Lamché: Schwein gehabt

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Verschönerung: Für den Marktplatz in Ennigerloh hat Bildhauer Wolfgang Lamché zwei Schweine aus Bronze gestiftet; Foto: Wolfgang Lamché

Er kann abstrakt und er kann genauso gut figurativ und naturalistisch. Bildhauer Wolfgang Lamché aus dem westfälischen Ennigerloh lässt sich nicht auf einen Stil oder eine Arbeitsweise festlegen. Tiere sind aber unverkennbar sein Faible. Sie kommen ganz lebensnah daher. Für Lamché ist wichtig, in welchem Kontext seine Arbeit aufgestellt und welche Geschichte mit ihr erzählt werden soll. 

Gerade erst hat Wolfgang Lamché seiner Heimatstadt zwei halbjährige Schweine aus Bronze gestiftet. Sie sind zur Verschönerung auf dem Marktplatz aufgestellt worden und sollen den Besuchern einen besonderen Blickfang bieten. Da hat die Stadt bildlich gesprochen Schwein gehabt. „Ich freue mich, wenn Kinder durch die Figuren angeregt werden, mit ihnen und an ihnen zu spielen“, sagt der Künstler. Er weiß um die inspirierende Wirkung seiner lebensechten Arbeiten. „Sie vermitteln einfach Lebensfreude“, lacht der Künstler. 

Wolfgang Lamché arbeitet mit Bronze, Edelstahl, Titan oder Stein. Es gibt viele freie Arbeiten, mit denen er seine Kreativität und Fantasie spielen lässt, aber er nimmt auch gerne Herausforderungen an, die ihm ein Auftraggeber stellt. Der Bildhauer lebt und arbeitet in Ennigerloh. Seinen Arbeiten kann man im regionalen Umfeld aber eben auch auf der ganzen Welt begegnen. 

Internationale Ausstellungen – sei es in Montreal, New York, Hongkong oder in vielen Städten Europas – und Kunden in aller Welt sind Indiz für die Qualität seiner Kunst. Mal sind seine Arbeiten filigran und detailreich, mal beschwingt, voller Fantasie und meist sehr ausdrucksstark. Jedes Material verwandelt sich unter seinen Händen und mit seiner sprühenden Kreativität in beeindruckende Kunstobjekte. 

Genial schlicht in der Form – nicht selten tonnenschwer – dabei elegant, anmutig und geradezu beschwingt setzen seine Kunstwerke unübersehbare Akzente vor oder in Firmengebäuden, in öffentlichen oder privaten Bereichen. Es ist die Faszination der edlen Materialien Bronze, Edelstahl und Titan, des kalkulierten Einsatzes von Licht und Reflexion, das Spiel mit Perspektiven, die Lamché immer wieder aufs Neue reizen. Ein wiederkehrendes Motiv sind seine „Lichtschwingen“. 

Imposantes Symbol aus Stahl: Vor dem völlig neu gestalteten Tennispark in Versmold steht als Symbol eine “Lichtschwinge”; Foto: Wolfgang Lamché

Vor wenigen Tagen erst wurde in Versmold nach einem umfangreichen Umbau der dortige Tennispark neu eröffnet. Die Umgestaltung war Teil der Vorbereitungen für ein großes Tennisturnier, das im Juli dieses Jahres dort stattfindet. Bei den „Reinert Open“ treten die besten Tennis-Damen im Wettbewerb an. Finanziert wurde der Umbau durch den bekannten Unternehmer Hans-Ewald Reinert, dessen Fleischprodukte weit über Versmold hinaus bekannt sind. Reinert hatte zur Verschönerung der Anlage den Künstler und Bildhauer Wolfgang Lamché mit einer Edelstahlskulptur beauftragt, die nun den Tennisklub mit einem weithin sichtbaren Symbol schmückt. Lamché hat dafür eigens das Firmenzeichen der Reinerts in einer „Lichtschwinge“ aufgegriffen und in stilisierter Form in eine geniale Skulptur übertragen. Ein Tennisball aus Bronze schlägt zusätzlich die Verbindung zum Aufstellungsort. 

Wer den Künstler Wolfgang Lamché in Ennigerloh besucht, der ist beeindruckt von einem Skulpturenpark, der rund um sein Wohnhaus entstanden ist. Hier gibt es mehr und unterschiedlichere Kunstwerke zu sehen als in manchem Museum. Über 100 Skulpturen und Plastiken sind aktuell in Ennigerloh zu bewundern. Sie sollen Auftraggeber und Kunstsammler auf Ideen bringen und Begehrlichkeiten wecken. Tiere sind ein wiederkehrendes Motiv. Diese, von Lamché liebevoll „Viecher“ genannt, bilden einen kleinen Zoo innerhalb des Parks. Von der Schnecke über Hausschweine bis zu Pferden in jeder Größe sind sie zu sehen. 

Pferde haben es dem Bildhauer ganz besonders angetan. Lamché gelingt es auf faszinierende Weise sowohl ihren kraftvollen Ausdruck als auch ihre anmutige Körpersprache in seinen Arbeiten festzuhalten. Pferde sind auch das verbindende Thema der Sonderausstellung, die aktuell von April bis Oktober auf Sylt im Keitumer Tophotel Benen-Diken-Hof mit den faszinierenden Arbeiten von Wolfgang Lamché zu sehen ist. 

Bildhauer Wolfgang Lamché, Ostenfelder Str. 32, 59320 Ennigerloh, 

Tel. 02524/7500, www.lamche.com 

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