Armin Weinbrenner ist in Münster beileibe kein Unbekannter. Der Künstler hat eine wachsende Fangemeinde. Der äußerst produktive und innovative Künstler präsentiert zur Nacht der Galerien und Museen während des “Schauraum” in Münster am kommenden Wochenende seine aktuellen Arbeiten in der Galerie Schemm.
Die Galerie Schemm vertritt seit einiger Zeit schon sehr erfolgreich Arbeiten von Armin Weinbrenner. Die Ausstellung unter dem Titel “Heimspiel” wird am Samstag, den 26. August eröffnet. Der Künstler wird anwesend sein. Am Vorabend gibt es eine Preview von 18 bis 22 Uhr mit einem BBQ. Neugierige und Freunde der Galerie sind herzlich willkommen.
Armin Weinbrenner arbeitet aktuell auf Holzplatten, auf denen reliefartige abstrakte, ja informelle Malerei entsteht. Sie besteht aus einem vielschichtiger Farbauftrag, der mit Messer, Spachtel und Walze pastos aufgetragen wird und anschließend durchzogen von holzschnittähnlicher Schnitzerei. Hin und wieder lassen gegenständliche Fragmente überraschende Realitäten in den meist großformatigen Abstraktionen erahnen.
Seine Arbeiten passen partout in keine einzelne Schublade, zumal sich Armin Weinbrenner dauernd neu zu erfinden scheint. Die Werkgruppen sind so unterschiedlich, dass man kaum auf die Idee käme, diese Arbeiten stammten von ein und demselben Künstler.
Der Münsteraner tut sich parallel in verschiedenen Sujets und Medien um. Farbrelieftafeln, Arbeiten auf Holz, Bilder hinter Acrylglas, Druckgrafiken, Lichtbilder und seit einigen Jahren Bergmotive und Landschaftssujets stehen nebeneinander. Aktuell ist er einmal wieder mit seinen reliefartigen Arbeiten bei seinem Ausgangspunkt angelangt – nur dass diesmal eine größere Virtuosität und ein innovativer Bildraum und eine große Themenvielfalt zu erkennen sind.
Zu Beginn seiner Zeit als Künstler war seine Bildwelt rein abstrakt, unübersehbar vom Informel beeinflusst, in den vergangenen Jahren entdeckt er zusehends ein Faible für Figurative. Spektakulär sind seine Schwarz-Weiß-Arbeiten, mit denen Armin Weinbrenner sein Faible für die Berge und das Bergwandern abgearbeitet hat.
Seine bevorzugte Arbeitsweise ist von seinen Erfahrungen mit Drucktechniken bestimmt, nachdem er sein Diplom an der Fachhochschule für Design in Münster mit einer Mappe von zehn großformatigen Holzschnitten – gedruckt auf Büttenpapier – erfolgreich absolviert hat. Armin Weinbrenner schneidet seither am liebsten in den weichen Grund von Tischlerplatten als würde er einen klassischen Holzschnitt vorbereiten.
Armin Weinbrenner ist fasziniert von Reliefs. Farbe kommt über Walzen ins Spiel. „Eigentlich schmiere ich ja nur so rum“, lacht Weinbrenner. Ein Pinsel ist nicht so sein Ding. Einen zieht er demonstrativ aus einer Dose mit eingetrockneter Farbe hervor. Statt der Borsten sehen wir nur einen zusammengeklebten Farbklumpen. „Den hätte ich wahrscheinlich gründlich auswaschen müssen“, zuckt Weinbrenner mit seinen Achseln.
Statt die bearbeiteten Holzplatten als Druckstöcke zu nutzen und sie auf Papier auszudrucken, werden sie Schritt für Schritt weiter mit Farbe bestrichen. Schicht auf Schicht. Ein Farbauftrag nach dem anderen.
Manche diese Gemälde erinnern einen an ein Stück Mauerwerk, an dem der Zahn der Zeit genagt hat. Immer wieder schnitzt und schneidet, ritzt und graviert der Künstler in den obersten Farbauftrag hinein und legt anschließend mit Walzen und Spachtel wieder neue Farbe auf. So entstehen höchst originelle Tafelbilder und wuchtige Unikate, die mit filigranen Zeichnungen versehen sind.
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