Warstein – Reichtum auf Magerwiesen

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Dass man es mit Hopfen und Malz zu was bringen kann, dieser Beweis ist in Warstein schon lange erbracht. Dass mit sauerländischen Magerwiesen ein noch wichtigerer Reichtum machbar ist, das ist aktuell bei den Warsteinern in der Mache. Ziel ist die Förderung des Artenreichtums. Dafür eigenen sich sogenannte Magerwiesen besonders.

Bienen lieben artenreiche Magerwiesen, denn ihre blühenden Pflanzen dienen ihnen und vielen weiteren Insekten als Nahrungsquelle - Foto Gaby Raulf

Bienen lieben artenreiche Magerwiesen, denn ihre blühenden Pflanzen dienen ihnen und vielen weiteren Insekten als Nahrungsquelle – Foto Gaby Raulf

Für die Stadt Warstein ist der Artenschutz eines der wichtigsten aktuellen Themen, deshalb hat sie sich zum Ziel gesetzt, standortgerechte Flächen mit hoher biologischer Vielfalt zu schaffen. Mit sogenannten Magerwiesen soll das erreicht werden. Dazu Ingo Schaup, Leiter des Betriebshofes: „Magerwiesen gehören zu den artenreichsten Wiesen überhaupt. Diese nährstoffarmen Wiesen bringen scheinbar keinen wirtschaftlichen Nutzen und werden deshalb immer seltener. Doch sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.“

Im Stadtgebiet hat Schaups Team mehrere Standorte ausgemacht und bereits neu eingesät. „Durch extensive Pflege wollen wir gewährleisten, dass sich hier ein artenreicher Pflanzenbestand etabliert. Den Boden besiedeln Käfer, Würmer und andere Kleintiere, was wiederum Vögel anlockt“, erläutert Schaup. Extensive Pflege bedeutet in diesem Fall, dass Schnittmaßnahmen erst nach der Samenreife ab Mitte Juni oder im Juli stattfinden, ein zweiter Schnitt schließt sich ab September je nach Standortentwicklung an. Das Mähgut soll dabei nicht auf den Flächen verbleiben, sondern zu Heu verarbeitet werden. Voraussetzung für das Entstehen von Magerwiesen ist, dass die Wiesen nach und nach nährstoffarm werden, denn das bremst nährstoffzehrende dominante Pflanzen aus und es können sich konkurrenzschwächere und meist reich blühende Arten entwickeln. Schaup: „Es braucht zwar etwas Geduld, bis eine blühende Wildwiese entsteht. Die Pflege ist jedoch wesentlich einfacher, und man muss auch nicht jedes Jahr neu einsäen, weil die Natur fast alles Weitere übernimmt. Damit wird gesichert, dass die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere in unserem Kultur- und Landschaftsbereich erhalten bleibt.“

Die Entwicklung von Magerwiesen braucht Geduld – doch man wird am Ende durch eine artenreiche, wunderschön blühende Wiese belohnt, sagt Betriebshofleiter Ingo Schaup, hier an der neu eingesäten Fläche in Warstein - Foto Gaby Raulf

Die Entwicklung von Magerwiesen braucht Geduld – doch man wird am Ende durch eine artenreiche, wunderschön blühende Wiese belohnt, sagt Warsteins Betriebshofleiter Ingo Schaup, hier an einer der neu eingesäten Flächen. Eine ausführliche Mitteilung gibt es als PDF im Online-Angebot der Stadt. – Foto Gaby Raulf

 

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