Nelly-Sachs-Preis an Katerina Poladjan

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Dortmund – Die Berliner Autorin Katerina Poladjan wird in diesem Jahr den Nelly-Sachs-Preis, den Literaturpreis der Stadt Dortmund, erhalten. Die Entscheidung über die Vergabe des mit 15.000 Euro dotierten Preises fiel jetzt in der Jury-Sitzung. Mit dem nach Nelly Sachs benannten Literaturpreis ehrt und fördert die Stadt Dortmund alle zwei Jahre Persönlichkeiten, die überragende schöpferische Leistungen auf dem Gebiet des literarischen und geistigen Lebens hervorbringen und zur Verbesserung der kulturellen Beziehungen zwischen den Völkern beitragen.

Katerina Poladjan wird mit dem diesjährigen Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund geehrt. Foto – Andreas Labes

In Anlehnung an den Geburtstag von Nelly Sachs wird der Preis am 12. Dezember in einem Festakt im Orchesterzentrum Dortmund verliehen. Die Autorin hat ihre Teilnahme zugesagt. „Ich freue mich außerordentlich über die Entscheidung der Jury. Wissend, dass wir immer auf den Schultern von Riesinnen und Riesen stehen, will ich mein Möglichstes versuchen, mit meiner Arbeit der Ehre gerecht zu werden, die der Name Nelly Sachs für mich bedeutet“, reagierte Poladjan auf die Nachricht.

Die Jury begründete ihre Entscheidung vor allem unter dem Eindruck ihres aktuellen Romans „Hier sind Löwen“ (2019), der für den Deutschen Buchpreis nominiert war. In der Begründung heißt es:

„Katerina Poladjan ist eine Schriftstellerin, die Buch für Buch ihren eigenen Weg geht. 1971 in Moskau geboren, kam sie 1977 mit ihrer Familie nach Deutschland. Sie schreibt sehr zurückhaltend, fast nüchtern und mit vielen Auslassungen, trotzdem entwickeln ihre Romane einen Zauber, spielen mit Leerstellen und dem Ungefähren.

In ihrem zuletzt erschienen dritten Roman ,Hier sind Löwen‘ wendet sie sich zum ersten Mal einem historischen Thema und ihrer eigenen Herkunft zu. Ihre Bücher sind immer anders, aber immer treibt eine Reise die Handlung voran: durch Europa, zwischen München, Salzburg, Südtirol, Marseille bis nach Armenien und Sibirien ins winterliche Russland. Die große Welt, die große Geschichte, die Verfolgung und Ermordung der Armenier im osmanischen Reich werden in einer leichthändigen Skizze eingefangen, in der es um Identität, Selbstsuche und nicht zuletzt ums Büchermachen geht.“

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