10. Celloherbst am Hellweg

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Hellweg – Der Celloherbst am Hellweg besticht auch 2022 durch die Vielfalt seines Programmangebots. Wer nur klassische Konzerte erwartet, liegt hier falsch. Das Cello wird noch bis zum 17. Dezember in seiner ganzen Vielfalt präsentiert: mit Tango, Pop und Rock, Jazz, mit Kammermusik oder mit Kammerorchester von Bach über Beethoven und Brahms bis hin zur zeitgenössischen Musik, solistisch und kammermusikalisch.

Die 12 Hellweger Cellisten stellen beim 10. Celloherbst am Hellweg die Vielfalt ihres Instrumentes vor. Foto - Volker Beushausen

Die 12 Hellweger Cellisten stellen beim 10. Celloherbst am Hellweg die Vielfalt ihres Instrumentes vor. Foto – Celloherbst/Volker Beushausen

Gleich ein ganzes Dutzend an Celli sind nicht nur ein optisch seltener Anblick, auch akustisch bietet das Ensemble der 12 Hellweger Cellisten beim “Best of” am Samstag, 8. Oktober, um 18 Uhr in der St.-Viktor-Kirche in Schwerte eine besonderes Bonbon. Die 12 Hellweger Cellisten unter der Leitung von Felicitas Stephan sind seit 2004 ein multikulturelles Ensemble, dessen Mitglieder aus acht Ländern kommen, aber zwei Dinge gemeinsam haben: sie leben entlang des Hellwegs in Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund, Witten, Unna und Werl und sie spielen das Cello virtuos in allen Lagen.

Für die Konzertreihe haben sie ein Programm zusammengestellt, das die Besonderheiten des Cellos hervorholt. Zusätzlich zu den klassischen Spieltechniken beherrscht das Ensemble auch das Schubbern, Schaben und Bogenrutschen, das Kratzen, Klopfen, Rufen und Flageolett-Pfeifen. Vor allem aber können die Celli mit einer ganz und gar menschlichen Stimme singen. Selbst die schlichtesten Melodien tragen hier ganz große Abendrobe, gewissermaßen akustische Haute Couture, so Stephan.

Die musikalische Klangreise beginnt mit der Eurovisionsmelodie des französischen Meisters Marc-Antoine Charpentier. Den zauberhaften Charme französischer Lebensart vermittelt das Arrangement für 12 Celli des weltbekannten Chansons „Sous le ciel de Paris“ und „Milord“ von Édith Piaf. Als Kontrast dazu folgt ein Winterabend im Jahr 1876 in Norwegen mit Edvard Grieg und seiner „Peer Gynt Suite“: traumhaft schöne, nordische Klänge erfüllen dann den Raum. Astor Piazzolla, der Tangokönig mit italienischen Wurzeln, schuf mit seinem Fuga y Misterio eines seiner lebendigsten Werke und machte den Tango im neuen Gewand unsterblich. t. Schließlich wird das Stück „Asturias“ von Isaac Albeniz die Zuhörer rasante Pizzicati erleben lassen. Zurück nach Frankreich, wo das Hauptwerk dieser musikalischen Reise, der Bolero von Maurice Ravel, entstand: In dieser besonderen Besetzung für 12 Celli ein einzigartiges Klangerlebnis. Ravel hatte sich von einer Melodie, die er in Spanien gehört hatte, inspirieren lassen und sie zu einem zweiteiligen Thema ausgearbeitet, das sich in 18 Variationen langsam steigert. Dieses raffinierte Crescendo, das nach einem abrupten Tonartenwechsel in einem noch überraschenderen Schluss endet, gehört daher bei aller scheinbaren Monotonie zum Kunstfertigsten, was die Orchestermusik des Impressionismus hervorgebracht hat.Das und noch mehr ist zu hören.

Im weiteren Programm des Celloherbstes stehen folgende Veranstaltungen:

11., 12. und 13.Oktober: Kinderkonzerte unter dem Titel “Der Geigenbauer von Cremona” am 11.Oktober ab 15 Uhr in der Jugendkunstschule in Unna, am 12. Oktober um 15 Uhr in der Kulturkirche in Warmen und am 13. Oktober um 15 Uhr im Museum der Stadt Lünen. Eintritt ist frei.

13. Oktober: Musikalische Reise durch Europa  – Von Russland nach Spanien”, mit Camilla Patria am cello und Elena Ballario am Klavier, ab 18 Uhr, im Emil Schumacher-Museum in Hagen. Auch hier ist der Eintritt frei.

15. Oktober: “Best of” mit den 12 Hellweger Cellisten, Klangreise in der Kirche St. Martin um 19 Uhr in Unna, Karten unter Tel. 02303-103777

16. Oktober: “Best of” mit den 12 Hellweger Cellisten um 18 Uhr in der Stadthalle Ahlen, Karten unter Tel. 02382-2000.

http://www.celloherbst.de

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