Die rote Maschine für den zarten Schnitt

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Eine mächtige Maschine für zarteste Schnitte, 120 Jahre mechanisches Knowhow und italienisches Design – dafür steht der Name Berkel.  Ein Fiat erfüllt denselben Zweck wie ein Porsche, aber das emotionale Erlebnis von Qualität und Präzision bei dem schwäbischen Sportwagen ist unvergleichbar. Das gilt auch beim Schinkenschneiden: Wer ganz oben mitspielen will, kommt an der roten Vintage-Maschine nicht vorbei.

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Berkel: Mächtige Maschninen für zarte Schnitte – Fotos Herlitzius

Vor 120 Jahren hatte Metzgermeister Wilhelmus Adrianus van Berkel aus Rotterdam eine brillante Idee: Um Wurstwaren, aber vor allem Schinken, gleichmäßig hauchzart schneiden zu können, entwickelte er eine spezielle Aufschnittmaschine. Er konstruierte einen Schlitten, der von einem massiven Schwungrad angetrieben wird. Darauf bewegt sich der Schinken an den Rand der konkav gewölbten Klinge. Das technische Meisterwerk feierte einen weltweiten Siegeszug – nicht nur als hervorragendes Schneidegerät, sondern auch als majestätische Design-Ikone. 

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Bei Schneidwaren Herlitzius kann die Berkel-Schneidmaschine in Aktion erlebt und auch gekauft werden

Heute wird die original „Berkel“ im italienischen Oggiona in Handarbeit und kleinen Stückzahlen gefertigt. In Münster vertreibt die Messerschmiede Herlitzius das legendäre Gerät. Das familiengeführte Traditionsunternehmen vis-à-vis des Kiepenkerl-Denkmals ist seit 1881 Fachgeschäft für scharfe Metallwaren. Ein imposantes Exemplar der Retro-Maschine ist der Hingucker beim Betreten des Ladens. Das Modell Volano B114 mit der feuerwehrroten Säule aus Gusseisen besticht optisch wie technisch: Die harmonische Bewegung des Schwungrades setzt das ausgeklügelte Getriebe in Gang – ganz ohne Strom. 

„Der Trick ist, dass der Schinken nicht wie bei herkömmlichen Maschinen an der Platte und der gesamten Klinge entlang geführt und dabei gequetscht wird, sondern nur mit der Kante des Hohlmessers in Berührung kommt. Das ermöglicht einen präzisen Schnitt, ohne dass die hauchdünne Scheibe zerfasert“, erklärt der „Schneidwerkzeugmechanikermeister“ Jörg Lamskemper vom Messerhaus Herlitzius begeistert. 

Über ein Jahrhundert nach ihrer Schöpfung paart die Berkel immer noch High-End-Mechanik mit zeitloser Eleganz – ein edles Statussymbol für Gastro-Profis, Genießer & Gourmets und Stil-Liebhaber. Natürlich hat der Luxus einen entsprechend stolzen Preis. Das macht sie übrigens für Produktfälscher ebenso interessant wie eine Rolex oder andere Luxusmarken, darum Vorsicht bei vermeintlichen Sonderangeboten. Die echte Berkel-Qualität garantiert nur der Fachhandel. 

Herlitzius – Messerschmiede seit 1881, www.carlherlitzius.de 

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