Achtsprachig: Wolkenlyrik auf Wolkenbank

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Beim Rasten Gedichte hören, das geht auf der “Wolkenbank” in Finnentrop-Faulebutter. Direkt am Qualitätswanderweg Sauerland-Höhenflug erwartet Wanderinnen und Wanderer ein hörbares Kunstwerk. Ein Kästchen unter einem Solarpanel am Wegweiserpfahl trägt denen, die des Weges kommen Wolkenlyrik vor. Ein multilinguales Erlebnis in acht verschiedenen Sprachen. Lauschen lässt sich auf einer besonderen Bank, gleich unterm akustischen Gerät. Kreiert hat die Klangskulptur die Kölner Künstler Katerina Kuznetcowa und Alexander Edisherov. Bis zum 4. September ist das lyrische Hörerlebnis im Sauerland möglich.

Die „Wolkenbank“ am Sauerland-Höhenflug ist eine Klangskulptur der Künstler Katerina Kuznetcowa (Dritte von links, auf dem Waldsofa) und Alexander Edisherov (Zweiter von links). Anlässlich des Spirituellen Sommers 2022 wurde die Installation als Gemeinschaftsprojekt der Partnerinstitutionen Netzwerk „Wege zum Leben. In Südwestfalen“, Gemeinde Finnentrop, Naturpark Sauerland Rothaargebirge, Sauerland-Tourismus und Gasthof Rademacher aufgestellt - Foto Sauerland-Tourismus e.V. / Anna Galon

Die „Wolkenbank“ am Sauerland-Höhenflug ist eine Klangskulptur der Künstler Katerina Kuznetcowa (Dritte von links, auf dem Waldsofa) und Alexander Edisherov (Zweiter von links). Anlass fürs hörbare Kunstwerk am Wanderweg war 11. Spirituelle Sommers 2022 in Südwestfalen und sein Thema “Himmel und Erde” – Foto Sauerland-Tourismus e.V. / Anna Galon

Das Motto des 11. Spirituellen Sommers in Südwestfalen – „Himmel und Erde“ – hat zum lyrisch-akustischen Wanderrasterlebnis inspiriert. Alexander Edisherov bei der Vernissage und Eröffnung der „Wolkenbank“: „Wolken sind eine Masse, die unsere Fantasie spiegelt, eine Projektionsfläche für unsere Wünsche.“ Das Künstler-Duo hat Gedichte über Wolken in den Sprachen Deutsch, Englisch, Türkisch, Chinesisch, Ukrainisch, Russisch, Spanisch und Italienisch ausgewählt, von Profisprecherinnen und -sprechern in deren Muttersprache einlesen lassen und zu einer Klangskulptur zusammengefügt. Diese tönen im Original aus dem solarbetriebenen Lautsprecher. Eine Übersetzung gibt es für die Lauschenden nicht. „Denn der Klang der Gedichte ist selbst eine schöne Melodie“, sagen die Künstlerin und der Künstler. Zu hören sind unter anderem Werke von Rainer Maria Rilke, Ernst Scherenberg, Christina Rossetti, Antonino Anile und Alexander Puschkin.

Der Klangskulptur-Standort ist bewusst gewählt, ein Platz mit „ganz besonderer Energetik”. Unerwähnt bleibt dabei nicht: „Das Waldsofa hat noch eine Luxusfunktion: Es wippt.” Die Klanginstallation am Sauerland-Höhenflug sehen Edisherov und Kuznetcowa als eine Einladung zum Gespräch, gern auch kontrovers. „Spannend ist für uns, wenn Vorbeigehende auf die Klangskulptur treffen, ohne zu wissen, dass es sich um ein Kunstwerk handelt.“ Die Reaktionen könnten Begeisterung sein aber auch Unverständnis, beides rege zur Kommunikation an.

Mit dem Ende des spirituellen Sommers wird im September auch das Gastspiel der „Wolkenbank” in Faulebutter enden. An anderer Stelle entlang des Höhenfluges soll das Kunstwerk in Zukunft aber wieder zu hören sein. Für 2023 und 2024 werden noch Standorte gesucht und gefunden werden, so die Information des Sauerland-Tourismus e.V.

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