„Das Brotbaumregime“ im Sauerland

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Das Brotbaumregime – Bis zum 1. Oktober sind im Sauerland Ausstellungen zu sehen, die die Fichte als Brotbaum der Region zum Thema machen. In Schmallenberg-Holthausen, in Arnsberg und Brilon.

Vor allem der Borkenkäfer hat die Grenzen der Monokultur gezeigt. Fichtenbestände starben ab und wurden gefällt. Was bedeutet die Entwicklung für Mensch und Natur? Wie kam es dazu? Wie gehen die Menschen damit um? Diesen Fragen widmet sich das ambitionierte Kunstprojekt – Foto Theresa Kampmeier, VG Bild-Kunst, Bonn, 2022

Vor allem der Borkenkäfer hat die Grenzen der Monokultur gezeigt. Fichtenbestände starben ab und wurden gefällt. Was bedeutet die Entwicklung für Mensch und Natur? Wie kam es dazu? Wie gehen die Menschen damit um? Diesen Fragen widmet sich das ambitionierte Kunstprojekt – Foto Theresa Kampmeier, VG Bild-Kunst, Bonn, 2022

„Das Brotbaumregime“ hat Klünstlerin Theresa Kampmeier ihr Projekt zur Sauerländer Waldkultur genannt und in der Region Unterstützung gefunden. Ausstellungen zeigen bis Ende September die regionale Bedeutung der Fichte und die dramatischen Veränderungen der Gegenwart.

Die gebürtige Arnsbergerin und das Projektteam aus den Kulturbüros in Arnsberg, Brilon und Schmallenberg haben sich im Vorfeld viel vorgenommen. Erlebbar machen, wie in zwei Jahrhunderten die Fichte, wie kein anderer Baum, Landschaft, Wirtschaft, Kultur und das Leben in der Region besonders mitgeprägt haben. Eine vielfältige Aufgabenstellung. Historisches Material zusammen tragen. Text- und Bildbeiträge aus der Bevölkerung sammeln. Interviews mit Kennerinnen und Kennern des Sauerländer Waldes führen.

Eine Monokultur verschwindet

„Die Auseinandersetzung mit der Veränderung unserer Wälder ist zwar nicht nur im Sauerland wichtig, sie ist hier aber besonders akut“, so das Projektteam. Seit 2018 sind weite Teile der niedriger gelegenen Fichtenflächen im nördlichen Sauerland abgeholzt worden. Innerhalb weniger Jahre werde laut Forstbehörden und Waldbauernverband auch der Rest der Monokultur verschwinden. „Fichten bleiben uns zwar in Mischkulturen erhalten, aber: das Brot wächst nicht mehr an Bäumen.“ Was das mit den Menschen macht, davon Zeugen aktuelle Beiträge. Unter anderem sind über 250 Bilder und Texte zusammengekommen, mit denen Sauerländerinnen und Sauerländern das teilen, was sie am Wald bewegt.

Professionelle Kunst ist beim Projekt ebenfalls umfangreich vertreten. „Künstlerinnen und Künstler werden im Sauerland neue Werke entwickeln, wie etwa Yala Juchmann und Daniel Almagor, die selbst aus der Region kommen“, so die Info des Projektteams. Hinzu kommen weitere Gegenwarts-Kunstwerke, unter anderem von Maria Thereza Alves, Orawan Arunrak, Ann Böttcher, Andreas Greiner, Antje Majewski, Studio Formafantasma und Gero Troike. Historische Werke aus der Region tragen künstlerisch und als Dokumente ihrer Zeit zu den Ausstellungen bei. Das Projektteam: „Zu sehen sein werden unter anderem Gemälde von Hermann Springborn, Rudolf Kaschke und Walter Ophey sowie Holz- und Scherenschnitte des Bestwiger Grafikers Hubert Tönne.“

Ausstellungsorte

Südwestfälische Galerie: Schieferbergbau- und Heimatmuseum, Kirchstraße 7, Schmallenberg-Holthausen

Sauerland-Museum: Alter Markt 24-30, Arnsberg

Museum Haus Hövener: Am Markt 14, Brilon

Alle Ausstellungsteile sind bis zum 1. Oktober 2023 entsprechend der Öffnungszeiten der Museen geöffnet. Die St. Rochus Kapelle kann durchgehend besucht werden. Mehr Informationen über das Projekt: www.brotbaumregime.info, @brotbaumregime auf Instagram und Facebook.

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