Ehrenamt wird von NRW-Stiftung gefördert

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Ehrenamt in Südwestfalen: NRW-Stiftung fördert Kooperationsprojekt von Sauerländischem Gebirgsverein und Westfälischem Heimatbund.

Ehrenamt wird von NRW-Stiftung gefördert

Setzen sich gemeinsam für die Stärkung und Entwicklung des Ehrenamts ein (v.l.n.r.): Thomas Gemke (SGV Präsident), Eckhard Uhlenberg (Präsident der NRW-Stiftung), Dr. Silke Eilers (WHB-Geschäftsführerin) und Christian Schmidt (SGV Geschäftsführer) – Foto Isabell Heimann/ SGV

Vereine sind noch immer eine wichtige Säule des Gemeinwesens. Dabei haben sie zunehmend Schwierigkeiten, Leitungspositionen zu besetzen. Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, nimmt angesichts wachsender bürokratischer und rechtlicher Anforderungen, aber auch veränderter Lebensmodelle ab. Um die Frage nach der Zukunft des Ehrenamtes zu beantworten, hat der Sauerländische Gebirgsverein e. V. (SGV) das Pilotprojekt “Zukunft des Ehrenamtes in Südwestfalen sichern” in Kooperation mit dem Westfälischen Heimatbund e. V. (WHB) initiiert. Die NRW-Stiftung stellt für die erste Projektphase bis zu 100.000 Euro für das Ehrenamt zur Verfügung.

“Vereinsarbeit braucht einen Qualitätssprung, um effektiv zu sein, Nachwuchsfragen zu lösen und Handlungsfähigkeit zu bewahren”, so SGV Präsident Thomas Gemke. “Unser Fokus richtet sich bewusst auf die Zielgruppen, denn das Ehrenamt muss auf sie und ihre Bedarfe zugeschnitten werden und nicht umgekehrt. Dabei dienen uns die Wanderabteilungen des SGV und die Mitgliedsvereine des WHB mit ihrer breit gefächerten Vereinskultur als Bezugsrahmen.”

“Das Pilotprojekt möchte verbandsübergreifend Lösungen für das Ehrenamt entwickeln, denn das Thema Nachwuchsgewinnung und Vorstandsnachfolge bewegt Vereine unabhängig von ihrem thematischen Fokus”, so WHB-Vorsitzender Matthias Löb. “Es geht uns um übertragbare Empfehlungen für eine krisensichere Ehrenamtsarbeit, die zugleich zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung beitragen – ein Vorhaben mit Ausstrahlung weit über Südwestfalen hinaus.”

Zunächst sollen eine Strukturuntersuchung und Zielgruppenanalyse eine aktuelle, fundierte Wissensgrundlage schaffen, auf denen die Folgemodule dann passgenau aufsetzen können. Neben einer Auswertung vorhandener Studien sollen umfassende Erhebungen bei (potenziellen) Ehrenamtlichen sowie Experteninterviews durchgeführt werden. Ziel ist es, einen Überblick und eine aussagekräftige Bewertung über die Struktur der Mitglieder und insbesondere der Ehrenamtlichen in SGV und WHB zu erhalten. Daraus sollen konkrete Strategien abgeleitet und ein Handlungsrahmen entwickelt werden. In einem weiteren Schritt werden dann in einer zweiten Phase die konzipierten Maßnahmen an ausgewählten Vereinen erprobt und evaluiert. Das 2022 startende und auf drei Jahre angelegte Projekt wird durch die ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH sowie eine Lenkungsgruppe begleitet, in welcher die Projektpartner und weitere Verbände vertreten sind.

“Ehrenamtliches Engagement hat einen wichtigen Stellenwert für viele gemeinnützige Anliegen in unserer Gesellschaft. Wir können deshalb auf den unermüdlichen Einsatz der vielen Engagierten nicht verzichten. Die NRW-Stiftung fördert dieses Projekt des SGV und WHB, damit gemeinsam mit allen Beteiligten praxisnahe Strategien entwickelt werden, die für möglichst viele Vereine übertragbar sind”, unterstreicht der Präsident der NRW-Stiftung, Eckhard Uhlenberg.

Hintergrund
Der Sauerländische Gebirgsverein e. V. (SGV) hat derzeit 32.000 Mitglieder in 20 Regionalbezirken und gliedert sich zwischen Niederrhein und Sauerland in 223 Abteilungen. Er steht inhaltlich für naturnahe Freizeitgestaltung, Umweltbildung und Verbundenheit mit Landschaft und Umwelt. Er wirkt auf Heimatpflege und Tourismus. Die Mitglieder kümmern sich maßgeblich um die Sicherung des Wandererlebnisses für Bevölkerung und Touristen, indem sie mit ihren Wegewarten und Wegemarkierern das umfassende Wegenetz betreuen und zusätzlich eine Vielzahl von Führungen und Veranstaltungen anbieten. Zudem unterhalten sie Fortbildungseinrichtungen, entwickeln neue Angebote wie Gesundheitswandern oder Schulprojekte und stehen für gelebten Natur- und Umweltschutz.

Der 1915 gegründete Westfälische Heimatbund e. V. (WHB) ist Dachorganisation der Heimatakteurinnen und -akteure in Westfalen. Zu seinen Mitgliedern zählen rund 570 Heimat-, Bürger- und Kulturvereine sowie 700 ehrenamtliche Heimatpflegerinnen und -pfleger in der Region. Als Dienstleister vertritt der WHB heute rund 130.000 freiwillig für regionale Kultur und Natur tätige Menschen. Er bietet ein breites Portfolio an Beratung, Unterstützung und Qualifizierung. Zugleich fungiert der WHB als Interessensvertretung gegenüber Politik, Verbänden und Öffentlichkeit. Mit seinen Mitgliedern arbeitet er an einer zukunftsgewandten Gestaltung von Heimat. Der WHB sieht seinen Auftrag darin, Antworten auf gegenwärtige Herausforderungen zu geben.

Seit 1986 ist die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Partnerin des Ehrenamtes. Sie fördert gemeinnützige Vereine und Bürgerinitiativen, die Natur, Heimat und Kultur in NRW schützen und erlebbar machen. Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Projektpartnern setzt sich die NRW-Stiftung dafür ein, Traditionen lebendig zu halten, Geschichte zu vermitteln und die Ziele des Naturschutzes zu stärken. Bei allen Vorhaben liegt immer auch ein Augenmerk auf Fragen von Inklusion und Integration.

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