor Ort: Zwei Mal in der Woche bietet sie eine Sprechstunde im Unternehmen Tönnies an. Über die erfolgreiche Kooperation freuen sich George-Cristian Dumitru (Integrationsbeauftragter Rumänien der Firma Tönnies), Dr. Ina Epkenhans-Behr und Larissa Varol von der Stadtverwaltung, Tönnies-Geschäftsführer Sven Geier und Gotse Stoilkov (Integrationsbeauftragter Balkan der Firma Tönnies).

Tatjana Markov (vorne Mitte) berät direkt bei Tönnies. Über die erfolgreiche Kooperation freuen sich George-Cristian Dumitru (Integrationsbeauftragter Rumänien bei Tönnies), Dr. Ina Epkenhans-Behr und Larissa Varol von der Stadtverwaltung, Tönnies-Geschäftsführer Sven Geier sowie Gotse Stoilkov (Integrationsbeauftragter Balkan bei Tönnies). 

Um einen weiteren niederschwelligen Zugang zu Hilfe und Information zu schaffen, besteht seit August dieses Jahres eine Kooperation zwischen der Stadtverwaltung und der Firma Tönnies. Diese ist größter Arbeitgeber der Menschen aus der Zielgruppe in Rheda-Wiedenbrück. Sven Geier, Personalleiter bei Tönnies, sagt dazu: „Die Idee ist im gemeinsamen regelmäßigen Austausch mit der Stadt entstanden. Dieses niederschwellige Angebot ergänzt unsere Integrationsarbeit perfekt.“ Immer mehr Menschen nehmen das Angebot an und lassen sich beraten. Vertrauen spiele dabei eine große Rolle, sagt Tatjana Markov. Sie sei völlig neutral, und wenn es der oder die Ratsuchende möchte, bleibe alles Besprochene auch anonym.

Kostenfreies Angebot

Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Tönnies ist in der Coronazeit gewachsen und konnte zur Freude beider Seiten ausgebaut werden. „Das Angebot ist kostenfrei und aufrichtig“, meint Larissa Varol vom Fachbereich Soziales der Stadt. Für Dr. Ina Epkenhans-Behr, Beigeordnete der Stadtverwaltung, sind Präsenz und schnelle, niederschwellige Hilfe wichtig, damit aus einem Problemchen erst gar kein Problem wird.

„Die wichtigste Aufgabe für uns ist die Zufriedenheit der Mitarbeitenden“, betont Tönnies-Geschäftsführer und Personalleiter Sven Geier. Das Unternehmen sei sehr glücklich darüber, diesen Beratungsservice neben den eigenen Integrationsbeauftragten im Haus als Ansprechpartner für die Menschen aus Südosteuropa anbieten zu können. Diese Zielgruppe mache immerhin fast die Hälfte der Belegschaft aus.

Aufgaben der Clearingstelle

Die Clearingstelle für neu zugewanderte Menschen der Stadt Rheda-Wiedenbrück hat eine klare Aufgabe: die Situation der in Rheda-Wiedenbrück lebenden Arbeitsmigrantinnen und -migranten zu verbessern. Sie ist Teil der Abteilung Integration bei der Stadt Rheda-Wiedenbrück. Gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren steuert sie die notwendigen Prozesse zur Integration von Menschen aus Mittel- und Südosteuropa. In der Clearingstelle werden Menschen, die aus dem Ausland nach Rheda-Wiedenbrück ziehen, in einem Erstgespräch vor der melderechtlichen Anmeldung befragt. Dabei geht es unter anderem um Zuzugsmotivation und Arbeits- und Wohnbedingungen. Anschließend erhalten sie weitergehende Informationen zu kostenfreien Beratungsangeboten.

Im Nachgang werden die Menschen nach Bedarf von zwei Sozialarbeiterinnen beraten. Deren Hauptaufgabe besteht darin, die Menschen in passende Angebote zu lotsen. Seit dem Start der Clearingstelle haben sich die Mitarbeiterinnen ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut. Dieses besteht aus verwaltungsinternen Akteuren, externen Beratungsstellen, Wohnungs- und Arbeitgebern. Da die zu bearbeitenden Fragestellungen rund um die Zielgruppe häufig komplex sind, ist ein funktionierendes Netzwerk notwendig. Damit kann diese gemeinschaftliche Aufgabe gut bearbeitet werden. Von diesem Netzwerk profitiert auch Tatjana Markov, die manchmal schon mit einem Telefonat an der richtigen Stelle dem Ratsuchenden sofort helfen kann.

 

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