Phyllida Barlow zeigt “Street” im Landesmuseum

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Kunst von Phyllida Barlow ist im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zu sehen. Die Ausstellung trägt den Titel “Street”.

Phyllida Barlow zeigt "Street" im Landesmuseum

Installationsansicht: Phyllida Barlow, STREET untitled: shelfstructure, 2010. © Phyllida Barlow – Foto LWL/Hanna Neander

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster hat am Freitag (8.7.) die Ausstellung “Phyllida Barlow. STREET” eröffnet. Die Ausstellung läuft noch bis zum 12. März 2023. In seinem historischen Lichthof zeigt das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die raumgreifende Skulptur “STREET untitled: shelfstructure”, 2010, zusammen mit 40 Zeichnungen der britischen Künstlerin. Die 1944 in Newcastle upon Tyne geborene Künstlerin ist eine der bedeutendsten Bildhauerinnen der Gegenwart.

Phyllida Barlow zeigt "Street" im Landesmuseum

Phyllida Barlow, untitled: seasidebar ; icecreambar; 2018. © Phyllida Barlow, Courtesy the artist and Hauser & Wirth – Foto Alex Delfanne

Anlass für die Ausstellung ist die Schenkung der Skulptur “STREET untitled: shelfstructure” von Barlow aus Privatbesitz. Die 15-teilige Skulptur besteht aus bemaltem Holz und Zement. “Das Werk ist eine große Bereicherung für unsere Sammlung, denn es greift nicht nur Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens auf, sondern schafft auch einen Ort der Erinnerung bei uns im Lichthof”, so Dr. Tanja Pirsig-Marshall, stellvertretende Direktorin des LWL-Museums.

Phyllida Barlow zeigt "Street" im Landesmuseum

Phyllida Barlow, untitled: stackstructure 2016. © Phyllida Barlow, Courtesy the artist and Hauser & Wirth – Foto Alex Delfanne

Barlow habe ein großes künstlerisches Interesse an der Kontrolle und Ordnung urbaner Räume. Häufig arbeite sie mit Sperrmüll, Planen, Absperrgittern, Zäunen, Fahnen oder Schildern, sagte Pirsig-Marshall. Diese Objekte strukturierten Mobilität im Stadtraum und kennzeichneten gleichzeitig Verbote, die Menschen in bestimmte Richtungen leiten. Das Werk “STREET untitled: shelfstructure” entfaltet im Lichthof aufgrund seiner Größe eine Wirkung, die an Straßenbarrikaden oder verlassene Häuser denken lasse. Der leere, an Regalfächer erinnernde skulpturale Aufbau verweise zudem auf die Vorstellung eines Archivs: So lassen sich die Hohlräume der Fächer gedanklich befüllen.

Phyllida Barlow zeigt "Street" im Landesmuseum

Phyllida Barlow, untitled: barrier 2007. © Phyllida Barlow, Courtesy the artist and Hauser & Wirth – Foto Alex Delfanne

Im Lichthof des Kunstmuseums korrespondiert die Skulptur mit Rachel Whitereads Werk “Untitled (Books)”,1997. Whitereads in Gips gegossene Bücherwand zeigt Negativabdrücke der Buchschnitte, Leerräume zwischen ihnen, der Wand und dem jeweils darüber liegenden Regal. “Im historischen Lichthof treten somit zwei Werke in Dialog, die neben grundsätzlichen Fragen zum Archiv, die menschliche Präsenz thematisieren und Leerstellen reflektieren”, so Dr. Marianne Wagner, Kuratorin für Gegenwartskunst am LWL-Museum für Kunst und Kultur.

Neben der zentral platzieren Skulptur sind im Umgang des Lichthofs außerdem 40 Zeichnungen der Künstlerin zu sehen. Die Leihgaben verdeutlichen die jahrzehntelange, intensive Auseinandersetzung Barlows mit Fläche, Farbe und Raum.

Die Ausstellung wird durch ein Kunstvermittlungsprogramm begleitet. Die Besucher:innen haben die Möglichkeit, Kunstgespräche, Kuratorinnengespräche, Touren und Workshops zu besuchen. Am 11. Oktober ist die Künstlerin persönlich vor Ort und spricht an der Kunstakademie auf dem Leonardo-Campus. Im Rahmen der “Münster Lectures” kooperiert das LWL-Museum für Kunst und Kultur hierfür mit der Kunstakademie Münster.

Das gesamte Programm gibt es online auf der Website des LWL-Museums.

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