LWL-Klinik hilft schnell bei Depressionen

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Dortmund – Die LWL-Klinik in Dortmund bietet im Rahmen eines Forschungsprojekts eine achtwöchige ambulante Therapie bei Depressionen an. Die Depression ist eine Erkrankung, die mit einem hohen Leidensdruck für Betroffene und Angehörige verbunden ist. Aber es gibt vielfältige Möglichkeiten, eine Depression zu behandeln, wie es die LWL-Klinik in Dortmund möglich macht. Die Therapieplätze im sogenannten Bereich “Mind-Body-Move” können sofort vergeben werden.

LWL-Klinik

Monica Fotescu-Uta ist Tänzerin und Sophrologin und Uwe Hillebrandt Körperpsychotherapeut leiten die Therapien im Bereich Bewegung/Körperpsychotherapie an. Foto LWL Thimm

Die Psychotherapieverfahren, die bei der ambulanten Therapie in der LWL-Klinik angeboten werden, kommen entweder aus dem Bereich Bewegung/Körper-Psychotherapie oder aus dem Bereich Achtsamkeit. Die Gruppensitzungen finden einmal wöchentlich in der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) statt. Da es sich um ein Forschungsprojekt handelt, ist die Teilnahme völlig kostenlos und wird auch nicht mit den Krankenkassen abgerechnet. Ob die Teilnehmer bewegungstherapeutisch oder verhaltenstherapeutisch behandelt werden, wird per Los entschieden. Von der Studie ausgeschlossen sind Menschen, die aktuell in psychotherapeutischer Behandlung sind. Auch sollten die Teilnehmer nicht älter als 65 Jahre sein.

Das Forschungsprojekt ist vor dreieinhalb Jahren unter der Leitung von Dr. Bianca Ueberberg als Langzeitstudie angelegt worden. Im Rahmen dieser Studie konnte bereits viele Menschen behandelt werden. „Viele waren sehr glücklich, schnell einen Therapieplatz bekommen zu haben, auf den man sonst auch schon mal ein Dreivierteljahr warten kann“, so Dr. Ueberberg. Auch konnte durch die Teilnahme am Projekt die Wartezeit auf einen Therapieplatz gut überbrückt werden, da die Teilnehmer weiterhin auf den Wartelisten niedergelassener Therapeuten verblieben.

Bewegungstherapeutische Ansätze

Für die Behandlung von Depressionen, der zweithäufigsten psychischen Störung, werden im Klinikalltag klassische Therapien wie die Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie eingesetzt. Zudem werden alternative Gruppenbehandlungen angeboten. In der LWL-Klinik Dortmund gehören dazu unter anderem bewegungstherapeutische Ansätze, die auf jahrelangen Erfahrungen basieren, für die jedoch bisher klassische Wirksamkeitsnachweise im Rahmen von Forschungsprojekten fehlen. Es wurde allerdings bereits in unterschiedlichen Studien gezeigt, dass körperliche Betätigung zu einer Aufhellung der Stimmung und damit zu einer Verbesserung der depressiven Symptomatik führt. Auch für die Tanztherapie konnte eine Wirksamkeit in Form einer Verringerung der Depressionssymptomatik sowie einer allgemeinen Verbesserung der Lebensqualität in Studien gezeigt werden. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden die bewegungstherapeutischen Angebote in Form der Choreo-Sophrologie und Körperpsychotherapie angeboten. Insgesamt jedoch herrscht Mangel an randomisierten Studien mit prospektivem Design der komplementären Angebote.

Details zu den drei therapeutischen Ansätzen

Näheres zur Choreo-Sophrologie: Die ChoreoSophrologie verbindet Elemente der Tanztherapie mit der Sophrologie (Entspannungstechniken) und wird überwiegend im französischsprachigen Raum als therapeutisches Verfahren bei somatischen Erkrankungen eingesetzt wird. Sie verbindet – auch bei der Therapie in der LWL-Klinik Dortmund – auf einzigartige Weise Atmung und Bewegung mit Visualisierung und Musik und enthält Elemente aus Tanz, Bewegung, Achtsamkeit und Meditation. Die Choreo-Sophrologie ist eine bewegungsorientierte Adaption der dynamischen Entspannung und zielt auf eine Vertiefung der Körperwahrnehmung im Bewusstsein ab. Der Fokus liegt auf Bewegung, um die Emotionen der Person auf nonverbale Weise zu erforschen.

Näheres zu Körperpsychotherapie: Sie ist ein ganzheitliches und integratives Konzept, das Elemente von Psychodrama sowie Musik- und Klangtherapie verbindet. Sie basiert darauf, dass Körper, Seele und Geist untrennbar miteinander verbunden sind und in einer wechselseitigen Wirkung stehen. Der Fokus liegt auf dem nonverbalen Ausdruck, der Gestik, Mimik und Körpersprache. Ziele sind der achtsame Selbstumgang und die Verbesserung der Selbstregulation, das Bewusstwerden, Anerkennen und Integrieren unterdrückter sowie entfremdeter Selbstanteile und die Überwindung von Blockaden sowie die Verbesserung der psychophysischen Spannungsregulation und das Lösen von destruktiven Mustern.

Näheres zur Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie: Innerhalb der letzten Jahre hielten achtsamkeitsbasierte Verfahren Einzug in den psychotherapeutischen Alltag. Unter Achtsamkeit versteht man das bewusste, nicht wertende Lenken der Aufmerksamkeit auf das „Hier-und-jetzt“. Diesem Prinzip liegt die Auffassung zugrunde, dass der Mensch in seinen Verarbeitungs- und Reaktionsmustern häufig unflexibel ist. Durch achtsamkeitsbasierte Methoden soll dem entgegengewirkt werden. Ein gut evaluiertes und etabliertes Programm ist die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (engl. Mindfulness-Based Cognitive Therapy, MBCT), die sich auch als erfolgreich hinsichtlich der Symptomreduktion bei akuten depressiven Episoden erwies.

Kontakt: depressionstherapie@lwl.org oder Psychologe Niklas Lübbeling,  Tel 0231 4503- 2685.

http://www.lwl.org

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