Stahlzeit in Dortmund: Führung im Hoesch-Museum

Dortmund – Die Anfänge der Eisen- und Stahlindustrie in Dortmund und ihr Aufblühen seit 1840, das Leben und Arbeiten der „Hoeschianer“ und der Strukturwandel – um diese Themen geht es in der öffentlichen Führung „Stahlzeit in Dortmund“ am Sonntag, dem 11. Juli, von 14 bis 15 Uhr im Hoesch-Museum (Eberhardstraße 12, Dortmund). Originale Werkzeuge, authentische Objekte und interaktive Stationen lassen Vergangenheit und Gegenwart lebendig werden. Die Führung kostet 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Stahlzeit

Führung zum Thema Stahlzeit im Ruhrgebiet durch das Hoesch-Museum in Dortmund – Foto Peter Kocbeck

Das Hoesch-Museum ist ein 2005 wieder eröffnetes Museum in Dortmund. Untergebracht im historischen Portierhaus der Westfalenhütte, zeigt das Museum einen Überblick über 160 Jahre Unternehmensgeschichte, Technikgeschichte und Sozialgeschichte der Stahlarbeit, verbunden mit der Dortmunder Stadtgeschichte. Der ehemalige Werkseingang mit dem Portierhaus wurde von der Dortmunder Architektengemeinschaft Hugo Steinbach und Paul Lutter entworfen und von 1912 bis 1914 errichtet. Das Portierhaus diente der Kontrolle der Anwesenheit der Stahlarbeiter und beherbergte Räume der Werkpolizei, eine Arrestzelle, das Lohnbüro und einen Speisesaal. Der heutige Bauzustand wurde in den 1950er Jahren hergestellt. Seit 1988 steht das Gebäude als Zeugnis der Stahlzeit in Dortmund unter Denkmalschutz.

Die Familie Hoesch war lange vor der Gründung des Dortmunder Unternehmens mit verschiedenen metallverarbeitenden Betrieben in der Eifel ansässig und betrieb Werke in Monschau, Lendersdorf bei Düren (seit 1819) und Eschweiler (seit 1847). 1871 gründete Leopold Hoesch zusammen mit seinen Söhnen Wilhelm (1845–1923) und Albert Hoesch (1847–1898) sowie seinen Vettern Viktor (1824–1888) und Eberhard Hoesch (1827–1907) in Dortmund in der damaligen Provinz Westfalen ein neues Eisen- und Stahlwerk, um die Standortvorteile des aufstrebenden Ruhrgebiets (reiche Kohlevorkommen, Eisenbahn für den Erztransport) auszunutzen.

Das neue Unternehmen überstand die Gründerkrise und übernahm 1899 die Zeche Westfalia mit der zugehörigen Kokerei Kaiserstuhl. In der Weimarer Republik war die Hoesch AG eines der wenigen Schwerindustrie-Unternehmen, die nicht in die Vereinigten Stahlwerke integriert wurden. 1930 fusionierte Hoesch mit dem Köln-Neu-Essener Bergwerksverein, 1966 mit der Dortmund-Hörder Hüttenunion.

Ende der 1980er Jahre wurden im ehemaligen Portierhaus das Hoesch-Museum und das Hoesch-Archiv untergebracht. Mit der Übernahme der Hoesch AG durch die Friedrich Krupp AG wurde der Museumsbetrieb 1992 eingestellt. Durch die Zusammenarbeit ehemaliger Hoeschianer, des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte Dortmund und der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv konnte das Museum am 23. Oktober 2005 wiedereröffnet werden.

Coronabedingt können maximal zehn Gäste teilnehmen, die einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Vorab müssen sich die Teilnehmer in Listen eintragen, um ggf. Infektionsketten nachvollziehbar zu machen. Eine Anmeldung bis Donnerstag (8.7.2021) ist möglich: per Mail an hoesch-museum@web.de oder telefonisch unter 0231/8445856.

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