Neue Lichtkunst in Unna

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Neue Lichtkunst in Unna gibt es noch bis zum 30. April im Lichtkunst-Museum in Unna zu erleben. In der Wechselausstellung “Hypersculptures” lassen sich in dem stillgelegten Gebäude der Lindenbrauerei Lichtobjekte mit allen Sinnen erfahren. Auch sind Auszüge der Dauerausstellung zugänglich.

Lichtkunst

Die einzigartigen Lichtobjekte können sogar ganz sinnlich am eigenen Körper erfahren werden. Oben die die Installation von Christine Sciulli “Ferment”, unten der Dioden-Vorhang der Gruppe Squidsoup. Fotos Marion  Heier

 

In einer Führung lassen sich die Objekte in der Symbiose von historischer Industriearchitektur und zeitgenössischer Kunst am besten erkunden. Es ist aber auch eine zweistündige Fotoführung möglich, in der die einzigartigen Installationen und charismatischen Industrieräume festgehalten werden können. Am 7. Mai wird eine offene Begehung angeboten.

Neben der außergewöhnlichen Größe der Kunstwerke bezieht sich in “Hypersculptures” das „hyper“ auch auf die neuesten, innovativen Multimedia-Technologien, derer sich die ausstellenden Künstler:innen für ihre Lichtskulpturen bedienen. Christine Sciulli (US), Squidsoup (UK), Julius Stahl (DE), Philip Vermeulen (NL) und Giny Vos (NL) erschaffen darin immersive, teils begehbare Installationen der Superlative. Jedes Werk erfüllt seinen eigenen Raum und bietet nachhaltig beeindruckende Erfahrungen.

Christine Sciulli etwa nutzt die Lichtprojektion als primäres künstlerisches Medium. Für die Installation “Ferment” entwirft sie eine textile Skulptur, die von Dunkelheit umgeben ist. Es ist beeindruckend, wie sich mit Hilfe von nur einer Lichtquelle auf den mit Tüll ausstaffierten Wänden immer wieder neue Lichtbilder erschaffen. Auch auf dem eigenen Körper.

Die internationale Gruppe Squidsoup verbindet physische und dynamische Räume mit neuartigen und intuitiven Arten der Interaktion. Die farbintensive Installation “Submergence” ist ein großes, immersives, begehbares Erlebnis. Darin sind es über tausende von Lichtdioden, die über einen vorprogrammierten Loop Lichtsequenzen schaffen. Die Besucher können sich in dem dreidimensionalen Vorhang bewegen.

Der DEW Kunstpreisträger Julius Stahl setzt sich in seinem Werk “Lichtquadrat – Resonanzobjekt 2020” mit den Verhältnissen akustischer und visueller Räumlichkeit auseinander.

Philip Vermeulens Arbeit “10 Meters of Sound” ist eine audio-visuelle kinetische Komposition. Vier elastische Bänder, zehn Meter lang, drehen sich und beginnen sich zu wellen, wodurch Moiré-Muster entstehen. Auch dies ist ein einmaliges sinnliches – weil akustisches und visuelles – Erlebnis.

Auf dem Museumsvorplatz realisiert Giny Vos ihre dauerhafte Installation “Light Phenomena”. Vos gehört zu den bedeutendsten Medienkünstler:innen und installiert einen großen gläsernen Kubus, der in seinem Inneren aus insgesamt 57.600 LEDS besteht. Dabei zeigt Vos Prozesse, die unter dem Einfluss von Licht ablaufen.

In der Ausstellung “Skyspace” wird James Turrells farbenprächtiges Lichterlebnis Lichtobjekt bei Sonnenuntergang lebendig. Natürliches und künstliches Licht begegnen sich hier in der Dämmerung und lassen den Himmel zu einer Farbfläche mutieren, die den Raum gegen den Himmel abzuschließen scheint und doch der Himmel selbst ist. Das Kunstwerk mit dem Titel “Third Breath” verbindet zwei Wahrnehmungsräume, Skyspace und Camera Obscura, und ermöglicht den Gästen eine völlig neue Seherfahrung.

Karten können online gebucht werden. Es werden mehrere Zeitfenster angeboten.

http://www.lichtkunst-unna.de

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