“Experiment Heimat” in der Henrichshütte

“Experiment Heimat” in Hattingen: Die Ergebnisse aus dem Literatur- und Fotografieprojekt “Experiment Heimat” sind in einer Wanderausstellung zu sehen, die jetzt nach Hattingen kommt. Am Freitag, 26. August um 19 Uhr, eröffnet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Industriemuseum Henrichshütte die Schau mit Fotoserien und Auszügen der literarischen Texte. Die Ausstellung wird bis zum 9. Oktober 2022 gezeigt.

Motiv aus der Serie "Memento Ruhri", aufgenommen an einer Hattinger Gaststätte - Foto Nikita Teryoshin

Motiv aus der Serie “Memento Ruhri”, aufgenommen an einer Hattinger Gaststätte – Foto Nikita Teryoshin

 

Ist Heimat eine Emotion oder ein Ort? Realität oder Ideal? Ist sie dort, wo wir aufgewachsen sind – oder da, wo wir jetzt leben? Kann man sie sich selbst schaffen? Mit diesen Fragen haben sich im letzten Jahr renommierte Fotoschaffende, Autorinnen und Autoren im Auftrag des Westfälischen Literaturbüros in Unna beschäftigt. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler reisten an neun Orte in Westfalen, darunter auch Hattingen und Waltrop. Hier waren die Autorin Nora Gomringer und der Fotograf Nikita Teryoshin unterwegs. Sie haben sich die beiden Städte intensiv angeschaut und mit vielen Menschen gesprochen. Herausgekommen ist das Foto-Text-Projekt “Memento Ruhri”. Die Künstlerinnen präsentieren sehr ungewöhnliche Bilder, auf denen viele Masken zu sehen sind, die Gomringer mitgebracht hatte.

Bei der Ausstellungseröffnung erwartet die Gäste ein Gespräch mit Heiner Remmert, Leiter des Westfälischen Literaturbüros, zu den Hintergründen von “Experiment Heimat”. Im Anschluss können sich die Gäste die Ausstellung anschauen und den Sommerabend bei einem Getränk und Musik ausklingen lassen. Der Eintritt ist frei.

Nora Gomringer wurde 1980 in Neunkirchen/Saar geboren, sie lebt heute in Bamberg. Seit 2010 ist sie Direktorin des Internationalen Künstlerhauses “Villa Concordia”, einer Einrichtung des bayrischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Zahlreiche Aufträge, Stipendien und Lehraufträge haben sie rund um den Globus geführt. Als freie Schriftstellerin veröffentlichte sie seit 2000 neun Lyrikbände und zwei Essaybände. Für ihr Werk wurde ihr 2015 der Ingeborg-Bachmann-Preis zugesprochen. Sie erhielt 2011 zudem den Jacob-Grimm-Preis für Deutsche Sprache und in diesem Jahr den Else Lasker-Schülerlyrikpreis.

Nikita Teryoshin wurde 1986 in St. Petersburg geboren, er lebt in Berlin und arbeitet als freier Fotojournalist. Die Abschlussarbeit seines Fotografie-Studiums an der FH Dortmund “Hornloses Erbe”, in denen er sich kritisch mit der Milchindustrie auseinandersetzte, wurde auf dem Cover namhafter Magazine und Zeitungen veröffentlicht. In seinem Langzeitprojekt “Nothing Personal – the Backoffice of War” bereiste er zwischen 2016 und 2020 zwölf Länder auf fünf Kontinenten, um Einblicke in den globalen Waffenhandel zu bekommen. 2020 gewann ein Bild dieser Serie im Rahmen des “World Press Photo Award” den ersten Platz in der Kategorie “Zeitgenössische Themen”.

Projektvorstellung am 18. September

Am Sonntag, 18. September 2022,  sind die Autorin Nora Gomringer und der Fotograf Nikita Teryoshin in Hattingen zu Gast und präsentieren um 16 Uhr ihre gemeinsame Arbeit “Memento Ruhri” in der Henrichshütte. Das Projekt “Experiment Heimat”, so die LWL-Mitteilung wird gefördert vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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