Filmemacher Detlef Stoffel auf der Wewelsburg

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Filmemacher Detlef Stoffel kommt auf die Wewelsburg. Das Kreismuseum Wewelsburg zeigt am Donnerstag, 15. Juni, um 19 Uhr den Film „Rosa Winkel”. Im Anschluss an die Vorführung steht der Macher des Films, Detlef Stoffel aus Bielefeld, für Fragen und eine offene Diskussion zur Verfügung. Der Kinofilm aus dem Jahr 1976 befasst sich mit der Schwulenunterdrückung vom Faschismus bis heute und was Schwule dagegen tun.

Detlef Stoffel

Filmemacher Detlef Stoffel diskutiert im Kreismuseum Wewelsburg seinen Film Rosa Winkel aus heutiger Perspektive. – Foto Kreismuseum Wewelsburg/Detlef Stoffel

In den Konzentrationslagern der Hitler-Faschisten gab es eine Häftlingsgruppe, die bis heute oft vergessen wird: die Homosexuellen. Gekennzeichnet waren sie durch ein rosa Dreieck, das an die Kleidung genäht war. Die Männer mit diesem „Rosa Winkel” wurden nicht nur von den Faschisten, sondern oft auch von ihren Mitgefangenen unterdrückt.

Das Kreismuseum Wewelsburg zeigt am Donnerstag, 15. Juni, um 19 Uhr den Film „Rosa Winkel? Das ist doch schon lange vorbei…“. Dieser befasst sich aus der Sicht der Betroffenen mit der Verfolgung von Homosexuellen während der nationalsozialistischen Diktatur und mit ihrer fortgesetzten Diskriminierung in den Jahrzehnten danach. Zitate und Fotos dokumentieren am Anfang den brutalen Terror gegen Schwule in den Konzentrationslagern. Der Film ist auch ein Dokument der frühen Schwulenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland der 1970er Jahre.

Im Anschluss an die Vorführung steht der Macher des Films, Detlef Stoffel aus Bielefeld, für Fragen und eine offene Diskussion zur Verfügung. Nach dem Krieg änderten die Herrschenden und die Bevölkerung in der BRD ihr Verhalten gegenüber Schwulen kaum. Der von den Nazis verschärfte § 175 wurde nicht verändert, KZ-überlebende Schwule erhielten bis heute keine Wiedergutmachung. Auch nach zwei „Liberalisierungen” des § 175 in den letzten Jahren gehören Diskriminierung und Existenzvernichtung noch immer zum täglichen Leben von Homosexuellen.

Die Filmvorführung findet im Filmraum der Wewelsburg statt. Der Zugang erfolgt durch die Erinnerungs- und Gedenkstätte.  Es lohnt sich etwas früher zu kommen. Im Vorfeld sind die Besuchenden herzlich eingeladen, auch die derzeitige Sonderausstellung „Haftgrund: § 175 – vergessene Schicksale des KZ Niederhagen“ zu besuchen, welche an diesem Tag bis 18.45 Uhr geöffnet ist. Der Eintritt in die Ausstellung sowie die Teilnahme an der Filmvorführung sind frei.

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