Fahrradläden sollten wieder öffnen

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Fahrradläden sollten wieder öffnen: In einem Brandbrief der Fahrrad-Einkaufsgenossenschaft ZEG an die Bundesminister Altmaier und Spahn wird eine schnellstmöglich Öffnung der Handelsgeschäfte gefordert.

Fahrradläden sollten wieder öfnen

Mit dem Fahrrad zur Arbeit statt den ÖPNV zu nutzen, das ist das Gebot der Stunde – Foto Pixabay

In einem Brandbrief an die Bundesminister für Gesundheit und Wirtschaft, Jens Spahn und Peter Altmaier (beide CDU), fordert Georg Honkomp, Vorsitzender von Europas größtem Zusammenschluss von Fahrradhändlern, der Zentralen Einkaufsgenossenschaft eG (ZEG) aus Köln, die schnellstmögliche Öffnung der Fahrradläden.

Angesichts des nach wie vor hohen Infektionsrisikos im oft hoffnungslos überfüllten ÖPNV spricht er damit nicht nur den Wunsch seiner mehr als 1000 Mitgliedsunternehmen, sondern der gesamten Branche aus. „Fahrräder und E-Bikes sind die idealsten Verkehrsmittel, um sich in der Corona-Krise gesund, umweltfreundlich und geschützt zu bewegen. Gerade jetzt, da durch das angelaufene Impfen die Fallzahlen langsam sinken, wäre das sofortige Öffnen der Geschäfte mehr als eine begleitende Maßnahme“, so Honkomp.

Fahradläden sollten schnell wieder öfnen

Auch in der Freizeit sollte man um das Infektionsrisiko zu mindern mit dem Fahrrad fahren. Dort hält man immer genügend Abstand – Foto Pixabay

In dem Schreiben wird ausdrücklich auch auf eine Aussage von Jens Spahn verwiesen, der vor Jahresfrist formulierte: „Jeder sollte im Sinn des ’social distancing’ überlegen, ob er einen Weg zu Fuß oder im Sattel zurücklegen könnte, statt öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.“

Unterstützend wird in dem Zusammenhang auch der Biostatistiker und ehemaliger Leiter des Cochrane-Zentrums an der Uni-Klinik in Freiburg Gerd Antes zitiert, der darauf verweist, dass Fahrrad- und E-Bike-fahren helfen können, die Infektionskurve in der Bevölkerung abzuflachen und vom „perfekten Selbstschutz“ spricht. Radfahrer halten, so Antes, nicht nur automatisch Abstand zu allen anderen, sie sind zudem einem geringeren Risiko ausgesetzt, sich durch das Berühren von Oberflächen zu infizieren. „Beide Effekte gibt es zum Nulltarif.“

Neben dem Gesundheitsaspekt wird in dem Schreiben auch auf die wirtschaftliche Belastung für die Händler und die Ungleichbehandlung der Branchen hingewiesen. „Vom ersten Tag der Corona-Pandemie in 2020 an, unterstützen wir Maßnahmen und Schritte der Bundesregierung, die dazu beitragen, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zu schützen. Auch wenn das für einzelne Unternehmen mit großen Schwierigkeiten und finanziellen Einbußen verbunden war und noch ist.“

Fahrradläden wieder öffnen

Fahrradfahren ist ein bequemes Fortbewegungsmittel – Foto Pixabay

In Zeiten der Lockerungen nach dem ersten Lockdown trug der Fachhandel, so heißt es weiter, mit ausgeklügelten Hygienekonzepten dazu bei, dass viele Bürgerinnen und Bürger der Empfehlung folgen konnten, in der Pandemie zur Verhinderung von Ansteckungen Fahrrad statt mit dem ÖPNV zu fahren. Gegenwärtig aber müssen Fahrradhändler bis auf Thüringen und Sachsen-Anhalt ihre Geschäfte wieder geschlossen halten, während zugleich in großen Supermärkten wie schon im Frühjahr der Non-Food-Bereich wachse und auch Fahrräder zum Verkauf angeboten werden. „Das stößt auf großes Unverständnis, teilweise auch Wut“, schreibt der ZEG-Chef. Auch deshalb sei es nur folgerichtig, schnellstmöglich wieder die Fachgeschäfte zu öffnen. „Fahrradläden gehören zur kritischen Infrastruktur und leisten ihren Beitrag zu deren Aufrechterhaltung. Sie müssen ebenso wie Kfz-Werkstätten jederzeit in der Lage sein, die Mobilität der Bevölkerung zu gewährleisten“, heißt es abschließend in dem Brief an die Minister.

Über die ZEG

Die ZEG Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft eG in Köln ist mit über 1.000 angeschlossenen Mitgliedsfirmen Europas größter Zweirad-Fachhandelsverband und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von über einer Milliarde Euro. Sie vertreibt die bekannten Exklusivmarken PEGASUS, BULLS und ZEMO sowie die Traditionsmarken HERCULES, WANDERER, KETTLER Alu-Rad, i:SY und FLYER. Neben Deutschland ist die ZEG mit ihren Mitgliedern europaweit (Niederlande, Belgien, Österreich, Frankreich, Italien, Schweiz, Polen, Litauen, Lettland, Estland) und mit ihren Handelspartnern weltweit vertreten.

 

 

 

 

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